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Bischof Morerod verteidigt Huonder

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Bischof Vitus Huonder will den Pfarrer von Bürglen UR, Wendelin Bucheli, aus seiner Diözese verbannen, weil dieser ein Lesben-Paar gesegnet hat (die FN berichteten). Bischof Charles Morerod zeigt dafür Verständnis. Bucheli stammt aus Morerods Diözese.

Noch kein Entscheid

Am Sonntag hatte das Bistum Chur mitgeteilt, Morerod rufe «nach Absprache mit Bischof Vitus Huonder» Bucheli in sein Heimatbistum zurück. Ob es wirklich so weit kommt, ist derzeit noch offen. Im Bistum Lausanne-Genf-Freiburg hat man nämlich noch keine Entscheidung über die Zukunft von Bucheli getroffen. «Noch nichts ist entschieden, nicht einmal die Bestätigung der Rückkehr von Pfarrer Bucheli in die Diözese Lausanne-Genf-Freiburg», sagte Sprecherin Laure-Christine Grandjean gestern auf Anfrage. Zunächst gehe es vor allem darum, dass sich Morerod und Bucheli träfen. Eine mögliche Rückkehr von Bucheli in seine Heimat sei «keine neue Idee». Würde man ihn zurückrufen, würde man dies vor allem wegen des Priestermangels tun, erklärte Grandjean.

Auch das Bistum Chur liess gestern verlauten, dass als Nächstes Morerod mit Wendelin Bucheli Kontakt aufnehmen werde. «Das ist vom Ablauf her so vorgesehen.» Das Bistum Chur werde «vorderhand nichts weiter unternehmen», beschied Huonders Sprecher Giuseppe Gracia in einer kurzen Mitteilung.

Die Gehorsamspflicht

Bucheli hat aber nicht vor, in die Westschweiz zurückzukehren. Er will Pfarrer in Bürglen bleiben, wie er am Montagabend an einer Krisensitzung des Bürgler Kirchenrates gesagt hat. «Ich fühle mich wohl in Bürglen. Meine Arbeit ist noch nicht fertig», so der Pfarrer gemäss einer gemeinsamen Mitteilung von Kirchenrat und Gemeinde. Bucheli sehe deshalb «keinen Grund, zum jetzigen Zeitpunkt die Gemeinschaft zu verlassen».

In Freiburg weist man indes darauf hin, dass, wer Priester wird, sich verpflichtet, «die Entscheidungen seines Bischofs zu befolgen», insbesondere wenn es um «Versetzungen» geht. Wenn sich ein Priester in einer Pfarrei niederlasse, wisse er, dass sein Mandat zeitlich begrenzt ist und ihn der Bischof später auf einen anderen Posten setzen werde. Der Diözese sei es ein Anliegen, Entscheidungen im Einverständnis aller Betroffenen zu fällen, versicherte Sprecherin Laure-Christine Grandjean. «Aber wir sind uns dessen bewusst, dass die Interessen auseinandergehen.»

Die Katholikinnen und Katholiken von Bürglen wollen Bucheli behalten. Sowohl die Kirchenbehörden als auch die Einwohnergemeinde stehen hinter dem Pfarrer. Die am Sonntag auf der Internetplattform avaaz.org gestartete Online-Petition zugunsten von Bucheli wurde unterdessen von mehr als 3000 Personen unterzeichnet.

Verständnis für Huonder

Bischof Morerod hatte gegenüber der Zeitung La Liberté gesagt, er könne keine definitive Aussage zu Wendelin Bucheli machen, weil er die Umstände nicht kenne, unter denen dieser das lesbische Paar gesegnet habe. «Ich denke trotz allem, dass ich keine andere Wahl gehabt und auf die gleiche Weise wie Bischof Huonder reagiert hätte.»

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