In Genf hat am Montag der Berufungsprozess gegen den Walliser Weinhändler Dominique Giroud begonnen. Die Gerichtsverhandlung dauert voraussichtlich die ganze Woche.
Giroud war laut einem Prozessbeobachter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei Eröffnung des Prozesses am Montagnachmittag anwesend. Das Urteil ist frühestens gegen Ende Woche zu erwarten.
Im April 2021 war Giroud vom Genfer Polizeigericht wegen Anstiftung zum Datendiebstahl zu einer sechsmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, versucht zu haben, sich in die Computer von zwei Westschweizer Journalisten zu hacken, die gegen ihn recherchierten. Giroud bestreitet den Vorwurf.
Die Genfer Staatsanwaltschaft hatte in erster Instanz eine Strafe von zehn Monaten Gefängnis beantragt, von denen sechs Monate unbedingt sein sollten. Sie warf dem Walliser Weinhändler vor, 2014 mit einer Hacker-Aktion versucht zu haben, die Quellen aufzudecken, die die Journalisten über seine Delikte bei den Steuerbehörden informierten.
Um diese Hacking-Operation durchzuführen, soll sich Giroud ein Team zusammengestellt haben. Dieses bestand laut Staatsanwaltschaft aus einem Kindheitsfreund, der zu diesem Zeitpunkt Mitarbeiter des Schweizerischen Bundesnachrichtendienstes (NDB) war, einem Privatdetektiven und einem hochrangigen Informatiker, der für die Entwicklung der Spionagesoftware verantwortlich war.
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