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Campos und seine unglaubliche Energie

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Campos und seine unglaubliche Energie

Pilgerlauf über 2475 km von Broc nach Fatima – Der Portugiese kam am Samstag an

Exakt um 11.45 Uhr kam am vergangenen Samstag der 40-jährige João Campos in Fatima (Portugal) an. Der in Marly lebende Portugiese war am 1. Juni in Broc zu einem 2475 Kilometer langen Pilgerlauf gestartet. Campos wollte mit diesem Projekt auf die Alzheimer-Stiftungen von Portugal und der Schweiz aufmerksam machen.

Von GUIDO BIELMANN

«Es war ein grossartiges Erlebnis, in Fatima anzukommen», sagte João Campos am Telefon. Der Chauffeur bei den TPF in Freiburg hatte mehrfachen Grund zur Freude. Denn sein Abenteuer begann alles andere als glücklich; schon in der ersten Woche musste er nach der Passage bei Notre Dame de la Salette bei Grenoble ins Spital, weil seine Füsse voller Blasen waren. Er musste zwei Wochen in Sandalen gehen. Dabei war kaum mehr an Laufen zu denken, er musste marschieren. Dann ging es – mehrheitlich auf dem Jakobsweg – über Lourdes und Santiago de Compostela nach Fatima. Dort wurde er am Samstag von seiner Frau Maria und von mehreren Chauffeur-Arbeitskollegen, Pascal Kolly, Pierre Kilchör, Nicolas Guillet und Manuel Currat , empfangen. Er sei nun schon ziemlich müde: «Aber die Moral ist gut, ich habe noch Energie, kaputt bin ich nicht.»

Nie ans Aufgeben gedacht

Genau wie geplant ist er am 12. Juli in Fatima angekommen. Am Freitag, dem 4. Juli, war er in Santiago de Compostela: «Das Erlebnis da war ähnlich wie in Lourdes. Ich sass eine Weile in der Kapelle und betete. Es war schon eine Erleichterung, in Santiago angekommen zu sein.»

Es war exakt am 6. Juli mittags, als er die portugiesische Grenze überquerte. Dort empfingen ihn seine Familie, sein Frau Maria und sein Sohn Gabriel (18), und ein portugiesisches Fernseh-Team. Schliesslich kam er am 9. Juli in seinem Heimatort Valga an, wo zwei weitere Freiburger Kollegen auf ihn warteten, José Rigolet und Jean-Claude Bertholet.

Auf die Frage, welches seine schwersten Momente gewesen seien, sagte João Campos: «Es war immer hart, vor allem zu Beginn, als ich die Fussprobleme hatte. Aber ich habe es ertragen. Als ich in Portugal ankam und meine Familie sah, war ich sehr motiviert, die Sache zu Ende zu bringen. Es gab mir eine unglaubliche Energie. Es ist schon komisch: Je länger es dauerte, desto besser ging es mir.» Ans Aufgeben habe er nie gedacht. «Schon wegen des Zwecks des Laufes, wegen meiner Freunde, die mich unterstützten, hätte ich nicht aufgeben können. Ich danke allen. Speziell danke ich meiner Frau, die mich immer sehr unterstützt hat. Für meine Frau würde ich mein Leben geben.»

Phasenweise ein Sühne-Marsch

Fünf Kilogramm hat er auf seinem Pilgerlauf, der phasenweise zum Sühne-Marsch geworden war, verloren: «Ich wiege jetzt 60 Kilo. Aber ich fühle mich sehr gut.»

Wie steht es mit dem Stolz auf seine Leistung? «Zuvor war es für mich eine sportliche Herausforderung. Aber aus dem jetzigen Blickwinkel ist für mich die Alzheimer-Stiftung viel wichtiger. Dass ich es dafür geschafft habe, darauf bin ich stolz.»

João Campos hat am Wochenende seinen Vater, der an der Alzheimer-Krankheit, in stark fortgeschrittenem Stadium, leidet, besucht: «Ich habe mit ihm gesprochen, aber ich weiss nicht, ob er mich erkannt hat. Er bewegt sich auch nicht mehr.»

Die Freundschaft untereinander

Welche Schlussfolgerung zieht João Campos nun aus dieser Erfahrung, die gewiss unvergleichlich ist? «Das ist einfach: Die Menschen müssen freundlicher zueinander sein und die Freundschaft mehr pflegen. Man sollte seinem Nachbarn immer die Hand reichen, um einander zu helfen. Die Liebe unter den Leuten ist viel wichtiger, als man denkt. Ohne sie hat das Leben keinen wirklichen Sinn. Das haben mich die Einsamkeit und das Erlebnis mit meinen Freunden und meiner Familie auf diesem 2475 km langen Lauf gelehrt.»

Und die Religion, ist sie für wichtiger geworden? «Ich habe an den Pilgerorten Notre Dame de la Salette, Lourdes, Santiago de Compostela und Fatima einige sehr grosse Momente erlebt. Das hat mich jeweils sehr tief berührt. Ich denke, die Religion ist für mich jetzt noch wichtiger geworden.»
Am kommenden Samstag kommt João Campos in die Schweiz zurück. Mittags um 12.00 Uhr kommt er in Freiburg auf dem Bahnhof an. An ein weiteres Projekt dieser Art denkt er nicht: «Zu Ende ist dieses Projekt nicht. Vielleicht führt es jemand anders weiter. Jetzt muss ich wieder mehr an meine Familie denken, welche ich in letzter Zeit etwas auf der Seite gelassen habe.» Am 22. Juli wird er wieder zur Arbeit gehen als Chauffeur im Stadtfreiburger Bus-Betrieb.

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