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Dem Raubtier hart auf den Fersen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wiederholt bietet der Naturpark Gantrisch Erkundungstouren in den Voralpen an. Zwanzig Personen nahmen an einer solchen teil. Sie suchten dabei den Luchs.

Kein Knirschen der Schuhe im Schnee, an diesem Januartag regnet es im Thanwald bei Rüeggisberg. Darum hinterlässt der Luchs an dem Tag keine einsame Spur auf einer weissen Schneedecke. «Aber er ist hier. Vielleicht liegt er zwanzig Meter entfernt hinter einem Busch und beobachtet uns», sagt Stefan Steuri.

An die zwanzig Personen begleiten den Ranger, davon die Hälfte Kinder. Steuri arbeitet als Wildtierpfleger im Tierpark Bern und als Ranger im Naturpark Gantrisch. «Ich vermittle zwischen Mensch und Natur», sagt er. Mehrmals im Jahr ist er mit Gruppen im Gantrisch unterwegs, um ihnen die Natur zu erklären und um nach dem Luchs zu suchen.

Die Schuhe der Spähtrupps streichen durch das durchfeuchtete Laub, hinterlassen ihrerseits eine deutliche Fussspur. Auch ein Ehepaar aus Tübingen ist mit dabei. Dieses reiste in das Gantrischgebiet, um fernab vom Lichtsmog Sterne zu fotografieren. Das Paar stiess auf das Angebot vom Naturpark Gantrisch und entschied sich spontan, dem Luchs auf die Spur zu kommen. Die Gattin sagt nach dem Abschluss der Exkursion: «Die Luchswanderung war schön und interessant. Den Luchs haben wir nicht gesehen. Aber das macht nichts.»

Jagdtrophäe bei der Suche nach dem Luchs.
Charles Ellena

Etwas ermüdet von der leichten Wanderung legt sich ein Bub in seiner regendichten Kleidung in das feuchte Laub und hört dem Ranger zu. Samuel beteiligt sich gemeinsam mit seinen Eltern an der Suche nach dem Luchs. Der Primarschüler erklärt leicht enttäuscht: «Klar, ich habe gehofft, ihn zu sehen.»

Wissenswertes statt Luchs

Der Besuch des Waldes hat ihm aber trotzdem einiges gebracht: «Ich habe viel gelernt. Zum Beispiel über das Geweih der Hirsche. Und auch, dass viele Tiere ausgewildert werden.» Ob der Bub Angst davor hätte, dem Luchs zu begegnen, wird er gefragt. Die Antwort lautet: «Es kommt darauf an, in welcher Distanz.»

Der Weg führt durch ein Stück Wald, das die Holzfäller stark gelichtet haben. «Das ist kein ideales Gebiet für Wildtiere», erklärt Stefan Steuri. Er weist auf eine Gruppe von dicht stehenden Tannen: «Dort könnte der Luchs liegen.» Falls er nicht gerade seine Siesta in einer Baumkrone mache.

Überraschende Sichtung: Der Falke.
Charles Ellena

Der Ranger holt ein Luchsfell aus seinem Rucksack und zeigt der staunenden Begleiterschar die Krallen des Luchses. «Damit steigt er auf jeden Baum, auf dem er sich gut verstecken kann.» Später wird der Tierpfleger den Wandersleuten auch noch ein paar Schädel präsentieren. Die Kinder und Erwachsenen schauen ganz genau hin. «Die Führung hat mir sehr gut gefallen», gibt Primarschüler Marvin Bächler aus Gurmels zu Protokoll.

Ich habe viel gelernt. Ich weiss jetzt, wie der Schädel des Luchses aussieht. Er wurde ausgewildert. Er kam also nicht von alleine.

Marvin Bächler
Primarschüler

Ob sich der Primarschüler nun vor dem Raubtier fürchte, wird er gefragt. Er entgegnet: «Es geht so. Ein wenig. Aber doch nicht so stark.»

Rehe haben dazugelernt

Die Population des Luchses wuchs nach seiner Aussetzung in den 1970er-Jahren schnell an. Die Rehe waren nicht scheu und darum eine leichte Beute für das Raubtier. Sie lernten allerdings schnell, dass sie sich vor dem Tier hüten mussten. Der Ranger mutmasst an der Führung, dass die Rehe sich mit der Zeit näher an die Strassen gewagt haben, weil sie die Menschen in ihren Autos weniger fürchteten als den neuen Jäger.

Der Luchs hat Pinselohren, um besser zu hören.
Charles Ellena,

Der Luchs folgt heute dem Fuchs. Dieser findet in den Ortschaften leicht Nahrung in den Abfällen. «Es kann also durchaus sein, dass in Zukunft mehr Leute den Luchs sehen.» Der Luchs kann im Gantrisch überall herumstreifen. Seine Population in der Region ist nicht bekannt. Geschätzt werde, dass es in der Schweiz um die 300 Exemplare gibt.

Der Ranger aber hat ihn bereits gesehen. «Es war ein purer Zufall. Ich war mit dem Hund unterwegs. Ich habe den Luchs vor dem Hund in einer gewissen Distanz ganz plötzlich entdeckt.» Sagt er und ergänzt:

Ich wünsche jedem, eine Luchssichtung aus Distanz zu haben. Es ist schön, weil es exklusiv ist. So etwas geschieht nicht jeden Tag.

Stefan Steuri
Ranger

Viele Sichtungen des Luchses erfolgen aus den Autos, wenn er sich in der Nähe von Strassen bewegt. Dieser Bemerkung fügt der Ranger gleich hinzu: «Es ist aber schon besser, sich statt mit dem Auto zu Fuss auf die Suche nach dem Luchs zu machen.» Die Pirsch soll sich dabei jedoch auf die Wege beschränken, gibt Steuri abschliessend zu bedenken, sodass die Tiere in ihrem Lebensraum nicht gestört werden.

Spurensuche

Fachkundige Führung

Ein paar Mal im Jahr ist Ranger Stefan Steuri mit Gruppen im Gantrisch unterwegs und erklärt den Menschen die Natur. In Zusammenarbeit mit dem Tierpark Bern organisiert der Naturpark verschiedene Touren, darunter auch zweitägige: An einem Tag wird da der Lebensraum des Luchses in der Wildnis erkundet, am zweiten Tag ist die direkte Begegnung mit dem lebenden Tier im Tierpark vorgesehen. ges

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