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«Shotgun Wedding»: CS-Übernahme  stösst  auf viel Skepsis

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Die Übernahme der in die Krise geratenen Credit Suisse durch die UBS wird an den Aktienmärkten mit viel Skepsis aufgenommen. Zwar dürfte die Lösung einem CS-Zusammenbruch vorzuziehen sein, heisst es in den Kommentaren von Analysten. Ob die Lösung auch für die UBS positiv sein wird, dürfte sich erst längerfristig zeigen.

Die Übernahme der Konkurrentin sei ja nicht von der UBS ausgegangen, sondern den beiden Instituten von der Politik auferlegt wurde, vermerken die Beobachter. Wahrscheinlich habe es sich bei dem Vorgehen auch nicht um den von der UBS-Führung präferierten Weg gehandelt, kommentierten etwa die Analysten der kanadischen RBC.

An der Börse gaben die UBS-Aktien bis am späten Vormittag rund 5 Prozent nach, nachdem sie zuvor ein Jahrestief erreicht hatten. Gemäss der am Wochenende ausgehandelten Lösung für die CS-Krise bezahlt die UBS für die massiv geschwächte Konkurrentin rund 3 Milliarden Franken in eigenen Aktien.

Auf Papier günstig

Auf dem Papier sieht die Übernahme der zweitgrössten Schweizer Bank günstig aus: Sie zahle 3 Milliarden Franken für ein Geschäft, das vor wenigen Wochen noch ein mehrfaches dessen Wert gewesen sei, kommentiert etwa Vontobel-Analyst Andreas Venditti. Zudem habe die UBS umfangreiche Absicherungen gegen Verluste erhalten. Gleichzeitig werde die Übernahme das UBS-Geschäft substanziell verändern, räumt er ein.

Potenzielle Vorteile sieht die ZKB: Vom ersten Tag an steige der Buchwert pro UBS-Aktie deutlich an. Zwar verschlechtere sich durch die Transaktion auch das Risikoprofil für die UBS, räumt Analyst Michael Klien ein. Die potenziellen Vorteile würden die Nachteile dabei aber überwiegen. Entscheidend werde sein, dass das Vertrauen wiederhergestellt wird: «Hier führt unsere erste Analyse zu dem Schluss, dass dies gelingen sollte.»

Offene Frage

Andere Experten betonten die noch zahlreichen offen gebliebenen Fragen zu den Folgen für die UBS. Insgesamt sei der Einfluss auf die Gewinnzahlen trotz angekündigter hoher Kosteinsparungen schwierig einzuschätzen, so die Analysten von des US-Investmenthauses Jefferies. Die UBS übernehme ja eine Bank, die derzeit grosse Verluste schreibe. Dazu komme die Ausgabe neuer UBS-Aktien für den CS-Kauf.

Die Übernahme könnte längerfristig zwar durchaus ein sehr interessantes Geschäft sein. Bis sich der «Lärm gelegt» habe, gebe es aber massive Unsicherheiten bezüglich der künftigen Erträge, heisst es bei der US-Investmentbank KBW. Wegen der CS-Akquisition musste die UBS zudem ihre bei den Investoren gut angekommenen Aktienrückkaufprogramme auf Eis legen. Wegen der vielen Unsicherheiten etwa um den Kapitalbedarf oder Prozessrisiken stufen die KBW-Analysten die UBS-Titel auf «Underperform» herunter.

«Shotgun Wedding»

Die Erfahrung mit solchen «Shotgun Weddings», also erzwungenen Hochzeiten, sei darüber hinaus eher durchzogen, heisst es bei den Experten von Capital Economics. So gebe es zwar positive Beispiele, wie die Barings-Übernahme durch ING. Während der letzten Finanzkrise habe es aber auch Beispiele von Zwangsübernahmen gegeben, wo die Umsetzung mit massiven Problemen einherging oder die Käuferin gar selbst in Schwierigkeiten gebracht habe.

Für die Jefferies-Analysten sind es dennoch «positive Neuigkeiten», dass die Übernahme zustande gekommen ist. Andere Alternativen wie die Verstaatlichung der CS oder ein Konkurs der Grossbank hätten die Risiken im Bankensektor sicherlich noch vergrössert. Störend sei aber etwa, dass die UBS-Aktionäre nicht zur Übernahme befragt werden.

Der Deal habe allerdings immerhin einen Zusammenbruch der Credit Suisse vermeiden können, betonen die Vontobel-Experten: Ein solches Szenario hätte sicherlich massive Konsequenzen für die Schweizer Wirtschaft, den Schweizer Finanzplatz und auch für die UBS selbst gehabt. die Probleme des globalen Bankensektors seien aber noch lange nicht vorbei.

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