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Avenches erhält ein privates Zolllager

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Für einmal sind es nicht Platzmangel und fehlende Entwicklungsmöglichkeiten, die ein Unternehmen zum Umzug von Freiburg in den Kanton Waadt bewegen. Vielmehr war es eine Anfrage der Firma Zumwald, gemeinsam ein offenes Zolllager (siehe Kasten) am neuen Standort des Transportunternehmens aufzubauen, welche Belsped Global Logistics zu einer Verlegung des Firmenstandorts animiert hat.

Die Speditionsfirma räumt diesen Freitag und Samstag ihre Büros im Zumwald-Gebäude in Villars-sur-Glâne und wird schon am Montag im neuen Komplex in Avenches wieder operativ sein. «Im Speditionsgeschäft können wir uns keinen Unterbruch leisten», sagt Geschäftsführer Stefan Zangger.

Uhren und Pharma

Wie Zangger sagt, wechselt seine Firma zeitgleich zum Umzug auch gleich den Firmennamen, das Logo und den Webauftritt. Aus Belsped Global Logistics wird neu Belglobe. Die Geschichte der Speditionsfirma begann vor 20 Jahren in Villars-sur-Glâne. Roland Mülheim gründete das Unternehmen mit einer Franchise-Lizenz. Vier Jahre später stieg Zangger als Geschäftspartner ein. Mülheim und Zangger kamen vom früheren Luftfahrtspediteur Jacky Maeder und bauten ein Unternehmen auf, das bald auch seinen Status als Franchise-Unternehmen aufgab. «Wir machten alles, Import wie Export, und hatten unsere Stärken in der Luft- und Seefracht», so Zangger gegenüber den FN.

Vor zehn Jahren begann Belsped unter dem Druck des immer grösseren Verdrängungskampfs im Speditionswesen, sich zu spezialisieren. Die Firma setzte erst auf Werttransporte, insbesondere aus der Uhrenindustrie. «Die sehr teuren Güter verlangen nach einer speziellen Behandlung», so Zangger. «Wir haben Prozeduren eingeführt, die wir vorher nicht hatten. Belsafe heisst diese Spezialisierung. Später kamen Temperatur-kontrollierte Transporte aus der Pharmaindustrie hinzu. Unter dem Namen Belcool organisiert die Speditionsfirma Transporte, bei denen die Kühlkette vom Absender bis zum Empfänger irgendwo auf der Welt gewährleistet ist. «Zum Glück haben wir auf Nischen gesetzt, sonst wären wir jetzt wohl nicht mehr auf dem Markt», sagt Zangger.

Neuland für die Region

Jetzt kommt das offene Zolllager in Avenches als weiteres Geschäftsfeld hinzu. Auch dieses sei wiederum eine Marktnische, so Zangger: «Zwischen Bern und Lausanne gibt es so etwas kaum.» Bisher existierten solche Lager vor allem entlang der Grenze und an den Grenzflughäfen. Die Firma Zumwald habe Belglobe aufgrund des vorhandenen Know-hows angefragt, für ihre internationalen Transporte das offene Zolllager zu führen. Zumwald stellt die Räumlichkeiten für das Zolllager zur Verfügung: ein paar Hundert Quadratmeter mit der Möglichkeit zur Ausweitung, wie Zangger sagt. Belglobe führt gleich nebenan ein eigenes Lager und kann von der geografischen Nähe profitieren. Das Zolllager soll ab Oktober operationell sein.

Das offene Zolllager bezeichnet Zangger als Nachfolgeversion des früheren Zollfreilagers. Es werde von Privaten betrieben und helfe, Lagerkosten zu reduzieren, da mit einer Verzollung verbundene Kosten vermieden werden. Wenn eine Palette mit verschiedenen Gütern ankommt, dann sind nur die Güter zoll- und mehrwertsteuerpflichtig, die auch in die Schweiz importiert werden. Die restlichen, für den europäischen Markt bestimmten Güter werden über das Zolllager wie in einem Transitbereich weitergeleitet.

Standardisierte Software

Belglobe wird dem Zoll alle relevanten Informationen auf elektronischem Weg weiterleiten. Der Zoll kann in Avenches jederzeit für angemeldete und nicht angemeldete Kontrollen auftauchen.

Auch mit dem Zolllager wird Belglobe ein kleines Unternehmen bleiben. Heute beschäftige es zehn Personen, so Zangger, und wenn der Personalbestand ausgebaut werde, so nur in kleinen Schritten. «Es ist gar nicht so einfach, qualifiziertes Personal zu finden. Wir müssen es für unseren Bereich selber ausbilden.»

Definition

Breites Spektrum an Lagerhaltern

Das Wesen eines offenen Zolllagers (OZL) wird im schweizerischen Zollgesetz und zwei entsprechenden Verordnungen geregelt. Ein Informationsblatt der Eidgenössischen Zollverwaltung definiert ein OZL wie folgt: «Offene Zolllager sind Zolllager im Zollgebiet, in denen der Lagerhalter (Importeur, Versender, Transithändler, Transporteur …) eigene oder fremde unverzollte ausländische Waren lagern kann.» In einem OZL werde auf die Einfuhrabgaben, auf deren Sicherstellung und auf die Anwendung handelspolitischer Massnahmen wie Beschränkungen, Überwachungs- oder Schutzmassnahmen verzichtet. Die Informationsschrift erwähnt grosse Vorteile für die Beteiligten: Die Lagerung ausländischer Waren ist im Zollgebiet ohne Einfuhrabgaben möglich; sind die Waren für die Schweiz bestimmt, sind die Abgaben erst nach Beendigung der Lagerung fällig. Die ausländischen Waren müssen keiner Zollstelle zugeführt werden; ein OZL bietet dem Lagerhalter zeitliche Flexibilität.uh

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