Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Den Wildschweinen gefällts im Seebezirk

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Den Wildschweinen gefällts im Seebezirk

Infoabend über die aktuelle Situation

Seit rund 15 Jahren nimmt die Anzahl der Wildschweine stetig zu. Dies zum Leidwesen der Landwirte. Gefragt und gefordert sind die Dienste der Jäger.

Von MARC-ROLAND ZOELLIG/
La Liberté

Wer stoppt die Horden von Wildschweinen, die das Land überfallen? Noch bis in die 1990er Jahre war ihre Population ziemlich stabil. Seither stellt man eine regelrechte Explosion fest. Vor rund 15 Jahren wurden in der Schweiz jährlich zwischen 400 und 500 Tieren geschossen. Letztes Jahr waren es gegen 4500. Versessen auf Mais, Kartoffeln und Gemüse verachten sie auch Würmer und Schnecken nicht. Die Wildschweine kümmern sich aber wenig um «Tischmanieren» und verursachen grosse Schäden an Kulturen und auf Landstücken, die am Waldrand liegen.

Im Kanton Freiburg ist die Entwicklung beunruhigend, auch wenn sie noch nicht das schlimme Ausmass angenommen hat, wie in anderen Regionen beispielsweise im Kanton Aargau. Davon konnten sich die 60 Personen, darunter vor allem Landwirte, an einer Infoveranstaltung vom Mittwochabend im Pflegeheim Galmgut überzeugen.

Wildschweine lassen sich nieder

Die Zahlen, die der zuständige Wildhüter Elmar Bürgy präsentierte, sprechen für sich: 1998 wurden vier Tiere im Kanton erlegt, davon drei in seinem Sektor. Im Jahr 2002 stiegen die Zahlen auf insgesamt 36, fünf in seinem Kreis.

Neu hinzu kommt, dass die Wildschweine, die bis anhin nur auf der «Durchreise» waren, plötzlich auf den Geschmack gekommen seien und sich auch niederliessen. Im Waldsektor Galm/Murtenholz zählte man im vergangenen Jahr eine ständige Population von 22 Tieren, die einen Schaden von etwa 9000 Franken an Kulturen verursacht hatten.

Warum eine solche Vermehrung? Stefan Heiter, Präsident der Wildschweinkommission, die vor neun Jahren von den Jägern im Kanton ins Leben gerufen wurde, sagte, dass die vom Sturm Lothar verursachten Schäden dazu geführt hatten, dass die Lebensbedingungen für Wildschweine zweifellos verbessert wurden, weil überall ruhige Plätze entstanden seien. Auch die milden Winter führen dazu, dass genügend Nahrung vorhanden ist.

Jagdzeit verlängert

Die Jäger haben Mühe diese Zunahme zu kontrollieren. Die Jagdzeit von Mitte September bis Ende Dezember hat ihnen im letzten Jahr nicht gereicht, um genügend Wildschweine zu schiessen. Diese sind in der Tat sehr geschickt, um den Gewehrläufen auszuweichen. Das Amt für Wald, Wild und Fischerei hat deshalb eine Verlängerung der Jagdzeit beschlossen. Wildschweine können bis Ende dieses Monats geschossen werden, und zwar in der Broye, im Seebezirk, bei Intyamon und im Sektor La Berra/Schwyberg.

Aufgepasst werden muss aber welche Tiere geschossen werden. Eine Bache von über 50 Kilogramm, welche oft Junge hat, darf nicht erlegt werden. Wenn man sie tötet, dann nimmt man dem Rudel den denkenden Kopf weg «und die Gruppe wird unkontrollierbar und richtet doppelt so viele Schäden an», erklärt Elmar Bürgy.

Wenn die Jäger ihre Beute essen möchten, müssen sie zudem in ihren Sack greifen und acht Franken pro Kilogramm bezahlen.

Landwirte, die Wildschweinschäden haben, können beim Fauna-Fonds eine Vergütung beantragen. Der Fonds wird durch Beiträge von Jägern gespiesen sowie vom Verkauf von totem Wild. Das sind Tiere, die tot aufgefunden wurden. Meist sind es Opfer von Verkehrsunfällen. Aus dem Fonds wird aber auch die Hälfte des Materials finanziert, um Zäune aufzustellen, welche die Kulturen schützen. Weiter hat das Amt für Wald, Wild und Fischerei einen kleinen Guide herausgegeben, der von Elmar Bürgy verfasst wurde. Darin sind ein paar Tipps für Landwirte aufgeführt, die von der Wildschweinplage betroffen sind.

Bearbeitet von ca/FN
Den Frischlingen gehts gut

Im vergangenen November hat ein Jäger eine Bache im Galmwald geschossen. Diese hinterliess fünf Waisenkinder. Die nur wenige Tage alten Wildschweine erhielten Unterschlupf beim Pflegeheim Galmgut, wo sie gepflegt und mit der Flasche aufgezogen wurden. Dies bekam ihnen gut. Mittlerweile wiegen sie zwischen fünf und achteinhalb Kilos. Die fünf Wildschweine waren bald die Attraktion der Region und zogen sowohl Erwachsene wie Kinder nach Jeuss. Da die Frischlinge nicht in der Natur gross geworden sind, können sie auch nicht frei gelassen werden. Eine Lösung wurde nun gefunden. Für die Wildschweine soll im Wald hinter dem Pflegeheim ein kleines Gehege angelegt werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf 3000 Franken. Gesucht sind Sponsoren. mrz/ca

Meistgelesen

Mehr zum Thema