Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Bücher aus der Box an bester Lage

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Klein, aber fein ist die Auswahl in der Murtner Bücherbox, und sie ist überraschend vielfältig: Hochstehende Literatur, Romane, Krimis, Kinderbücher, Fachliteratur, Magazine und auch Trivialliteratur lassen sich in der ehemaligen Telefonkabine vor dem Berntor finden. Die meisten Bücher sind auf Deutsch, ein gutes Dutzend in französischer und einige wenige in englischer und auch in ungarischer Sprache geschrieben. Das Prinzip der Box ist einfach: Alle dürfen Bücher mitnehmen oder Bücher bringen – oder beides. Einzige Bedingung: «Nicht mehr Bücher bringen, als es im Regal Platz hat», steht auf dem Infoblatt in der Box, die Tag und Nacht geöffnet ist.

«Das ist eine gute Sache», sagt eine ältere Dame. «Das Angebot ist breit und eine gute Ergänzung zur Murtner Stadtbibliothek.» Hier lasse sich bestimmt etwas finden, sie wisse von ihrer Tochter von dem Angebot. Die Dame betritt die Box, ohne zu zögern. Sie wendet sich dem Regal zu, zehn Minuten später kommt sie mit einem Krimi von Andrea Camilleri wieder heraus. «Die dunkle Wahrheit des Mondes» heisst das Werk, in dem sich Commissario Montalbano mit einem rätselhaften Mordfall konfrontiert sieht. Das Buch «Der ungezähmte Mann» von John Eldredge hatte sie nur kurz in der Hand, dem Sammelband «Der kleine Fürst» schenkt sie keine Beachtung.

Eine Frau in den Fünfzigern kommt des Weges und schaut sich die Bücherbox von allen Seiten an, blickt sich um, öffnet vorsichtig die Tür, um sie sogleich wieder zufallen zu lassen und weiterzugehen. «Die Tauschbox muss sich erst etablieren, viele haben Hemmungen», meint ein älterer Herr. Es sei halt schon speziell, wenn einem andere zuschauen können, wenn man sich Bücher anschaut. «Beim Telefonieren war das aber auch so.» Private Gespräche inmitten belebter Öffentlichkeit. Ob die Kinder überhaupt wüssten, welchem Zweck die Kabine ursprünglich diente? «Ob sie sich wohl dafür interessieren?»

Währenddem eine junge Frau steten Schrittes vorbeiläuft, sticht ihrer Tochter die Box ins Auge. Neugierig öffnet sie die Tür, geht hinein, die Mutter eilt hinterher. Das Mädchen stürzt sich auf die Kinderbücher, die Mutter liest das Infoblatt. Nur kurze Zeit später, glücklich mit einem Bilderbuch unter dem Arm, geht das Mädchen weiter seines Weges.

«Vielleicht kommt so auch jemand auf die Idee, ein Buch zu lesen, der das sonst weniger tut», hofft eine ältere Frau. In Schwimmbädern gebe es ja oft Bücherecken, die nach demselben Prinzip funktionierten, «aber dort gibt es meist nur Kiosk-Romane». Am Sonntag in das Regal gelegt, ist das Buch «Das Geld, die Arbeit, die Angst, das Glück» des Schweizer Schriftstellers Urs Widmer am darauffolgenden Tag bereits aus der Box verschwunden. Es gibt in der Schweiz schon viele Bücherboxen dieser Art, auch eine in Alterswil. Jene in Murten ist seit Mitte Mai in Betrieb. Der Erkennungswert als Telefonkabine ist gross. Doch ohne genauer hinzuschauen, bleibt der Bücherschatz verborgen.

«Vielleicht kommt so auch jemand auf die Idee, ein Buch zu lesen, der das sonst weniger tut.»

Eine Passantin vor dem Berntor in Murten

Meistgelesen

Mehr zum Thema