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Crowdfunding ist im Kanton Freiburg der Renner

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Kanton Freiburg gibt es zahlreiche erfolgreiche Finanzierungen von Projekten durch Crowdfunding. Damit steht der Kanton dem nationalen Trend zur Schwarmfinanzierung in nichts nach. Doch es ist auch Vorsicht geboten.

Crowdfunding ist eine beliebte Form der Finanzierung von Projekten und wächst stetig. Unter Crowdfunding versteht man das Beschaffen von Geld via Internetplattformen unter Einbezug der Öffentlichkeit, der «crowd» (Englisch für Masse oder Schwarm). Laut einer Untersuchung des Instituts für Finanzdienstleistungen IFZ der Hochschule Luzern belief sich 2021 die Gesamtsumme, die über solche Plattformen in der Schweiz bewegt wurde, erstmals auf über 790 Millionen Franken.

Die weitaus beliebteste Form der Schwarmfinanzierung ist das «Crowdlending», also die Kreditvergabe. Mit einem Volumen von 607 Millionen Franken macht diese Art des Crowdfundings den Löwenanteil aus. Beim «Crowdinvesting» geht es um eine Investition in Firmen oder Immobilien. Wer mitmacht, wird automatisch zum Mitbesitzer oder Teilhaber. Interessant für Vereine, Kultur- oder Sporttreibende ist jenes Crowdfunding, bei welchem die Öffentlichkeit sich an einem Projekt beteiligt und im Gegenzug ein symbolisches Geschenk erhält.

Erfolgreiche Beispiele aus dem Kanton

Crowdfunding ist gerade für viele kleinere Kulturbetriebe und Start-ups eine gute, vielfach sogar die einzige Möglichkeit, neue Projekte anzustossen oder notwendige Investitionen zu tätigen.

Beim Projekt «Schulbus für unsere Kinder» der IG Schulbus Niedermuhren zum Beispiel ging es darum, Geld aufzutreiben, um den in die Jahre gekommenen Schulbus zu ersetzen. Das Finanzierungsziel von 15’000 Franken wurde zwar nicht erreicht. Aber die Aktion von Januar bis Februar 2022 trug 9760 Franken ein. Sie überschritt damit die beabsichtigte Finanzierungsschwelle von 6000 Franken. 

Online und offline kommunizieren

«Die Anteilnahme der Bevölkerung hat uns überwältigt. Wir konnten genug Geld sammeln, um einen sehr guten Occassionbus zu kaufen», erklärt Claudia Gfeller-Vonlanthen im Namen der IG Schulbus Niedermuhren. Bei der Plattform Lokalhelden, welche die IG benützt hat, muss zuerst eine bestimmte Anzahl Fans vorhanden sein, bevor das Projekt starten kann. «Die zweite Hürde ist dann die Finanzierungsschwelle. Sobald wir diese Hürden aber genommen hatten, funktionierte alles reibungslos», so Gfeller-Vonlanthen.

So weit kam es nicht! Die IG Schulbus Niedermuhren konnte mithilfe des Crowdfundings den alten Schulbus ersetzen.
zvg

Die IG Schulbus rührte im Vorfeld und während der Crowdfundingaktion intensiv die Werbetrommel. «Wir druckten einen Flyer, den wir all unseren Freunden und Nachbarn verteilten. Ausserdem publizierten wir die Kampagne auf unseren sozialen Kanälen, vor allem auf Facebook und Instagram.» Die Aktion lief aber nicht nur über das Internet ab. Wichtig war auch das direkte Gespräch mit potenziellen Geldgebern, ergänzt Gfeller-Vonlanthen abschliessend: «Natürlich haben wir potenzielle Sponsoren persönlich kontaktiert.»

«Läif is live» in Murten

Eine ähnliche Geschichte hat Daniel Müller aus Murten mit dem Projekt «Läif Musik Keller» erlebt. Die Idee, in Murten eine Lokalität mit guter Livemusik anzubieten, existierte als Idee schon länger. Gegen Ende letzten Jahres konkretisierte sich diese dann, als das vorherige Kerngeschäft von Müller – ein Foodtruck – erst durch die Corona-Krise und dann durch die enorm gestiegenen Preise praktisch zum Nullsummenspiel wurde.

Im Januar 2022 fanden Daniel Müller und seine Crew in der Murtner Altstadt eine entsprechende Lokalität: einen alten Gewölbekeller. Zur Finanzierung des Umbaus starteten sie im Februar ein Crowdfunding. «Wir sind begeistert. Innerhalb von kurzer Zeit hatten wir das Ziel von 26’000 Franken erreicht», erläutert Müller seine Erfahrungen mit der Plattform Wemakeit.ch. Insgesamt 105 Unterstützer spendeten bis am 21. März die Summe von 29’470 Franken.

Es hat sich gelohnt

Müller erklärt das Vorgehen folgendermassen: «Wir konnten auf ein Netzwerk von Freunden zurückgreifen. Das war enorm wichtig, etwa bei der Produktion des Videos. Bei der anvisierten Summe muss der Auftritt professionell daherkommen.» Es hat sich gelohnt für die jungen Murtner. Am 29. April eröffnete der Läif Musik Keller und bietet seither an sechs Tagen die Woche ein vielfältiges Angebot an: Liveauftritte, Karaoke-Abende, Themenabende mit DJs.

Strahlende Gesichter vom Läif Musik Team nach der erfolgreichen Crowdfunding-Aktion: (v.l.n.r.) Daniel Müller, Cédric Schenk und Urs Müller.
zvg

Interessantes Detail dieses Crowdfundings war, dass rund zwei Drittel der Gelder als Spenden ohne Gegenwert reinkamen und nur ein Drittel an ein Geschenk gekoppelt war. Der Grossteil der Geschenke bewegte sich zwischen Gratisdrinks und einem T-Shirt, so Müller.

Die andere Sicht

«Gute Sache, aber…»

Crowdfunding ist an und für sich eine erfolgversprechende Strategie. Sie ermöglicht es gerade kleineren Vereinen oder Kunstbetrieben, rasch und unkompliziert an einen grösseren Personenkreis zu gelangen. Dennoch: Rudolf J. Merkle, Dozent an der Hochschule für Wirtschaft Freiburg, gibt etwa zu bedenken, dass man immer nur von den Gewinnern spreche. Viele Projekte erreichen die Finanzierungsschwelle aber gar nicht erst und haben den ganzen Aufwand für die Präsentation auf der Plattform umsonst gemacht. Dazu kommt, dass viele Plattformen im Voraus von den Teilnehmenden einen fixen Betrag verlangen, egal, ob das Projekt Erfolg hat oder nicht. In der Regel sind es zehn Prozent der anvisierten Finanzierungssumme. «Die Idee, dass viele kleinere Geldgeber ein grosses Projekt finanzieren, klingt sympathisch», so Merkle weiter.

Er weist aber auch darauf hin, dass «gerade kleineren Kunstschaffenden mit dem Ausarbeiten des Projekts und dem Bereitstellen auf der Internetplattform viel Zeit verloren geht, welche sinnvoller in das eigentliche Projekt oder Vorhaben investiert werden könnte.» Merkle führt weiter an, dass der klassische Weg über das persönliche Gespräch mit grösseren Sponsoren teilweise schneller und unmittelbarer ans Ziel führt. rmc

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