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Bäume sollen Naturlandschaften verschönern und stabilisieren

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Bio und Nachhaltigkeit sind in der Öffentlichkeit gängige Begriffe in Bezug auf Landwirtschaft, Agroforst dagegen etwas weniger: Bauer Matthias Roggli blickt in die Zukunft und bewirtschaftet seine Felder gezielt vermehrt mit Bäumen.

Matthias Roggli steht am Fuss des Rümlisbergs in Mamishaus und blickt Richtung Westen. Der Bauer bewirtschaftet den Hof mit dem gleichen Namen. Hinter ihm erstreckt sich Richtung Osten eine gerade Linie frisch gepflanzter Jungbäume. Roggli beteiligt sich am Projekt «Agroforst». Der Fonds Landschaft Schweiz (FLS) und der Schweizer Bauernverband stehen hinter diesem speziellen Aufforstungsprojekt.

Victor Egger vom Bauernverband erklärt mit Blick hinüber zur Gantrisch-Bergkette:

Das touristisch ansprechende Postkartenbild der Schweiz mit seinen traditionellen Kulturlandschaften hat sich in den Berggebieten erhalten.

Victor Egger
Schweizerischer Bauernverband

Blühende Wiesen, Wälder, Hecken und Matten prägen die Landschaft. Ganz anders sieht es im Flachland mit seinen Städten und Dörfern aus. Dort hat sich das «authentische, traditionelle Aussehen» der Landschaft nicht erhalten. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts erfuhr das Mittelland tief greifende Veränderungen. Eine «leistungsfähige Mechanisierung» hat in der Landwirtschaft ihre Spuren hinterlassen und eine Landschaft erzeugt, die «rationalisiert» ist, also auf Wirtschaftlichkeit getrimmt wurde.

Bäume für die Ästhetik

Die gezielte Pflanzung von Bäumen in Landwirtschaftsgebieten soll das Landschaftsbild auflockern. Matthias Roggli, der mit seiner Familie am Rümlisberg lebt, bewirtschaftet bereits Apfel-, Birn- und Walnussbäume. Diese stehen zum Teil am Berghang und stabilisieren das Gelände, sodass es nicht abrutscht. Darum können im steilen Gebiet an die dreissig Rinder weiden, die Roggli im Aufzuchtvertrag pflegt. Sobald die Tiere für die Milchproduktion eingesetzt werden, gehen sie an die Besitzer zurück.

Traditionelle Landwirtschaft und Erfahrung in der Baumpflege gehören zu «Agroforst».
Bild Georges Scherrer

Rogglis bereits bestehende Bäume stehen im Abstand von 27 Metern zueinander. Sie erfüllen somit eine Bedingung des Projekts «Agroforst», das der Bauernverband und der FLS vor einem Jahr lanciert haben. Neu hat der Landwirt vom Rümlisberg nach den Vorgaben des Projekts eine Baumreihe gepflanzt, die von Ost nach West führt.

Massgebender Schattenwurf

Alle Bäume stehen darum gut in der Sonne und nehmen den Nachbarn keine Sonne weg. Schatten sollen sie aber geben – und zwar den 2000 Mastpoulets, die am Rand der Baumreihe in ihrem grossen Gehege heranwachsen. Neben den Hühnern sollen die Bäume einst auch weitere Nutztiere vor der Sonne schützen. Und Matthias Roggli ergänzt:

Um die Artenvielfalt zu erhalten, habe ich gezielt Pro-Specie-Rara-Sorten gewählt, und zwar von jeder Sorte ausschliesslich zwei Bäume.

Matthias Roggli
Landwirt
Verschiedene Fruchtbäume stehen bereits um den Hof am Rümlisberg.
Bild Georges Scherrer 

Auf der anderen Seite der Baumreihe wächst Urdinkel. Die neuen Bäume schützen das Feld, indem sie den Wind abschwächen und das Getreide vor Umfallen schützen. Einen weiteren Vorteil sieht der Landwirt in den neuen Jungbäumen. Ihre Wurzeln lockern den Boden auf und verbessern den Wasserhaushalt der Erde. Die Wurzeln müssen aber in den Boden hineinwachsen und sich nicht unter der Oberfläche verbreiten. Das Projekt «Agroforst» sieht darum vor, dass Landwirtschaftsmaschinen zur Pflege der Bäume eingesetzt werden können. Auch darum braucht es zwischen den Bäumen genug freien Raum.

Bäume leben länger

Bis Rogglis neue Bäume finanziell Früchte tragen, wird es noch Jahre gehen. Finanzielle und soziale Aspekte beschäftigen darum die Initianten von «Agroforst». Michel Darbellay, zuständig beim Schweizer Bauernverband für Produktion, Märkte und Ökologie, bringt die neuen Herausforderungen von Agroforst auf einen besonderen Punkt: «Ein Landwirt, der sich dafür engagiert, denkt auch an die nächste Generation.» Nachhaltig bedeutet in diesem Fall sozial vorausdenken. Die Jungbäume von Landwirt Roggli wird auch jemand richtig pflegen müssen, wenn er den Hof aus Altersgründen abgibt.

Finanzielle Durststrecke

Darbellay weist auf eine besondere Herausforderung hin: «Landwirte, die Bäume pflanzen, müssen mit einer Durststrecke rechnen.» Er führt aus:

In Anbetracht dessen, dass der Initialaufwand gross ist und erste Erträge erst fünf bis zehn Jahre später erwartet werden können, benötigen Landwirtinnen und Landwirte Sicherheit.

Michel Darbellay
Ökologe beim Schweizer Bauernverband

Der Rümlisberg-Hof verfügt über einen eigenen Laden. Damit aber Verkaufssicherheit entstehen kann, müssen aus Sicht Darbellays neue Vertriebskanäle für die Agroforst-Wirtschaft erschlossen werden.

«Es gibt nichts Besseres»

Die Pflege der heranwachsenden Bäume bedeutet für einen Landwirt viel Arbeit. Laut Michel Bhend, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim FLS, sollen im Fall von Agroforst die Bäume auf traditionelle Art und Weise gepflegt werden.

In Mamishaus ist dieses Wissen vorhanden.

Michel Darbellay
Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Fonds Landschaft Schweiz

Bei Matthias Roggli gedeihen die Bäume. Die Äpfel isst er am liebsten selber. – «Im Winter bis zehn am Tag.» Und er ergänzt: «Es gibt nichts Besseres.»

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