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Das Jahr des Ozons und der Hechte

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153 729 Männer und 153 732 Frauen zählte der Kanton Freiburg per 31. Dezember 2015 – kein Kanton in der Schweiz hatte diesbezüglich eine ausgeglichenere Verteilung. Dies geht aus dem Statistischen Jahrbuch 2017 des Kantons Freiburg hervor, welches soeben erschienen ist. Auf 466 Seiten hält das Werk in Zahlen alles Wissenswerte fest aus Bereichen wie Bevölkerung, Raum und Umwelt, Volkswirtschaft, Preise, Land- und Forstwirtschaft, Energie, Geld und Banken, Gesundheit, Bildung und Wissenschaft sowie Politik. Ergänzt werden die Zahlen durch 367 Tabellen sowie 102 Grafiken und Karten. Wem dies alles noch nicht genügt, der findet auf der Website des kantonalen Amts für Statistik noch weitere Daten.

Eritreer und Fusionen

Die vielen Grafiken veranschaulichen beispielsweise, wie sich die Alterspyramide zwischen 1900 und 2015 verändert hat: Früher stellten die Säuglinge die grösste Bevölkerungsschicht dar, heute sind es die über 50-Jährigen. Oder: Eine Kurve zeigt, wie die Schweiz bis 1970 im Durchschnitt dem Kanton Freiburg in Sachen Bevölkerungswachstum davongaloppierte, wie Freiburg aber dank den letzten Jahren des grossen Wachstums den Rückstand fast aufgeholt hat. Zwei Bereiche, in denen Freiburg leicht über dem Schweizer Durchschnitt liegt, sind die Geburtenziffer und die Scheidungsrate.

2015 war ein Jahr, das durch Flüchtlingsströme geprägt war. Dies geht auch aus dem neuen Statistischen Jahrbuch hervor. Im Kanton Freiburg befanden sich Ende 2015 insgesamt 2180 Personen im Asylprozess. Dies ist wesentlich mehr als in den Vorjahren: 1995 und 2000 lag die Zahl bei etwas über 1800 Personen, 2010 gar nur bei 1179, und 2014 bei 1539 Personen. Am zahlreichsten waren vor einem Jahr die Flüchtlinge aus Eritrea (564) vor jenen aus Afghanistan und Syrien (je rund 330). Doch auch aus dem Iran und aus Angola gab es je rund 50 Asylbewerber im Kanton.

Ein weiteres prägendes Element im Kanton Freiburg waren 2015 die Gemeindefusionen. Das Statistische Jahrbuch listet die Fusionen seit dem Jahr 1866 auf – damals wurde Granges-la-Battiaz im Glanebezirk auf Beschluss des Staatsrats nach Chavannes-sur-Orsonnens eingemeindet. Von 1866 bis 1999 verzeichnete der Kanton 35 Gemeindefusionen. Seither sind weitere 57 hinzugekommen. Allein zwischen 2000 und 2003 waren es, wie zuletzt 2015, je elf Fusionen. Die Zahl der Gemeinden hat sich in 150 Jahren ziemlich genau halbiert; die Zahl der Gemeinden mit weniger als 100 Einwohnern ist auf genau zwei zurückgegangen.

Frosttage und Rinderzahlen

Was kaum bekannt ist: 2015 war ein Jahr mit grosser Belastung durch Ozonschadstoffe. Seit 2003 wurden in den Sommermonaten nie mehr so hohe Werte gemessen, und auch die Anzahl Stunden mit Überschreitung des Grenzwerts erreichte 2015 den höchsten Wert seit 2003. Dabei kann nicht alles mit hohen Temperaturen erklärt werden: Bei den Messstationen in Posieux und Plaffeien sowie auf dem Moléson wurden 2015 zwar hohe, aber keine Rekord-Durchschnittstemperaturen registriert. Es gab sogar vergleichsweise viele Frosttage.

Einige Zahlen offenbaren gar Erkenntnisse, die man nicht erwartet hätte. So verzeichnete beispielsweise die Landwirtschaft im Jahr 2015 netto die höchsten Betriebsüberschüsse, Selbstständigeneinkommen und Unternehmenseinkommen. Die erhobenen Daten belegen, dass die Landwirtschaft an Effizienz zugelegt hat. Die Anzahl Bauernbetriebe ist zurückgegangen, dafür sind die landwirtschaftliche Nutzfläche, die Anzahl Rinder und die Anzahl Schweine pro Betrieb kontinuierlich gestiegen.

2015 bewahrheitete sich schliesslich erneut die Weisheit, dass beim Fischfang auf sieben magere wieder fette Jahre folgen. Sowohl auf dem Neuenburger- als auch auf dem Murtensee haben Berufsfischer in den Jahren zuvor nie so viele Hechte und Egli gefangen wie 2015.

Statistik

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Nach dem Umfragenfiasko bei den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen können sich die Statistiker nicht mit Erfolgen brüsten. Dies sieht auch Pierre Caille so, der Dienstchef des Freiburger Amts für Statistik. Im Vorwort zum Statistischen Jahrbuch 2017 schreibt er, Statistiken würden oft falsch verstanden. Sie könnten aber auch einfach Fehler oder Verzerrungen aufweisen, und dies könne verschiedene Ursachen haben. Probleme tauchten oft schon bei der Definition auf. So scheiden sich etwa die Geister darüber, wie viele Früchte es sind, wenn drei Äpfel, drei Gurken und drei Bohnen in einem Korb liegen – für den Chef des kantonalen Statistikamtes ist dies ein klassisches Beispiel für die Definitionsproblematik.

Dann könne es auch Probleme rund um die Zuverlässigkeit der Datenquelle geben. Schliesslich treten gemäss Caille auch Stichprobenfehler auf. In der Regel gehe man von einem Vertrauensintervall mit 95-prozentiger Gewissheit aus.

Im Fall der Präsidentschaftswahlen in den USA könnte man bei den Umfragen ganz einfach viel Pech mit dem fünfprozentigen Fehlerbereich gehabt haben, so Pierre Caille. Viel wahrscheinlicher sei aber, dass es in den USA zu systematischen Verzerrungen gekommen sei – mit der Folge, dass die Qualität der Antworten ganz einfach schlecht gewesen sei.

uh

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