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Choreo gegen Genf – eher peinlich als lustig

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Choreos sind da, um die eigene Mannschaft zu unterstützen, nicht um den Gegner zu verhöhnen. Entsprechend wenig geglückt war die Aktion der Gottéron-Fans vor dem Spiel gegen Servette, findet FN-Blogger Patrick Fasel.

Letzten Freitag gab die Choreo von «Kop Nord» viel zu diskutieren. Umrahmt von vielen durchgestrichenen Servette-Logos stand auf einem Spruchband «On a rêvé d’une Suisse sans Genevois» (Wir haben von einer Schweiz ohne Genfer geträumt). Die Aktion erstaunte sehr, da sich die Fans in der BCF-Arena eher schöne und beeindruckende Choreos gewöhnt sind.

Jene am Freitag ging aber ziemlich in die Hosen. Viele Leute sagten danach, sie würden ihren Becher fortan nicht mehr den Choreo-Machern «schenken» (es gibt 2 Franken pro Becher, man wirft sie einfach in die dafür vorgesehenen Tonnen).

Erhöhung des Gegners

Hauptkritikpunkt war jener, dass man doch lieber etwas hätte machen sollen, um die eigene Mannschaft zu unterstützen, anstatt den Gegner zu necken – kurz vor Weihnachten und nach dieser tollen Woche für Gottéron sowieso. Warum so viel Zeit und Arbeit investieren, nur um den Gegner runterzumachen? Das liegt der Mehrheit der treuen Fans im Stadion doch sehr fern. Und dann hat man noch so viel Abfall produziert, der dann nicht mehr gebraucht wird. Bei einer Pro-Gottéron-Aktion hätten die Fahnen wenigstens im Anschluss ein paar Kinder glücklich gemacht, aber so erschien die Choreo gegen Genf einfach nur sinnfrei und hatte ungefähr denselben Witzgehalt wie ein «Davos gehört zu Österreich» oder «Rapperswil Kinderzoo».

Das sind zwar Fangesänge, die es in der Schweiz tatsächlich gibt, doch auf eine Choreo würden es diese Sprüche kaum schaffen, da zu platt, zu hohl, und nicht originell. Ein weiterer wichtiger Punkt, warum diese Choreo auf wenig Gegenliebe stiess, ist die Tatsache, dass man den Gegner in einer solchen Choreo normalerweise aussen vor lässt. Denn wenn man dies nicht tut, erhöht man den Gegner zu stark, spricht ihm eine grössere Rolle zu, als man eigentlich zugeben möchte. Diese Art von Choreos wird von den Fankurven deshalb normalerweise nicht produziert. Einen Fangesang oder ein kleines Fähnchen gegen den anderen Klub hier und dort ein paar Sekunden lang, das ist in den Fanszenen üblich und akzeptiert, aber die Choreo zu Spielbeginn zu nutzen, um den Gegner zu verschmähen, dies gehört eigentlich nicht zum guten Ton und sagt in diesem Fall mehr über «Kop Nord» aus als über jene, die sie mit diesem Spruchband angreifen wollten.

Eine Retourkutsche?

War das Spruchband derart schockierend? Nein, ganz bestimmt nicht, aber leider ziemlich kindisch und niveaulos, und dies hat eine Mehrheit des anwesenden Publikums nicht goutiert.

In den sozialen Netzwerken kam es im Anschluss an die Partie auch zu heftigen Diskussionen zwischen dem Pro- und Contra-Lager, so manche vergriffen sich dabei auch in der Tonart. Auffallend auch, dass viele der bis vor kurzem mit einem Stadionverbot belegten Matchbesucher sich ganz heftig für die Aktion aussprachen. War es also unter dem Strich nur eine Art Retourkutsche an die Genfer? Das wäre dann aber wiederum ebenfalls nicht durchdacht, die Stadionverbote haben sich die Betroffenen selbst zuzuschreiben, die Genfer – mit denen sich die Fans geprügelt hatten, als sie sich das Stadionverbot eingehandelt hatten – dafür verantwortlich zu machen, greift zu kurz.

Warum lässt der Club das zu?

Es darf auch die Frage gestellt werden, warum Gottéron selbst eine solche Choreo überhaupt bewilligt hat. Vor einem Jahrzehnt gab es sogar schon Stadionverbote für ein kleines Anti-Red-Bull-Fähnlein… Auf beiden Seiten hält man sich bedeckt und spricht von einem «couac», von einem Missgeschick.

Ich möchte es noch einmal wiederholen, die ganze Aktion war jetzt nicht gerade ein Riesenskandal, es wurde keine Linie übertreten, doch die Reaktion des Grossteils der Fans spricht Bände. So wollen sie nicht repräsentiert werden, weil dies eben nicht der Klubkultur entspricht. Suum cuique, «Kop Nord» träumt von einer Schweiz ohne Genfer, ich persönlich werde weiterhin träumen von einer Schweiz mit Gottéron als Meister.

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