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«Dazu verurteilt gut zu sein»

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«Dazu verurteilt gut zu sein»

Die Gastro-Freiburg-Sektion Stadt will nicht nur Trübsal blasen

Die Sorgenfalten an den Versammlungen der Stadtsektion von Gastro Freiburg werden nicht kleiner. Ein Lichtblick aber in diesem Jahr: Mit gehobener Gastronomie lässt sich das Bild der Restaurants und der ganzen Stadt aufpolieren.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

«Diese unverhältnismässige Art der Polizeikontrollen hat eine regelrechte Psychose bei der Kundschaft ausgelöst. Jetzt fehlt nur noch, dass sie das Rauchen in den Restaurants verbieten. Die kleinen Bistros haben doch auch eine soziale Funktion!» Die Präsidentin der Wirtevereinigung in der Stadt, Muriel Hauser-Gremaud, nahm in ihrem Jahresbericht kein Blatt vor den Mund. Und sie bekam Unterstützung von Gastro-Freiburg-Kantonalpräsident Tobias Zbinden. «In sehr vielen Wirtshäusern sind die Umsatzzahlen sinkend. Die Konkurse steigen. Es gibt kein Jahr ohne gesetzliche Einschränkungen für die Wirte», sagte Zbinden. Der Zentralverband sei nicht gegen ein Rauchverbot, wolle aber, dass jeder Wirt dies gemäss den Bedürfnissen seiner Kundschaft selbst festlegen könne.

«Dass sich der Kunde wohl fühlt»

Die Wirte wollten nicht nur jammern, sondern machten auch konkrete Lösungsvorschläge. «Wir müssen immer wieder unsere Professionalität beweisen, uns weiterbilden und nicht zögern, kompetente Hilfe anzunehmen», sagte Präsidentin Hauser. «Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass sich der Kunde bei uns wohl fühlt», sagte auch Kantonalpräsident Zbinden. Ein Ansatz, den Oberamtmann Nicolas Deiss unterstützte, als er den Wirten sagte: «Sie sind dazu verurteilt gut zu sein. Die Gewohnheiten der Leute haben sich geändert. Und den Schweizern sowie den Wirten fehlen oft noch die Visionen», sagte Deiss. Jeder Wirt solle sich selbst hinterfragen.

Um konkrete Verbesserungen zu erreichen, müssen auch Stadtpolizei, Oberamt und Gewerbepolizei mitmachen. Laut Richard Jordan, Jurist auf dem Oberamt, sei seit 2004 für die Patente G (z. B. Kebabstände mit höchstens zehn Sitzplätzen) eine Baubewilligung mit öffentlicher Auflage nötig. Hier habe sich die Situation beruhigt. Nun müsse man gemeinsam unlautere Konkurrenz der Patente H für Buvetten (Kulturzentren und Sportclubs) an die Hand nehmen.

Terrassen nicht früher schliessen

Hinsichtlich der Glückspielautomaten wies Gewerbepolizei-Direktor Alain Maeder darauf hin, dass es keine Verlängerung nach dem 31. März geben werde. Momentan sei man daran, auf kantonaler Ebene ein neues Gesetz über öffentliche Gaststätten auszuarbeiten.

Diese Bestrebungen brachten auch die Stadtpolizei in einer anderen Angelegenheit zum Einlenken. Terrassen im öffentlichen Raum (z. B. in der Fussgängerzone) sollten neu ohne spezielle Bewilligung um 22 Uhr schliessen müssen. Gastro Freiburg, Oberamt und Gewerbepolizei intervenierten aber, um alle Terrassen gleich zu behandeln – mindestens bis zum neuen Gesetz im nächsten Jahr.

«Gastro-Hauptstadt der Schweiz»

Eine positive Rückmeldung brachten den Freiburger Wirten Tourismus-Direktor Nicolas Zapf und Ammann Jean Bourgknecht. «Freiburg ist vielleicht die Gastro-Hauptstadt der Schweiz. Ich gratuliere Ihnen. Sie tragen ein sehr gutes Bild der Stadt nach aussen», sagte Bourgknecht. Und Zapf hob hervor, dass die Gastronomie ein wichtiger Pfeiler der Marketing-Aktion «Freiburg, KulturBrückenStadt» sei: «Die Branche ist der Stolz der Freiburger.»
Hauser: Keine Antwort parat

Die Präsidentin von Gastro Freiburg, Sektion Stadt, Muriel Hauser, will sich nicht entmutigen lassen. Sie weiss aber auch nicht, wie die Anzahl der Restaurants reduziert werden kann.

Die 0,5-Promille-Grenze ist gesetzlich festgelegt. Was machen Sie jetzt konkret?

Wir wollen die Leute überzeugen, sich anders zu bewegen. In der Stadt Freiburg läuft zum Beispiel die Aktion Gastro-Taxi gut. Die Mitglieder sollen versuchen, Qualitätswein auch deziweise zu verkaufen, angefangene und bezahlte Flaschen mit nach Hause zu geben, das 2,4-Prozent-Bier aufzunehmen. Aber wenn wir weniger Umsatz machen, müssen wir auch mit weniger Personal auskommen.

Es hat zu viele Restaurants, die vom Kuchen essen wollen. Was können Sie da tun?

Wir müssen akzeptieren, dass es 30 Prozent Restaurants zu viel hat. Heute wird alles liberalisiert. Vielleicht gibt es ja in dieser Situation eine natürliche Selektion der schwarzen Schafe? Oft aber kommt gleich wieder der Nächste und der ist meist nicht besser. Eigentlich habe ich darauf keine konkrete Antwort. chs

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