Es heisst ja, man soll ein bewährtes Konzept nicht ändern. Deshalb hat Roland Röthlisberger an seinem Openair-Kino Murten nur kosmetische Veränderungen vorgenommen: «Wir haben einige Punkte leicht justiert, das ist alles.» Es ist die 18. Ausgabe des Anlasses im Murtner Stadtgraben. Das Openair-Kino feiert am Mittwochabend, 6. Juli, Premiere mit dem Film «The Intern». Der letzte gezeigte Film ist «Jason Bourne», welcher am 11. August über die Leinwand flimmern wird. Insgesamt werden 30 Filme gezeigt. Drei laufen als Premiere, einer, «Mothers Day» (7. August), läuft als Vorpremiere.

Röthlisbergers Auswahlkriterien für die Filme sind klar: Er möchte vor allem ein breites Publikum ansprechen, sagt er. Fans von Studiofilmen kämen weniger auf ihre Rechnung. «Es müssen Filme sein, die draussen funktionieren.» Das klinge einfach, in der Realität sei dies aber eine Herausforderung: Denn Blockbuster, die auf eine perfekte–und natürlich laute–Soundanlage ausgelegt sind, taugen unter freiem Himmel und in der Nachbarschaft von Wohnhäusern nicht viel. «Kracherfilme wie die ‹Mad Max›-Reihe sind eher für Indoor-Kinos geeignet.» Das Label «Openair» sei aber keinesfalls ein Nachteil: «Die Leute kommen nicht nur wegen der Filme hierher, sondern auch wegen der Ambiance und der schönen Umgebung.» Kurz: «Sie wollen einen schönen Abend verbringen.»

Wichtig sind Röthlisberger auch Familien, einheimische wie auch auswärtige, die sich mit Filmen wie «Ice Age» (9. Juli) oder «Pets» (5. August) amüsieren möchten. Mit den möglichen Vergünstigungen (siehe Kasten) sei so ein Kinoabend en famille auch erschwinglich, betont Röthlisberger. Die meisten Filme werden auf Deutsch oder in Dialekt gezeigt, die restlichen im Original mit Untertiteln. Wieder stehen 700 Sitzplätze zur Verfügung. «Das ist die ideale Menge, wir wollen die Tribüne nicht vergrössern», sagt Röthlisberger, zumal die Platzverhältnisse das auch nicht erlauben würden.

Beliebte Schweizer Filme

Wie üblich sind auch eine ganze Reihe von erfolgreichen Schweizer Filmen am Start. Die Dialekt-Verfilmungen der Klassiker Heidi (8. und 29. Juli) und Schellen-Ursli (16. Juli und 6. August) sind sogar gleich zweimal programmiert. Hinzu kommt am 25. Juli «Der grosse Sommer», der letzte Film des Schaffhauser Star-Schauspielers Matthias Gnädinger. «Der Film ist gewissermassen sein Vermächtnis», sagt Röthlisberger», aber natürlich wäre es schön gewesen, wenn der national bekannte Mime seinen Film selbst hätte vorstellen können. An diesem Abend werden deshalb Regisseur Stefan Jäger und Schauspieler Reto Stalder in Murten sein. Nur ein Film mit Ehrengästen während der ganzen Saison–das sei selten, sagt Röthlisberger. In den Vorjahren waren zum Beispiel Stefan Gubser und Hanspeter Müller-Drossaart im Stadtgraben zu Besuch. Die Präsenz der Ehrengäste hänge von der Programmierung von Schweizer Filmen und mit der Verfügbarkeit der Protagonisten zusammen.

Er freue sich auf das spannende und abwechslungsreiche Programm, betont Röthlisberger. Sein persönlicher Favorit: Der schwedische Film «Ein Mann namens Ove» (18. Juli), das auf einem literarischen Bestseller basiert. Wer vor dem Film noch seinen Hunger stillen möchte, hat auch dieses Jahr die Möglichkeit, dies im Kinobistro zu tun: Ausser Süssem können die Gäste Knoblibrot oder Raclette zu einem kühlen Ballon Vully geniessen.