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Bilanz: «Es war ein fantastisches Festival»

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Glanzvoller Abschluss der Murten Classics

Die rund 500 Gäste hätten am Sonntag beim Schlusskonzert der Murten Classics wohl am liebsten mitgetanzt. Die vollbesetzte Tribüne im Schlosshof liess aber nur Taktklopfen und Stampfen zu. Mit Emmerich Kálmáns Operette «Die Csárdásfürstin» hat sich ein weiteres Mal gezeigt, wie sehr sich der Schlosshof als Aufführungsort eignet. Das Geschehen spielte sich auf schmalen Treppen ab. Die Solisten auf der einen Seite, der Erzähler auf der anderen. Eine Opernbühne fast ohne Requisiten, und es wirkte trotzdem.

Historischer Hintergrund

Eine Operette mit einem Erzähler zu bestücken, ist genau das Konzept, das eine zügige, konzentrierte Aufführung gewährleistet. Und wenn der deutsche Schauspieler Ulrich Beseler wieder dabei ist, erst recht. Die humorvollen Texte stammten aus seiner Feder und er vermochte mit Sprache, Tonfall und Gestik alle Facetten des Geschehens rüberzubringen. Kein Wunder, galt ihm der grösste Applaus.

Eigentlich müsste die Operetten-Thematik rund um Intrige, Ehe und Standesbewusstsein im Bereich des Kitschs angesiedelt werden. Doch der Erzähler wies auf historische Hintergründe hin und weckte so das Interesse für eine Variétésängerin, die sich auf einer Sehnsuchtsbühne bewegt, währenddem die Welt untergeht. Die Operette des ungarischen Komponisten wurde 1915 in Wien uraufgeführt, zu einer Zeit, als der Erste Weltkrieg ausgebrochen war und die Habsburger Monarchie ihren Niedergang erlebte. Demgegenüber stand das Aufblühen der Kunst. Und da ist die Operette als Lehrstück gekonnter Verdrängung anzusiedeln.

 Für die Murten Classics ist «Die Csárdásfürstin» die erste Operetten-Produktion überhaupt. Dirigent Kaspar Zehnder entfachte mit dem litauischen «City of Kaunas Symphony Orchestra» das ungarische Feuer. Er hat das Bewegende der Musik gekonnt ausgelotet, mit Akzent und mutigen Tempovariaten bespickt. Eine lebendige Interpretation, bei der man kleine Ungereimtheiten gerne übersah.

Unter der inspirierten Leitung Zehnders trat eine feurige Julia Kamenik als Csárdásfürstin auf. Die Sopranistin verfügte genau über die Spannungskraft, um die Bögen einer solchen Partie in einem Umfeld wie jenem des Schlosshofes zu füllen. Einzig das Vibrato war zuweilen etwas zu viel. Der Tenor André Post als ihr Geliebter Edwin sang wohl mit ausgewogener Stimme, doch ein hitziger ungarischer Liebhaber war er nicht. Glänzend aufgelegt war hingegen der südländische Tenor Stefan Cifolelli als Graf Boni. Auf seinen Absätzen tanzend–notabene auf dem schmalem Treppenrand–, verpasste er seinem Part Charme und Strahlkraft. Mit schöner klarer Stimme trat die Sopranistin Julia Koci als Komtesse Stasi auf. Leider aber liess die Textverständlichkeit wie auch bei den anderen Solisten Wünsche offen. Beeindruckend war auch Michael Gniffke als Feri Bacsi mit seiner sonoren Baritonstimme. Huub Claessens als Fürst rundete das Solistenensemble ab.

Aufmerksame Jugendliche

Hervorragendes geleistet hat der Chor des Kollegiums St. Michael: Die aufmerksamen Jugendlichen–vorbereitet von Philippe Savoy–sangen klar, beweglich und mit einer chorischen Klangfülle, die das Publikum staunen liess. Dass Freiburg mit seinem Potenzial an Chören bei den Murten Classics mit eingebunden wird, ist positiv.

Bilanz: «Es war ein fantastisches Festival»

M it der Operette «Die Csárdásfürstin» sind am Sonntag die Murten Classics 2012 zu Ende gegangen (siehe Haupttext). In den drei Festival-Wochen besuchten 8900 Zuhörerinnen und Zuhörer die 34 Konzerte. «Es war ein fantastisches Festival, und mit 600 Personen mehr ist der letztjährige Besucherrekord erneut übertroffen worden», zog Festival-Präsident Daniel Lehmann hoch erfreut Bilanz. Von den 27 Konzerten mit bezahltem Eintritt waren 13 ausverkauft. «Mit einer Auslastung von über 98 Prozent wurden die Kapazitäten des Festivals fast vollständig ausgenutzt», so Lehmann. Am besten besucht waren die Sinfoniekonzerte im Schlosshof. Erstmals ausverkauft waren zudem die Sommernachtskonzerte im Park des Hotels Le Vieux Manoir, und bei den sieben Gratiskonzerten habe die Besucherzahl stark zugenommen.

Das Festivalthema «La Danse» brachte laut den Verantwortlichen viel rhythmische und melodiöse Musik nach Murten. Eine Premiere des diesjährigen Festivals war laut Lehmann, dass sämtliche Orchester zum ersten Mal bei den Murten Classics auftraten. Bei den Solisten waren dagegen viele alte Bekannte, wie der Cembalist Vital Julian Frey als Artist in Residence, mit dabei.

Regen und Kälte

Nach einer hochsommerlichen ersten Hälfte brachte ein Tief Regen und Kälte nach Murten. Sechs Schlosshofkonzerte mussten wegen schlechten Wetters in die Kirche verlegt werden, so viele wie noch nie. Dass aufgrund des zweiten Spielorts kein Konzert abgesagt werden musste, sei ein Plus des Festivals.

Der Erfolg der Murten Classics ist zweifelsohne einem effizienten Team zu verdanken. Präsident Daniel Lehmann und Kaspar Zehnder als künstlerischer Leiter ziehen die Fäden seit 14 Jahren, Direktorin Jacqueline Keller ist seit neun Jahren dabei. Für einen reibungslosen Ablauf sorgen zudem die rund 150 Freiwilligen. Das Budget von rund einer Million sollte laut Präsident positiv ausfallen, dies auch Dank der vielen Sponsoren und Partner. il

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