Orientalische Klänge leiteten die Eröffnung der neuen Räume des Bibel- und Orientmuseums an der Universität Freiburg ein. Die Macher können ihre Ausstellung nun auf vier Mal so viel Fläche zeigen als früher in einem alten Nebenraum im Gebäude Miséricorde (die FN berichteten). Die Vernissage erhielt hohen Besuch: Justizministerin Simonetta Sommaruga warb für Akzeptanz und Respekt vor Menschen mit anderer Religion oder Ethik–auch für die Bewusstwerdung der eigenen Besonderheit: «Identität bildet sich nur im Kontakt mit dem Anderen.» Dialog sei gerade in einer Zeit verbreiteter religiöser Radikalisierung nötig. Das Museum leiste dazu einen Beitrag, indem es die gemeinsamen Wurzeln von Christentum, Judentum und Islam aufzeige.
10 000 Jahre Geschichte
Rektor Guido Vergauwen betonte die inhaltliche Breite und die Einzigartigkeit der Sammlung. Das Museum habe mehr Platz für seine Exponate gebraucht und diesen erhalten. Die Ausstellungsstücke stellen 10 000 Jahre Geschichte des Nahen Ostens dar.
Schatzkammer des Wissens
Laut Vergauwen ist das Museum mit seiner Sammlung wertvoll für die Forschung. Das Gespür für die Gemeinsamkeiten überwinde die Betonung der Andersartigkeit, so Vergauwen. Der Vater des Museums, Professor Othmar Keel, betonte in seiner Präsentation, die 17 Vitrinen seien nicht ein Museum im herkömmlichen Sinn: «Das hier ist eine versteckte Schatzkammer des Wissens.»
Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen würdigte Keels seit 40 Jahren andauernde Sammeltätigkeit. Die Kollektion des Museums gehöre in einigen Bereichen zu den bedeutendsten der Welt. fca