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David Desharnais: «Wir hätten es gar nicht verdient»

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Ein enttäuschendes Gottéron scheiterte am Donnerstag in den Pre-Playoffs an Lugano. Die Analysen des zurückgetretenen David Desharnais und von Captain Julien Sprunger sind schonungslos.

Der abrupte Saisonschluss von Gottéron am Donnerstagabend in Lugano bedeutete gleichzeitig das Karriereende von David Desharnais. Nach 16 Jahren als Profi, über 500 NHL-Spielen und einer Finalteilnahme in der KHL zog der 36-jährige Kanadier einen Schlussstrich unter seine Laufbahn, so wie er es bereits vor dem Meisterschaftsbeginn angekündigt hatte. «Es ist hart», sagte der Center nach der 0:2-Niederlage in den Katakomben der Resega, nachdem ihm seine Teamkollegen Spalier gestanden waren und damit seinen Leistungen huldigten. «Die Karriere zieht an meinen Augen vorbei. Natürlich bin ich ein bisschen stolz, aber ich bin enttäuscht über das Saisonende. Ich wollte, dass es anders endet.» In seiner letzten Spielanalyse blieb der stets bescheidene Desharnais klar wie immer und scheute sich nicht, harte Worte zu wählen. «Klar fehlten die Tore, aber insbesondere fehlte es am Willen. Wir wollten zwar, aber eben nicht so sehr… Es ist enttäuschend, aber fast einfacher so. Wenn ich ehrlich bin, dann hätten wir die Playoff-Viertelfinals gar nicht verdient. Es war nicht das Gottéron, das ich aus den letzten drei Jahren kenne.» Mit dem Rücken zur Wand hätte die Wut im Bauch gefehlt, sagte Desharnais. «Mir fehlten die Emotionen.»

Leise Kritik am Trainer

In Freiburg sei man leidenschaftlich und arbeite hart, beschrieb der Stürmer die DNA des Clubs. «Du musst in jedem Spiel voll gehen und nicht nur in einem von fünf.» Hätten sie das eine oder andere Spiel mehr in der Qualifikation gewonnen («Möglichkeiten dazu hatten wir genug»), dann wären sie heute noch im Rennen um die Meisterschaft. «So aber sind wir dort, wo wir hingehören.» Womöglich habe sich das Team auch von der letztjährigen Halbfinal-Qualifikation blenden lassen. «Das ist die Gefahr, ein Exploit ist immer möglich, oben zu bleiben aber schwierig.»

Desharnais schreckte auch nicht davor zurück, Trainer Christian Dubé zu kritisieren. «Die Taktik ist Trainersache, ich als Spieler führe die Anweisungen aus. Von der Tribüne aus oder auf dem Video sieht man vielleicht mehr, aber gegen Lugano ging es auch um Stilanpassungen.» Ganz offensichtlich gelang das dem Tessiner Trainer Luca Gianinazzi, liess der Kanadier durchblicken.

Riesiger Schritt zurück

«Es gibt keine Entschuldigungen», stellte derweil Julien Sprunger klar. «Wir schossen in zwei Spielen nur ein Tor und haben es nicht geschafft, unser Niveau zu erhöhen. Das Aus ist eine immense Enttäuschung. Wir waren einige Runden vor Ende der Qualifikation in einer so guten Position, um es besser zu machen, und haben uns dann selbst ins Knie geschossen. Damit müssen wir nun umgehen können und den Schock verdauen – es tut weh.» Es sei nicht alles schlecht gewesen in dieser Saison, so der Captain weiter. «Aber nachdem wir zuletzt einige Schritte nach vorne machen konnten, ist diese Saison ein riesiger Schritt zurück.» Man dürfe sich nun nicht verstecken und müsse Lösungen finden, um den Blick wieder nach vorne richten zu können.

Julien Sprunger: «Wir haben uns selbst ins Knie geschossen.»
Keystone

Sprunger denkt beispielsweise an die Konstanz, die Gottéron während dieser Meisterschaft nie fand. «Letzte Saison zeigten wir ein interessantes Eishockey und waren sehr solid. Heuer waren wir zu Gutem und Schlechtem fähig und haben unsere Identität nie gefunden.» Möglicherweise sei er aber auch zu kritisch unmittelbar nach der Desillusion in Lugano, erklärte der für einmal ziemlich ratlose Sprunger am Donnerstag, «aber heute Abend sehe ich natürlich in erster Linie viel Negatives.»

«Ein unglaublicher Mensch»

Nur lobende Worte hatte der Captain für seinen Teamkollegen Desharnais übrig. «Der Spalier war das Mindeste, was wir für ihn tun konnten. Mit David verlieren wir einen grossartigen Spieler und eine grosse Persönlichkeit. Als Mensch ist David unglaublich.» Weil er als Frankokanadier französisch spreche, habe sich bereits in der Lockout-Saison der NHL, als Desharnais für ein paar Wochen ein erstes Mal für Gottéron gespielt hatte, eine ganz spezielle Verbindung ergeben, so Sprunger. «Er fühlte sich hier wie zu Hause. Trotz seiner aussergewöhnlichen Karriere in der NHL, in Russland und mit Olympischen Spielen hat er immer für das Team gespielt.»

Victor Rask und Co. brachten die Scheibe gegen Lugano einfach nicht ins Tor.
Keystone

Was er Gottéron für die Zukunft wünsche, wurde Desharnais als letzte Frage im Dress der Freiburger gestellt. «Die Meisterschaft, ganz klar. Das war mein Ziel, als ich hierherkam. Ich glaube daran, dass dereinst eine Mannschaft sie schaffen wird und die dann für immer in Erinnerung bleiben wird.» Tiefe Spuren hat auch David Desharnais in seinen etwas mehr als vier Saisons bei Gottéron hinterlassen. Ihn zu ersetzen, wird schwierig sein.

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