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«Bewohner sind das Herzstück des Heims»

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Margrit Klaus ist am Aufräumen. Gestern fand ihr Abschiedsfest im Kreise von Heimbewohnern und Personal statt. Die Leiterin des Pflegeheims Region Ärgera in Giffers verlässt nächste Woche ihr Büro, in dem sie sieben Jahre gewirkt hatte. Das Heim als Arbeitsplatz kennt sie schon viel länger, wie sie im Gespräch mit den FN erzählt, nämlich seit 1992, als sie dort als Nachtwache angefangen hatte (siehe Kasten rechts).

Viel Herzblut

«Gemischt», antwortet sie auf die Frage nach ihren Gefühlen so kurz vor dem Weggang. Die Entscheidung, die Stelle aufzugeben, sei aber ein längerer Prozess gewesen. «Und heute weiss ich, dass er gut war.» Sie freut sich, die grosse Verantwortung abgeben zu können, verspürt aber auch etwas Herzflattern, wie es wohl sein wird. Denn das Heim war mehr als ein Job für sie, es war eine Arbeit, die sie mit Herzblut erledigt hat, ohne dabei die Stunden zu zählen.

Der Kontakt zu den Menschen war Margrit Klaus immer wichtig. «Die Bewohner sind das Herzstück eines Heims», sagt sie. «Sie sollen hier ihren letzten Lebensabschnitt würdig gestalten können und sie haben das Recht, wahrgenommen und respektiert zu werden.» Diese wertschätzende Haltung hat sie bewusst gepflegt. «Wir sind ein kleiner, fast familiärer Betrieb, in dem persönliche Kontakte und gegenseitige Rücksichtnahme dazu beitragen, dass sich alle wohlfühlen.» Sie ist deshalb auch allen dankbar, die sie dabei unterstützt haben–sei es vom Personal oder von den Angehörigen.

Schwierige Balance

Dass die menschliche Komponente eines Heimalltags manchmal fast im Widerspruch zur betriebswirtschaftlichen steht, ist ihr sehr bewusst. «Alle Pflegehandlungen haben direkte finanzielle Konsequenzen, sei es in den Abrechnungen der Krankenkassen oder in den Subventionen des Kantons.» Bei den vielen Schwankungen in der Pflegebedürftigkeit der Betagten sei es nicht leicht, den Bestand an qualifiziertem Personal im Gleichgewicht zu halten. «Diese Arbeitsplatzsicherung war mir ein wichtiges Anliegen.»

«Manchmal stellt sich schon die Frage, ob der Mensch vor lauter Administration vergessen geht», sagt sie und spricht damit das aufwendige Einstufungssystem RAI an, das seit 2013 vorgeschrieben ist. «Das diplomierte Personal ist dauernd damit beschäftigt, den Zustand des Heimbewohners zu erfassen und zu kontrollieren. Das absorbiert sehr viel Zeit.» Sie habe sich immer dafür eingesetzt, dass Heimbewohner mehr sind als statistisches Material. Deshalb sei ihr auch die Weiterbildung ein Anliegen gewesen. Margrit Klaus hofft, dass etwas von der Geisteshaltung, mit dem sie «ihr» Heim geführt hat, Bestand haben wird. Die Änderungen in der Heimstruktur wie die Pensionierung der langjährigen Pflegedienstleiterin und der Aufteilung dieser Aufgabe auf zwei Teilzeitstellen, sei nun abgeschlossen. «Ein guter Moment, um zu gehen.» Auch ihr Mann, der 25 Jahre lang als Bereichsleiter Verpflegung im Heim war, hat gekündigt. Die beiden wollen mehr Zeit für die Familie haben, zumal die eine Tochter mit Enkelkind in Australien lebt. Ein Jahr lang will Margrit Klaus, die Ende Jahr 60 wird, kein Engagement annehmen. Doch sei das Feuer für den Pflegebereich noch nicht erloschen, sagt sie. Sie könnte sich zum Beispiel eine Tätigkeit als Ausbildnerin vorstellen.

Blick zurück: Von der Beiz ins Heim

V or 23 Jahren ist Margrit Klaus aushilfsweise als Nachtwache im Heim in Giffers eingesprungen. Berufliche Erfahrung im Pflegebereich hatte sie damals nicht, denn sie hatte im Gastgewerbe gearbeitet und war unter anderem drei Jahre Wirtin im Mösli in Schwarzsee. Doch war ihr die Arbeit mit Kranken nicht unbekannt, weil sie 13 Jahre lang ihre Mutter bis zu deren Tod gepflegt hatte. «Ich wusste sofort: Das ist es», erinnert sich Margrit Klaus nach dem ersten Einsatz. Sie besuchte erst den Rotkreuzkurs und absolvierte in den nächsten Jahren parallel zur Arbeit weitere Ausbildungen: Handelsschule, Informatikkurs, Erwachsenenbildung und Pflegekurse. In der Heimleiterschule Luzern lernte sie die betriebswirtschaftliche Seite eines Heims mit Management und Personalführung kennen. Als die Leiterin 2008 kündigte, trat Margrit Klaus die Nachfolge an. im

Delegiertenversammlung: Neuer Heimleiter fängt am 1. April an

D ie 65. Delegiertenversammlung des Alters- und Pflegeheims Region Ärgera war gleichzeitig die letzte für die abtretende Heimleiterin Margrit Klaus. Sie schaute am Dienstagabend im Beisein der Delegierten der vier Verbandsgemeinden Giffers, Rechthalten, St. Silvester und Tentlingen stolz auf ihre sieben Jahre als Leiterin des Alters- und Pflegeheims zurück: «Ich denke, mit Überzeugung sagen zu dürfen, dass die Ziele, die ich mir bei meinem Stellenantritt gesetzt habe, gut erreicht wurden.» Neben den betriebswirtschaftlichen Zahlen zeugte auch die hohe Heimbewohner- und Mitarbeiterzufriedenheit von Stabilität, betonte Klaus. Weil die Anforderungen vonseiten des Kantons und der Versicherungen stetig zunehmen, hätte man im Heim jährlich Nachrüstungen und Schulungen vornehmen müssen. «Der administrative Aufwand hat sich in dieser Zeit verdoppelt, wenn nicht gar verdreifacht», erklärte sie. Für die Pflege bleibe so immer weniger Zeit. «Genügend Zeit» war es denn auch, was Klaus ihrem Nachfolger Daniel Wyder wünschte, der am 1. April die Leitung des Heims übernimmt: «Ich hoffe, dass sich das Team immer genügend Zeit zum Wohl der Heimbewohnerinnen und -bewohner nehmen kann.»

Catherine Isler, Präsidentin der Heimkommission, sagte, dass man überzeugt davon sei, im neuen Heimleiter einen Mann gefunden zu haben, der seine Arbeit sehr gut machen werde. Daniel Wyder dankte den Delegierten für das Vertrauen in seine Person: «Ich werde die grosse Herausforderung mit ebenso grosser Begeisterung und Freude antreten und es ist mir eine Ehre, die bisher geleistete Arbeit fortführen zu dürfen.»

Die Jahresrechnung 2014 schloss bei einem Ertragstotal von 3,97 Millionen Franken mit einem Verlust von 49 000 Franken; was leicht über dem budgetierten Verlust von 33 000 Franken liegt. mz

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