Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Bereits über 20 Tote 2023: Wie Baden sicher und sorgenfrei bleibt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Badeunfälle in der Schweiz häufen sich: In diesem Jahr sind bereits über 20 Personen ertrunken. Fast alle dieser Unfälle sind vermeidbar. Ein Experte erklärt, welche Vorkehrungen getroffen werden sollten, um den Badespass sicher zu gestalten.

Es ist Hochsommer, vielerorts klettern die Temperaturen regelmässig über 30 Grad. Kaum etwas ist verlockender als ein Sprung in das kühle Nass. Und kaum etwas ist gefährlicher. Jährlich sterben in der Schweiz knapp 50 Personen bei Badeunfällen. Einer, der das verhindern will, ist Pascal Hitz. Er ist Präsident der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) Sektion Deutschfreiburg, die sich für die Prävention von Badeunfällen einsetzt.

Dass dies nicht so einfach ist, zeigt ein Blick in die Statistik. Allein in der ersten Jahreshälfte 2023 sind schweizweit bereits über 20 Personen ertrunken, wie die SLRG in einer Mitteilung schreibt. Nicht tödliche Unfälle mit zum Teil schwereren Verletzungen sind laut Pascal Hitz kaum zu zählen. Der Grund: Sie werden nicht immer registriert. «Ein Badeunfall in der Motta zum Beispiel, der nicht schwerwiegend ist und bei dem kein Arzt aufgesucht wird, wird nie erfasst», sagt Hitz.

Im Eimer ertrunken

Badeunfälle ereignen sich dabei keineswegs nur in unbekannten oder gefährlichen Gewässern, weiss Pascal Hitz. «Badeunfälle beinhalten alle Unfälle in und um das Wasser, sei es beim Schwimmen, Stand-up-Paddeln oder auch beim Rafting», erklärt Hitz. Badeunfälle ereignen sich sowohl im See und Fluss als auch in der Badi oder gar im hauseigenen Teich oder Pool. Hitz erzählt:

An Ostern ist ein Kind zu Hause in einem Eimer Wasser ertrunken.

Pascal Hitz
Präsident der SLRG Sektion Deutschfreiburg

Trotz allen Engagements der SLRG lassen sich laut Hitz Unfälle nicht vermeiden. Es gebe immer mehr Menschen, und es werde immer wärmer. Das Wasser ziehe die Menschen an – auch jene, die nicht so gut schwimmen können. «Je mehr Menschen ins Wasser gehen, gerade im Hochsommer bei Temperaturen über 30 Grad, desto mehr Unfälle wird es geben», sagt Hitz. Wenn die Bevölkerung aber über die Gefahren des Wassers richtig informiert sei und damit umzugehen wisse, könnten sowohl die Zahl als auch das Ausmass der Unfälle minimiert werden.

Sechs Baderegeln

Aus diesem Grund hat die SLRG jeweils sechs Regeln für das sichere Baden, den sicheren Umgang mit Flüssen und das sichere Freitauchen aufgestellt. Für das sichere Baden gelte als erste Regel, Kleinkinder zu jeder Zeit in Griffnähe und im Blickfeld zu behalten. Zudem solle man nie mit Alkohol oder vollem Magen ins Wasser gehen.

Die dritte Baderegel der SLRG lautet, nie überhitzt ins Wasser zu gehen. Man müsse sich stets zuvor abkühlen, so Hitz. Meist reiche es schon, die Handgelenke sowie den Nacken vorher anzufeuchten, um die Gefahr eines Kälteschocks drastisch zu reduzieren. Dass dies nicht beachtet werde, stelle bedauerlicherweise ein Muster der tödlichen Badeunfälle dar. Die Temperatur eines Gewässers könne je nach Jahreszeit und Tiefe stark variieren.

Im Schwarzsee zum Beispiel kommt es vor, dass sich die Wasseroberfläche auf 18 bis 20 Grad erwärmt, der See in einem Meter Tiefe aber nur noch zehn Grad warm ist.

Pascal Hitz
Präsident der SLRG Sektion Deutschfreiburg

Springe oder falle ein von der Sommersonne aufgeheizter und nicht zuvor abgekühlter Körper in einer solchen Situation ins Wasser, könne er einen Kälteschock erleiden. Dabei verlangsame sich der gesamte Körper, und die Adern zögen sich zusammen. «Das kann dann zu einem Herzinfarkt oder einem Atemstillstand führen», sagt Hitz. Passiere so etwas im Wasser, sinke die Person einfach wie ein Stein ab.

Trügerische Sicherheit

Grosse Vorsicht ist den Baderegeln der SLRG zufolge auch bei aufblasbaren Luftmatratzen oder Schwimmhilfen geboten. Es gebe keine solchen Produkte, die keine Luft verlieren, erklärt Hitz. Deshalb hätten sie im tiefen Wasser nichts zu suchen. «Sie täuschen eine falsche Sicherheit vor», sagt der ehemalige langjährige Bademeister. Gerade für Nichtschwimmer wie kleine Kinder sei dies sehr gefährlich. Als Bademeister habe er oft Kinder aus den Schwimmbecken retten müssen, denen die Schwimmflügel abgerutscht und dann schnell an den Grund gesunken sind.

Zudem sollte niemals kopfvoran in ein unbekanntes oder trübes Gewässer gesprungen werden. «Wer das Wasser nicht kennt, weiss nicht, wie tief es ist oder wo sich Steine verstecken», sagt Hitz. Des Weiteren sollten lange Strecken nie alleine und nie ohne funktionierende Auftriebshilfen wie Schwimmwesten geschwommen werden. Selbst der besttrainierte Körper könne eine Schwäche erleiden, heisst es dazu in den Baderegeln der SLRG.

Gesunder Menschenverstand

Der Badespass müsse also keineswegs in einer Tragödie enden, betont Hitz. «Wenn man einfach diese wenigen, kleinen Regeln einhalten würde, gäbe es viel weniger Unfälle», sagt er. Leider setze der gesunde Menschenverstand insbesondere nach dem Genuss von Alkohol recht bald aus. «Wer Alkohol getrunken hat, überschätzt sich schnell», sagt Hitz. Zudem unterschätze die Bevölkerung grundlegend die Gefahr und die Kraft des Wassers.

Dies sei auch der Grund, warum vier von fünf Opfern von Badeunfällen Männer sind, erklärt Hitz. Diese seien, insbesondere in angetrunkenem Zustand, oftmals leichtsinniger und übermütiger als ihre weiblichen Pendants und hätten das Gefühl, es anderen beweisen zu müssen. Die möglicherweise lebensrettende orange Schwimmweste erscheine dabei natürlich uncool und werde deshalb zurückgelassen, befindet Hitz.

Leere PET-Flaschen als Lebensretter

Sich im und am Wasser richtig zu verhalten und die Kraft des Wassers zu respektieren, sei in einem wasserreichen Land wie der Schweiz überlebenswichtig, weiss Hitz. Genau aus diesem Grund biete die SLRG der Bevölkerung mit Infokampagnen und gezielten Rettungskursen Mittel an, um sich wasserkundig zu machen. Schliesslich brauche es keine Spezialausrüstung, um eine in Not geratene Person aus dem Wasser zu retten. «Da reichen oft zwei leere PET-Flaschen, um der Person genügend Auftrieb zu geben», sagt Hitz. Klemme sich die hilfsbedürftige Person diese unter die Arme, bleibe sie auf der Wasseroberfläche.

Mit diesem Zusatzwissen könne jede Person sich und andere besser schützen und somit dazu beitragen, die Zahl der Badeunfälle in Zukunft zu minimieren, so Hitz. Badespass und Sicherheitsvorkehrungen schliessen sich nicht aus. Auch Pascal Hitz geht nach eigener Aussage liebend gern ins Wasser. «Im Schiffenensee oder im Schwarzsee zu baden – das ist auch für mich ein Highlight, das ist cool, das fägt», sagt er. Vor allem, wenn er sich dabei sicher fühlen kann.

Wenig Badeunfälle im Kanton

Im schweizweiten Vergleich ereignen sich im Kanton Freiburg relativ wenige Badeunfälle, insbesondere kaum tödliche, ordnet der Präsident der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) Sektion Deutschfreiburg, Pascal Hitz, ein. «2019 ist hier ein Mann ertrunken. Einen solchen Fall gibt es vielleicht einmal pro Jahr», sagt Hitz. Das bedeute aber nicht, dass die Gefahr in den Gewässern des Kantons geringer sei. Es sei schlichtweg weniger los als beispielsweise an der Aare in Bern.

Gefahrenpotenzial haben nach Hitz insbesondere die beiden Flüsse Saane und Sense – aus unterschiedlichen Gründen. Während die Sense im Oberland bei Regen rapide stark ansteigen könne, sei die gestaute Saane diesbezüglich weniger gefährlich. In der Saane hingegen würde mit dem Wasser Strom erzeugt. So könne sich ein ruhig wirkender Abschnitt der Saane schlagartig verändern. «Das Wasser steigt dann rapide bis zu einem Meter an – und dieser Meter zieht und reisst», sagt Hitz. Eine spezifische Vorwarnung gebe es nicht. Auch deswegen sei es wichtig, die Schilder in Ufernähe stets zu lesen und zu beachten. Hitz’ Empfehlung: «Immer im Vorfeld überlegen, wie man möglichst schnell wieder ans Ufer kommt.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema