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Das Bösinger Zebra El Cid hat einen neuen Gefährten gefunden

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf dem Hof der Familie Bönzli in Bösingen leben ein Zebra und ein Pferd zusammen, sie sind ein Herz und eine Seele. Das ist aussergewöhnlich und für die Landwirtin und Hufpflegerin Linda Bönzli ein Glück. 

Der Hof der Familie Bönzli liegt idyllisch gelegen nahe der Staumauer Schiffenensee, 26 Pferde und ein Zebra haben hier ihr Zuhause. Keines der Tiere lebt in einer Box: In verschiedene Gruppen eingeteilt können sich die Pferde auf dem weitläufigen Hofgelände bewegen, wie es ihnen beliebt, und Sozialkontakte pflegen. Auch das Zebra El Cid hat einen Freund: Der pensionierte Zuchthengst Gaston und El Cid sind dicke Kumpels. Dass sich die beiden gefunden haben, ist nicht menschengemacht – sie haben sich ihren Gefährten selber ausgesucht. Das ist erstaunlich, denn Pferde und Zebras sprechen nicht die gleiche Sprache. 

Über Nacht

«Wir hatten zwei Zebras, aber der Gefährte von El Cid ist Anfang dieses Jahres mit über 30 Jahren an Herzversagen verstorben», erzählt die Landwirtin und Hufpflegerin Linda Bönzli. Als Hengst habe Gaston alleine neben dem Gehege der Zebras gelebt. Kurz nach dem Tod des einen Zebras hätten sie eines schönen Morgens überrascht festgestellt, dass El Cid in der Nacht über den Zaun zu Gaston gesprungen war. «Zuerst hatten wir einen Schock», sagt Linda Bönzli und schmunzelt. Doch rasch hätten sie realisiert, dass sich die beiden gut verstehen: «Wir waren erstaunt, wie gut es funktioniert.» Denn die Ausdrucksformen von Zebras und Pferden seien nicht gleich:

Wir können es mit den Sprachen Französisch und Deutsch vergleichen.

Linda Bönzli
Landwirtin

In kurzer Zeit hätten die beiden die Sprache des Gegenübers gelernt und einander zu kopieren begonnen: «Sie betreiben zum Beispiel gegenseitige Fellpflege, was wir sonst bei den Zebras nicht beobachten konnten.» Auch strecke und dehne sich El Cid nach einem Nickerchen im Liegen nun genüsslich, genau wie Gaston es tut. «Auch dies hat El Cid Gaston abgeschaut. Es war süss, zu beobachten, wie er Gaston zu kopieren versucht.» Gaston habe rasch gelernt, was es bedeutet, wenn El Cid seinen Schweif heftig rauf und runter bewegt: «Dann ist gar nicht gut», erklärt Linda Bönzli lachend. «Der Schweif sagt beim Zebra wahnsinnig viel. Bei Pferden ist die Bedeutung des Schweifes weniger stark ausgeprägt.»

Eine Sonderbewilligung

Inzwischen hätten sie eine Sonderbewilligung des Kantons erhalten für das ungewöhnliche Traumpaar. «Es ist ein Glück für uns alle: Für den Hengst, der nicht mehr alleine ist, El Cid hat einen neuen Freund, und wir freuen uns riesig.» Denn wieder ein junges Zebra zu übernehmen, sei eine grosse Verantwortung: «Ich bin jetzt 45 Jahre alt, und Zebras können gut 30 Jahre alt werden.» Sie wolle die Verantwortung für diese Wildtiere nicht ihren beiden Söhnen anhängen, sagt die Landwirtin. Und ein älteres Zebra zu erhalten, sei schwierig. Zudem sei dann auch nicht sicher, dass die beiden gut auskommen würden miteinander. «Wenn El Cid stirbt, ist die Zebra-Zeit vorbei», hält Linda Bönzli nüchtern fest. Er sei mit sechs Monaten zu ihr gekommen und jetzt stolze 20 Jahre alt, freut sich die Landwirtin. 

El Cid ist 20 Jahre alt. Zebras können gut ein Alter von über 30 Jahren erreichen. 
Bild Etelka Müller

Bis unter den Bauch

El Cid folgt der Besucherin und zeigt sich neugierig: «Wir können ihn bis unter den Bauch anfassen, an die Beine und die Hufe kommen wir nicht.» El Cid sei klar ein Wildtier: «Er ist wilder und eigenwilliger als die Pferde.» Wenn sie ihn jeden Tag anfassen, sei dies in Ordnung. «Aber sobald wir eine Woche nichts machen, müssen wir wieder von vorne beginnen.» El Cid registriere auch die kleinsten Veränderungen: «Wir konnten ihn mit einer roten Bürste striegeln, eine andere Farbe ging dann aber gar nicht.»

Grundsätzlich wolle sie nichts von El Cid: «Wir freuen uns ob seiner Schönheit und wollen ihm ein so artgerechtes Leben wie möglich bieten.» Es sei ein Wildtier in Gefangenschaft, hält die Landwirtin fest. «Und er merkt sofort, wenn wir etwas von ihm wollen. Das geht gar nicht.» Zum Beispiel, wenn sie eine Salbe in der Hand halte wegen einer kleinen Verletzung. Auch in dieser Beziehung zeige sich der Unterschied zum domestizierten Pferd klar: «Pferde lassen es zu, dass wir etwas von ihnen wollen, auch wenn sie es nicht immer mögen. Beim Zebra funktioniert das nicht.»

El Cid fresse das gleiche Futter wie die Pferde: «Er erhält Heu und Mineralfutter.» Auf saftige Weiden dürfe er aber nicht: «Das wäre zu nahrhaft für ihn, in diesem Punkt sind Zebras wie Esel.» Gaston gesellt sich zu El Cid und überprüft die Besucherin: «Sie sind Freunde und nicht Konkurrenten, denn der Hengst weiss, dass das Zebra ihm seine Stuten nicht wegnimmt», erklärt Linda Bönzli lachend. El Cid hingegen könne manchmal schon eifersüchtig sein, fügt sie grinsend hinzu. «Er hat den Hengst jetzt für sich gepachtet.» 

Das Sozialprojekt

Seit 2008 lebt die Familie auf dem Hof der Burgergemeinde Laupen mit seinen rund acht Hektaren Land. «Ich stamme ursprünglich aus dem Berner Oberland. Im Simmental hatten wir sechs Jahre lang eine Reitschule für Kinder.» 2005 habe ein Hochwasser jedoch alles zerstört: «Wir mussten damals alle Pferde evakuieren und verschenkten diese danach an gute Lebensplätze. Zum Glück fanden wir nach einer Übergangslösung hier in Bösingen einen neuen Hof.» Bis 2018 betrieben Bönzlis eine Station für hufkranke Equiden. Doch dieses Engagement mussten sie aufgeben: «Es zeigte sich, dass die Station nicht zonenkonform war.» 14 hufkranke Pferde hätten die Besitzer einfach nicht mehr abgeholt, zehn davon leben noch immer auf dem Hof:

Das ist unser Sozialprojekt. Sie dürfen hier leben, bis sie sterben.

Linda Bönzli
Landwirtin

Sechs Pferde gehören ihrer Familie, und zehn Equiden seien Pensionspferde mit externen Besitzerinnen und Besitzern. 

Linda Bönzli mit ihrer Fjordstute. Das Norwegische Fjordpferd ist eine Pferderasse, die aus dem Vestland Norwegens stammt.
Bild Etelka Müller

Ohne Eisen

Linda Bönzli ist jedoch nicht ständig auf dem Hof in Bösingen anzutreffen: Als Hufpflegerin ist sie fast in der ganzen Schweiz unterwegs. Sie gilt inzwischen als Urgestein dieser Berufsgattung: Sie war eine der Ersten, die sich von Hufeisen verabschiedet hat und auf barhuf setzte. 

Barhuf ist die natürlichste Art und Weise für Pferde, sich fortzubewegen. Für längere Ausritte auf befestigten Böden gibt es inzwischen ausgeklügelte Hufschuhe, um einen zu starken Abrieb zu vermeiden. Die Kunst der Hufpflege habe sie mit ihren Reitschulpferden gelernt: «Wir hatten 44 Pferde im Simmental, und ich habe die Hufe dieser Pferde alle selber gemacht.» So habe sie gelernt, was gut ist, was funktioniert, «sodass die Reitschulpferde gut gehen können.» Durch diese Praxistätigkeit und mit der Unterstützung von drei Tierärzten habe sie die Bewilligung als Hufpflegerin erhalten. 

Die Leidenschaft für die Hufpflege gibt die Landwirtin an ihre beiden Söhne weiter: «Wayne und Dennis machen die Ausbildung als Hufpfleger.» Sie sei stolz auf ihre beiden Jungs, auch weil sie jeden Tag beim Abendstall mithelfen: «Seit sie Kinder sind, machen wir den Abendstall zusammen, wenn sie da sind.» 

El Cid und Gaston machen zusammen eine Pause. 
Bild zvg

Fellzeichnung

Weisses Tier mit schwarzen Streifen

Die Frage, ob es sich beim Zebra um ein weisses Tier mit schwarzen Streifen oder um ein schwarzes Tier mit weissen Streifen handelt, ist nicht abschliessend geklärt. Für Linda Bönzli ist der Fall klar: «Für mich ist es ein weisses Tier mit schwarzen Streifen, denn hinten am Po und unter dem Bauch sieht man, wie die Streifen auf weissem Fell auslaufen.» Als Grund für die Streifen gibt die Zebrabesitzerin den Schutz vor Raubtieren an: «In der Herde von Zebras verzieht sich mit den Streifen das Bild, ein einzelnes Tier ist nicht mehr so gut erkennbar.» Auch der Schutz vor Insekten gelte als Grund dafür, dass die Mutter Natur die Streifen geschaffen habe: «Auch deshalb ist unser Hengst Gaston gerne bei El Cid, es hat nie Fliegen auf dem Zebra.»

Die Landwirtin Linda Bönzli mit einem der Pensionspferde.
Etelka Müller

Kommentare (2)

  • 25.10.2023-Martin Bieli

    Es war schön, etwas von Linda zu lesen. Meine Stute Zapatera lebte über ein Jahr bei Bönzlis, um ihre Hufkrankheit austeilen zu lassen.

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