Autor: karin aebischer
Wünnewil-Flamatt Die geplante Einführung des Generalrates anstelle der Gemeindeversammlung scheint in Wünnewil-Flamatt viele Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, sich politisch zu engagieren. Nach der BDP und der «Jungen Freien Liste WüFla» wollen nun auch die SVP und eine Freie Gruppierung ihre Anliegen ab dem kommenden Frühjahr im Generalrat anbringen.
Ohne «Sprachrohr»
Initiant der Gruppe Freier Wähler, die ihren Namen noch nicht definitiv festgelegt hat, ist der 50-jährige Hans Fuhrer aus Flamatt. Er lebt seit 1988 in der Gemeinde und es liege ihm etwas daran, sich in das Gemeindegeschehen einbringen zu können.
Dass sich an der Gemeindeversammlung jeder Bürger direkt zu Wort melden kann, schätzt er. Er gesteht aber auch, dass er bisher nicht immer präsent war, als sich diese Gelegenheit bot. Damit er in Zukunft seine Anliegen nicht über ein «Sprachrohr» an den Gemeinderat herantragen muss, entschied er sich, selbst aktiv zu werden. Und so hat er sich nach der Informationsveranstaltung vom 22. September in Flamatt ans Telefon gesetzt und bei Bekannten nachgefragt, ob sie eine solche Liste unterstützen würden. Mindestens 20 Personen aus Wünnewil und Flamatt will Hans Fuhrer finden, die sich aufstellen lassen. «Wir müssen die ganze Gemeinde mobilisieren, sonst haben wir keine Chance», sagt Fuhrer. Sein Ziel ist es, im zukünftigen Generalrat mehr als einen Sitz zu ergattern.
SVP hat auch ein Auge auf Gemeinderatssitz
SVP-Ortssektion gibt es in Wünnewil-Flamatt keine. Nun ist aber eine «Gruppe Interessierter», wie Otto Zahnd aus Elswil es ausdrückt, daran, eine Generalratsliste mit SVP-Vertretern zusammenzutragen. «Damit das bürgerliche Gedankengut im Generalrat vertreten ist», sagt Otto Zahnd. Er ist zuversichtlich, dass sich zehn bis zwölf Personen finden werden. «Es hat in der Gemeinde viele SVP-Sympathisanten. Sie halten sich jedoch im Hintergrund.»
Das Ziel der SVP-Gruppe sei aber nicht nur, eine Generalratsliste einreichen zu können, sondern allenfalls auch, einen Sitz im Gemeinderat zu erreichen. In diesem Zusammenhang schliesst Otto Zahnd die Gründung einer Ortssektion in naher Zukunft nicht aus.
Den Gemeinderat freut das politische Engagement
Gemeindepräsidentin Doris Bucheli-Betschart begrüsst das rege Interesse der Bürgerinnen und Bürger am politischen Geschehen in der Gemeinde. Sehr erfreut ist sie auch über das Engagement der «Jungen Freien Liste WüFla», wie sie am Mittwoch gegenüber den FN erklärte. Diese Gruppierung wurde von zwei 19-jährigen Bürgern ins Leben gerufen (siehe FN vom 7. Oktober).
Vier neue Gemeinderäte
Bis spätestens am 7. Februar 2011 müssen die Generalrats- und Gemeinderatslisten bei der Gemeindekanzlei deponiert sein. «Wir werden sehen, wie viele Listen schliesslich hinterlegt werden», sagt Doris Bucheli-Betschart. In Wünnewil-Flamatt steht zudem die Wahl von vier neuen Gemeinderäten an. Auch für diese Posten sei die Suche bereits im Gange.
