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Bei den Bulls drückt der Zuschauerschwund aufs Portemonnaie

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In der Myhockey League bleiben oder in die 1. Liga absteigen – die Düdingen Bulls stehen am Scheideweg. Den Senslern droht in den kommenden Jahren ein Loch in der Kasse, auch wegen zurückgehender Zuschauerzahlen.

«Wenn es nicht mehr geht, müssen wir die Grösse haben, hinzustehen und zu sagen, dass wir die Zukunft besser in der 1. Liga planen» – mit dieser Aussage hatte Bulls-Präsident Josef Baeriswyl an der Generalversammlung des HC Düdingen für betretene Gesichter gesorgt. Dass es bald nicht mehr gehen könnte, liegt – wie meistens in solchen Fällen – an den Finanzen. So haben die Sensler im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von 8500 Franken eingefahren, bei einem Aufwand von 320’000 Franken. Zum ersten Mal in seiner 14-jährigen Amtszeit hatte Baeriswyl an einer GV rote Zahlen präsentieren müssen. Dieses Minus allein ist noch kein Grund zur Besorgnis, das Budget für die nächste Saison allerdings schon. Da rechnen die Bulls mit einem Defizit von 38’000 Franken. «Wir erhalten von der Liga 30’000 Franken weniger, weil der bisherige Namenssponsor Mysports ausgestiegen ist», erklärt Baeriswyl den FN. «Wir sind zum Glück finanziell gut aufgestellt und können nächstes Jahr das geplante Minus von 38’000 Franken auffangen. Aber ein weiteres Jahr könnten wir das nicht verkraften.»

Kaum Einsparungen möglich

Für Düdingen gilt es also, das Defizit zu kompensieren, entweder durch Einsparungen oder durch Mehreinnahmen. Für zusätzliche Einsparungen ist der Spielraum allerdings klein, weil mit Ausbildungsentschädigungen, Lizenzkosten, Eismiete und so weiter viele Fixkosten vorgegeben sind. «Da haben wir keinen Verhandlungsspielraum», sagt Baeriswyl. Zudem müsse man davon ausgehen, dass es wegen der steigenden Strompreise eher zu Mehrausgaben kommen werde. «Geld einsparen könnten wir einzig bei den Spesen für die Spieler. Nur bekommen sie schon heute bei uns am wenigsten von der ganzen Liga, und wenn wir ihre Almosen noch weiter kürzen, hätten wir bald keine Spieler mehr.»

Zuschauerschwund drückt aufs Portemonnaie

So müssen die Bulls versuchen, mit Mehreinnahmen die fehlenden 38’000 Franken zu kompensieren. Doch auch das könnte sich angesichts der Tatsache, dass ihr Betriebsergebnis weiter zurückgegangen ist, als Knacknuss erweisen. «Die Matcheinnahmen sinken, wir verdienen weniger im Gastrobereich, im VIP-Bereich und beim Ticketverkauf», erklärt der Präsident. Der Grund dafür liegt auf der Hand: sinkende Zuschauerzahlen. 222 Zuschauer kamen letzte Saison bei den 19 Heimspielen durchschnittlich in die Eisbahn Sense-See, nur Bülach (215) und Huttwil (216) hatten noch weniger Fans. Vor vier Jahren waren es noch durchschnittlich 298 Zuschauer gewesen, die zu den Spielen der Bulls kamen, Eintrittskarten kauften und an der Bar oder in der Buvette etwas konsumierten. «Die Zuschauerzahl ist ein gnadenloses Indiz dafür, ob du sportlich erfolgreich bist oder nicht», sagt Josef Baeriswyl. «Nur wenn du regelmässig gewinnst und vorne dabei bist, kommen die Leute an die Spiele», sagt er.

Tatsächlich lief es den Düdingern in der vergangenen Saison sportlich nicht optimal. Die angestrebten Playoffs hat das Team von Trainer Freddy Reinhard verpasst, von den 32 Spielen der Regular Season hat es nur deren 13 gewonnen. Die Partien der Abstiegsrunde waren zudem bedeutungs- und spannungslos, da das abgeschlagene Wiki-Münsingen längst als Absteiger feststand. Entsprechend gering war das Zuschauerinteresse. Am Ende schaute für die Bulls der 9. Schlussrang heraus, so wie in der Saison 2017/18 – da waren allerdings durchschnittlich 298 Zuschauer in die Halle gekommen. Die Düdinger waren dieses Jahr sogar einen Rang besser als 2018/19, trotzdem lag der Zuschauerschnitt heuer einen Viertel unter dem damaligen Wert (294).

«Gewinnen, gewinnen, gewinnen!»

Ist der Publikumsaufmarsch also doch nicht einzig vom sportlichen Erfolg abhängig? «Noch schlimmer als sportlicher Misserfolg ist anhaltender sportlicher Misserfolg», erklärt Baeriswyl. «Nach unserem Aufstieg 2017 war die Euphorie gross, und die Fans hielten uns trotz Verpassen der Playoffs lange die Stange. Inzwischen haben wir die Finalspiele aber fünfmal in Folge verpasst.» Bei den Fans sei entsprechend Ernüchterung eingekehrt. «Wenn die Leute heute an ein Eishockeyspiel gehen, dann ist es, wie wenn sie ins Kino oder ins Theater gehen: Das ganze Drum und Dran ist wichtig, sie wollen unterhalten werden und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Das ist schwierig, wenn man verliert.»

Baeriswyls Rezept, um die Zuschauer wieder in die Halle zu bringen: «Gewinnen, gewinnen, gewinnen!» «Das sagt sich allerdings einfacher, als es ist. Denn in unserer Region gibt es nicht genügend Spieler, die fähig sind, auf diesem Niveau zu spielen.» Es ist eine Aussage, die überrascht. Die Düdingen Bulls hatten sich in den letzten Jahren intensiv darum bemüht, in erster Linie Spieler aus dem Sensebezirk, aus der Region Freiburg und dem angrenzenden Bernbiet zu engagieren, und waren Anfang Saison jeweils überzeugt, eine konkurrenzfähige Mannschaft beisammenzuhaben. «Das hat nicht wie geplant funktioniert, das müssen wir uns heute eingestehen», sagt Baeriswyl. Die Tatsache, dass der Verein in der Mysports League immer viele Wechsel gehabt hat, ist für den Präsidenten ein klares Indiz dafür, dass einiges nicht gestimmt hat. Auch jetzt haben die Bulls schon acht Abgänge und drei Neuzuzüge zu verzeichnen. «In der 1. Liga hatten wir nie eine solche Fluktuation.»

Zurück in die 1. Liga?

Wie also weiter? Wäre Düdingen in der 1. Liga besser aufgehoben? Durch die Einführung der Mysports League hat die 1. Liga spielerisch deutlich an Attraktivität eingebüsst. «Wir hatten uns schon vor drei Jahren überlegt, einen Schritt zurückzugehen. Da uns der Verband aber gedroht hatte, dass wir bei einem Rückzug in die 4. Liga fallen könnten, haben wir es sein lassen.» Heute bedaure er, dass man das Risiko nicht eingegangen sei, fügt der Präsident an. «In den fünf Jahren Mysports League sind wir regelmässig an unsere Grenzen gestossen, finanziell, organisatorisch, bezüglich Infrastruktur und Helfer.» Dennoch wolle man die Flinte nicht einfach ins Korn werfen. «Ich bin überzeugt, dass es für den Eishockeystandort Freiburg enorm wichtig ist, einen Platz in der dritthöchsten Liga zu haben.»

Hoffen auf Gottéron

Weil auch Gottéron davon profitiert, erhofft sich Baeriswyl Unterstützung von den Drachen. «Wir brauchen mehr Spieler von Freiburg», sagt Baeriswyl. Dabei geht es um Ausbildungsentschädigungen: Für jeden Spieler, den die Bulls engagieren, müssen sie dem entsprechenden Ausbilderverein eine Entschädigung zahlen. Wenn sie einen in Freiburg ausgebildeten Spieler einsetzen, müssen sie zwar auch an Gottéron Geld überweisen, dank ihrer Zusammenarbeit erhalten sie dieses aber rückvergütet. «Von dieser Zusammenarbeit haben wir in den letzten Jahren regelmässig profitiert, allerdings nur in einem kleinen Rahmen. Wir bräuchten mehr Freiburger Nachwuchsspieler, damit wir weniger auswärtige Spieler engagieren müssen.»

Das Problem ist allerdings, dass auch Gottérons Kader knapp ist, und weil die U20-Elit regelmässig gegen den Abstieg spielt, benötigt Trainer Olivier Roschi seine besten Spieler selbst. Die Zusammenarbeit mit Freiburg war für Düdingen in den vergangenen Jahren wenig produktiv, und es stellt sich die Frage, warum es diese Saison anders werden sollte. «Wir werden das in den nächsten Tagen mit Gottéron diskutieren», sagt Baeriswyl. «Ich hoffe, es ergibt sich eine Möglichkeit, damit unsere verfahrene Situation nicht noch verfahrener wird.»

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