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Das Spiel mit den «unsichtbaren Kräften»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am Wochenende findet in Jetschwil die Fribourg’s Trophy statt: Der Wettkampf mit den Modellfliegern F3J. Die FN waren bei einem Training dabei und lernten die Kunst des motorlosen Fliegens kennen.

Ein lautes «Schhhhhhh!» schallt über die weitläufige, grüne Wiese in Jetschwil bei Düdingen. Es ist das Geräusch eines zwei Kilogramm schweren Segelfliegers, der mit einer enormen Geschwindigkeit schon fast senkrecht in die Höhe schnellt. Der Flieger dreht seine Runden, kontrolliert durch den Piloten am Boden, dem eine grosse Fernbedienung um den Hals hängt. Ruhig drückt und dreht er verschiedene Knöpfe, starr den Blick auf sein Vehikel im Himmel gerichtet. Nach zehn Minuten manövriert er das Modellflugzeug wieder auf den Boden, kaum 20 Zentimeter von einer Markierung entfernt. Er schmunzelt und meint: «Am Wettkampf wäre ich jetzt unzufrieden mit meiner Leistung.»

Hugo Pauli (links) ist die rechte Hand von Richard Gadan. Pauli wird das Flugzeug halten und loswerfen für den Flug, während Gadan bereit ist, das Modell zu steuern.
Jocelyne Page

Der Pilot ist Markus Schneuwly. Als Teilnehmer, aber auch als Organisator, wird er am Wochenende auf dem gleichen Feld stehen, wenn sich 49 Piloten aus sechs Nationen messen: Am 21. und 22. Mai findet die vierte Ausgabe der Fribourg’s Trophy in der Kategorie Segelflug F3J in Jetschwil statt. Vertreter aus Italien, Frankreich, Tschechien, der Slowakei und aus der Schweiz seien vor Ort, darunter fünf Nationalteams. «Und mit 99-prozentiger Garantie der zukünftige Weltmeister in dieser Klasse, der kommenden August erkoren wird», sagt Schneuwly.

Das Seil wird unterhalb des Segelfliegers befestigt.
Jocelyne Page

Die Funktionsweise

Wie funktionieren die F3J? Schneuwly zeigt auf eine Elektrorolle, die auf dem Boden befestigt ist. 150 Meter entfernt ist eine Umlenkrolle sichtbar, dazwischen ist ein Seil gespannt. «Das Modellflugzeug wird beim Start an diesem Seil befestigt. Durch die Vorspannung und die Zugkraft wird das Segelflugzeug in die Luft katapultiert.» Dabei erreiche es eine Höhe von 170 bis 220 Metern. Ziel sei es, das Flugzeug rund zehn Minuten lang in der Luft schweben zu lassen, um es schliesslich so nahe wie möglich an eine vorgegebene Markierung zu landen.

Mittels einer Elektrorolle und eines Seils wird der Segelflieger in die Luft katapultiert.
Jocelyne Page

Die Magie

Der Trick dabei? Die Thermik. Oder auch «die Magie», wie sie Schneuwly und seine Flugkollegen Hugo Pauli und Richard Gadan nennen. «Wir suchen und nutzen unsichtbare Kräfte, damit wir die Flugzeuge oben halten können. Es fasziniert mich immer wieder aufs Neue», sagt Pauli. Thermik kurz erklärt: Es ist die aufsteigende Luft, die wärmer ist als die Umgebungsluft. Wer sich schon mal gefragt hat, wie es physikalisch möglich ist, dass ein Vogel in der Luft einfach an Ort und Stelle «stehen bleiben» kann – Thermik wäre die Antwort.

Die Natur

Die «gefiederten Kollegen», wie sie Schneuwly nennt, seien wichtige Informationsgeber. «Sie zeigen uns an, wo die Konditionen am besten sind.» Angst oder gar Furcht vor den Modellflugzeugen hätten Vögel nicht – im Gegenteil. «Als ich einst in Noréaz fliegen war, traute ich meinen Augen nicht: Ganze zwölf Störche flogen rund um meinen Segelflieger.»

Rotmilane, Störche und Adler: Es sei keine Seltenheit, dass sich die grossen Vögel dazugesellen würden, wenn sie ihre Modellflieger in der Luft hätten, so Schneuwly. Da man als Modellflugzeugpilot das Hobby besonders wegen der Natur liebe, sei ein respektvoller Umgang mit ihr unabdingbar. Sich einem Nest zu nähern sei Tabu, im Maximum 50 Meter Abstand sei Pflicht. Dass die motorlosen Segelflieger in einigen Kantonen dem gleichen Gesetz wie Drohnen unterstehen würden, sei deshalb unverständlich. «Manche Drohnenflieger nähern sich auch mal einem Nest, um Aufnahmen zu machen. Das stört die Tiere.» Im Kanton Freiburg bestünde noch kein spezifisches Gesetz, weshalb der Modellflugsport dem Bundesgesetz unterstehe. Folglich hätten sie ein Sonderrecht. «Dank des Schweizerischen Modellflugzeugverbands sind wir auf einem guten Weg», so Schneuwly.

Die Flieger erreichen eine Höhe zwischen 170 und 220 Metern.
Jocelyne Page

Die Herausforderung

Wie bereits erwähnt, fliegen Schneuwly und seine Kollegen motorlos. Funkferngesteuert sind lediglich Teile der Flügel und des Hecks, also die Quer-, Höhen- und Seitenruder, sowie die Bremsklappen. Es gibt aber auch motorbetriebene Segelflieger, die oftmals bei Gebirgsflügen eingesetzt werden. «In den Bergen kann der Wind rasch ändern. Da ist es praktisch, wenn man auf einen Motor zurückgreifen kann, um das Modellflugzeug sicher zu einem zurückzufliegen», sagt Schneuwly. Er selbst bevorzuge allerdings das Fliegen ohne Motorhilfe, denn «ohne einen Adrenalinstoss macht es keinen Spass». Zwar habe er dadurch schon die eine oder andere Wanderung auf sich nehmen müssen, um sein Flugzeug wiederzubekommen. «Aber es heisst ja auch Modellflugsport», sagt Schneuwly lachend.

Grosse Leidenschaft für das gleiche Hobby: (v.l.n.r.) Hugo Pauli, Markus Schneuwly und Richard Gadan.
Jocelyne Page

Zahlen und Fakten

Das Modell F3J

Der Segelflieger F3J ist ein Modellflugzeug, dem seit 1993 eine eigene Wettbewerbsklasse gewidmet wird. Die Flugzeuge haben meist eine Flügelspannweite zwischen 3,2 und 4 Metern und eine Länge von rund 2 Metern. Sie wiegen 1,8 Kilogramm. Hergestellt werden sie mehrheitlich in Tschechien, in der Slowakei und der Ukraine. Wie Markus Schneuwly angibt, seien zwei Lieferanten aus der Ukraine vom Krieg betroffen. Sie hätten die Information erhalten, dass die eine Produktionsstätte zerbombt wurde und bei der anderen der Keller zerbombt worden sei. «Wir wollen uns solidarisch zeigen. Deshalb haben wir in diesem Jahr nicht ein F3J im Wettbewerbslogo, sondern die Friedenstaube», erklärt Schneuwly. jp

 

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