Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Bärefalle» kämpft für legales Lokal

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Er steht lieber am Billiardtisch oder am Töggelikasten, als sich per Briefwechsel mit Behörden zu streiten. Doch um den Papierkram kommt Urs Sahli, Präsident des Vereins «Bärenfalle», im Moment nicht herum. «Ein ganzer Classeur voll», sagt Sahli und öffnet den schwarzen Ordner, in dem er alles dokumentiert hat, was seit Mitte Februar geschehen ist – seit dem Abend, als die Polizei das Vereinslokal durchsuchte und als illegale Bar einstufte (die FN berichteten.)

«Fakten werden vermischt»

Im Ordner finden sich die Protokolle von mehreren Polizeiverhören: Vereinspräsident Sahli und sein Mitbewohner Roland Schmid mussten erklären, warum die Polizei bei ihnen sechs Gramm Marihuana, drei Armeegewehre und einiges an Munition gefunden hatte. Dafür stünden sie gerade, hatten Sahli und Schmid von allem Anfang an gesagt.

Aber, so Sahli heute, das Ganze habe nichts mit der Bärenfalle zu tun. «Die Fakten werden vermischt», erklärt er. «Denn diese Sachen wurden nicht im Lokal selber beschlagnahmt, sondern in unserer Privatwohnung.» Die Polizei hatte nach der Durchsuchung berichtet, die Gäste hätten zu dem Raum, in dem die Waffen waren, freien Zugang gehabt.

Die kantonale Sicherheits- und Justizdirektion hat inzwischen offiziell die Schliessung der Bärenfalle verfügt. Die Direktion schreibt, Sahli und Schmid hätten eingeräumt, dass die Vereinsmitglieder für ihre Konsumationen einen frei bestimmbaren Betrag bezahlten. «Das haben die Mitglieder so gewünscht», erklärt Sahli. So habe es sich eingebürgert, dass ein Bier für drei Franken zu haben sei, allerdings immer noch freiwillig. Nach Aussage des Kassiers Roland Merz wird das Geld in die Vereinsaktivitäten investiert; einen Gewinn erziele die Bärenfalle nicht.

Sahli bestreitet den öffentlichen Charakter der Bärenfalle weiterhin: «Einmal darf jeder reinschauen, wer zum zweiten Mal kommt, muss dem Verein beitreten und den Jahresbeitrag von 50 Franken bezahlen», versichert er. Die Direktion hält jedoch daran fest, «dass jede Person, die eine solche Tätigkeit ausüben möchte, vorgängig im Besitz eines Patentes sein muss». Sahli und Schmid wollen sich nun darum bemühen, für die Bärenfalle ein «Patent H» zu erhalten, wie es zum Beispiel die Buvetten auf Sportplätzen haben. So hoffen sie, die Bärenfalle in Murten an einer neuen Stelle – und in Kooperation mit den Behörden – wieder eröffnen zu dürfen. «Vielleicht sogar als Lokal, das tagsüber für alle geöffnet ist, abends aber weiterhin nur für Mitglieder», verrät Sahli eine seiner Ideen.

Demnächst ein Baugesuch

Weil Sahli und Schmid demnächst aus dem Haus an der Deutschen Kirchgasse ausziehen (siehe Kasten), wechselt auch das Vereinslokal seinen Standort. Das neue Lokal an der Ryf, unweit des Seeufers, soll zuvor umgebaut werden; der Vorstand will eine Galerie und rollstuhlgängige WC erstellen. Trotz des grossen Aufsehens um den Verein rechnet Sahli fest mit einer Bewilligung. Denn die Bärenfalle habe auch etliche Freunde dazugewonnen, sagt er. Dass dies stimmt, zeigt ein Blick auf die Mitgliederliste: Fast 100 Namen stehen dort. Im Februar, als die Polizei kam, waren es 67.

Meistgelesen

Mehr zum Thema