Bereits zum sechsten Mal lud der Trychlerclub Spitzfluh zum 1. August-Brunch. Diesmal war aber alles ein wenig anders: Unter den Gästen war nämlich auch Bundesrat Guy Parmelin.
Schon kurz nach sieben Uhr riecht es an diesem Morgen auf der Alp Seeweid in Schwarzsee nach Brägù und Speck. Die Mitglieder des Trychlerclub Spitzfluh sind mitten in den Vorbereitungen für den Startschuss ihres traditionellen 1. August-Brunches. Bereits zum sechsten Mal organisieren die Trychler den beliebten Anlass. «Wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team und jeder weiss, war er oder sie zu tun hat», erklärt Karin Pürro vom OK. Alles scheint also wie gewohnt abzulaufen – und doch ist an diesem 1. August einiges anders auf der Alp Seeweid. Zum ersten Mal musste der Verein diverse Zelte aufbauen, damit die erwarteten 530 Personen alle ein trockenes Plätzchen zum Brunchen bekommen. Das Wetter meint es an diesem Nationalfeiertag zum ersten Mal nicht gut mit den Trychlern.
Hoher Besuch
Ebenfalls auffällig: Nach und nach laufen nicht nur Helferinnen und Helfer in groben Bergschuhen und Edelweisshemden auf dem Gelände herum. Männer mit weissen Turnschuhen und Funkgeräten sehen sich um und verschaffen sich auf der Alp Seeweid einen Überblick. Sie gehören zum Sicherheitsteam von Bundesrat Guy Parmelin. In wenigen Stunden wird er in Schwarzsee ankommen, am Brunch teilnehmen und eine kurze Ansprache halten. «Ein bisschen nervös ist man schon», sagt Irene Raemy. Auch sie ist Mitglied des OKs und ist an diesem Vormittag unter anderem dafür zuständig, die Gäste in Empfang zu nehmen.
Doch bevor Bundesrat Parmelin und die anderen Gäste eintreffen, gibt es noch einiges zu tun. Im grossen Stall, der für diesen Anlass mit dem Hochdruckreiniger herausgeputzt wurde, werden nicht nur 320 Gäste Platz finden, sondern auch zwei lange Buffets. Dort sind ein Teil der 46 Helferinnen und Helfer damit beschäftigt, Brot zu schneiden, Käse- und Fleischplatten anzurichten und die rund 40 Liter selbstgemachtes Joghurt in Schüsseln abzufüllen. «Besonders ist, dass wir alles selber machen», erklärt Irene Raemy. Die Mitglieder des Trychlerclubs und ihre Familien haben im Vorfeld rund 90 Kilogramm Brot gebacken, 70 Kilogramm Kartoffeln gerüstet und viele verschiedene Konfitüren gekocht. «Es kommt bei den Leuten gut an, wenn sie wissen, dass wir alles selber gemacht haben», sagt die Trychlerin.
Alles – fast – wie immer
Obwohl sich für diesen Tag hoher Besuch aus Bundesbern angekündigt hat, habe man alles so gemacht, wie in den vergangenen Jahren auch. Ein Blick in den Stall zeigt aber, dass doch die eine oder andere Vorkehrung für Bundesrat Parmelin getroffen wurde. Einige Tische haben ein besonderes Tischtuch und gefaltete Servietten. «Tisch reserviert, Herr Parmelin», steht auf einem kleinen Schild, das am Tisch befestigt wurde. Und auch ein Rednerpult wurde für den Bundesrat aufgestellt. Schliesslich soll der SVP-Vertreter noch eine Ansprache halten. «Besondere Anweisungen für seinen Besuch haben wir aber keine bekommen», sagt Irene Raemy.
Und dann ist es so weit – kurz nach 9 Uhr blicken alle gespannt in Richtung Schwarzsee. Die Alphornbläser – die ebenfalls speziell für den Empfang des Bundesrats engagiert wurden – beginnen zu spielen und langsam nähert sich Guy Parmelin in roter Jacke und einer Schirmmütze mit Schweizerkreuz der Alp Seeweid. Dann beginnt das grosse Händeschütteln und schon bald stellt sich der Bundesrat mit seiner Partnerin in die Schlange vor dem Brunch-Buffet, schnappt sich einen Teller und greift nach einer Scheibe des selbstgebackenen Brots des Trychlerclubs Spitzfluh.
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