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Der Ausbau des Tropenhauses Papiliorama ist auf Kurs 

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Seit 2003 ist das Tropenhaus Papiliorama in Kerzers angesiedelt. Nun ist eine Erweiterung im Rahmen des 14-Millionen-Projekts «Papiliorama 2030+» in Gang. Die FN haben die Baustelle besucht. 

Seit 20 Jahren befindet sich das Tropenhaus Papiliorama in Kerzers. Nun erhält es eine neue Aufzuchtstation für Schmetterlinge sowie Konferenz- und Seminarsäle mit mehr Raum für pädagogische Programme, ein neues Amphibienhaus sowie einen Dschungel mit Bromelien und Orchideen. Im Aussenbereich soll es künftig einen Teich mit Fischen aus der Region und einem Unterwassertunnel geben. Das Projekt «Papiliorama 2030+» ist mit 14 Millionen Franken veranschlagt. Der Bau ist in vollem Gang. 

Rundgang in Zukunft möglich

Mit Helm und Leuchtweste ausgerüstet, führt Papiliorama-Direktor Caspar Bijleveld durch die Baustelle. Das Grundgerüst aus Stahl des sogenannten Canopea-Gebäudes steht bereits. «Das Erdgeschoss wird mit dem Jungle Trek und dem Nocturama verbunden sein, damit ist in Zukunft ein Rundgang möglich», erklärt Caspar Bijleveld. «Es kommt immer wieder vor, dass Besucherinnen und Besucher den Ausgang nicht mehr finden», sagt der Direktor und schmunzelt. «Mit der Tour wird es einfacher für unsere Gäste.» Hier im Parterre werden eine Amphibien-Ausstellung sowie Aquarien Platz finden. Mögliche Bewohner sind kleine leuchtend blaue Pfeilgiftfrösche aus Südamerika oder riesige Aga-Kröten. «Zudem wird eine Zuchtstation es erlauben, einige der bedrohtesten Arten im Rahmen internationaler Schutzprojekte zu züchten.»

Das Grundgerüst des Canopea-Gebäudes steht bereits. 
Aldo Ellena

Recyclingbeton

Das Gebäude aus Holz zu bauen, sei keine Option gewesen, erklärt Caspar Bijleveld. «Holz ist wegen der tropischen Temperaturen ein Problem, es wird vom Kondenswasser angegriffen.» Deshalb habe man auf Stahl gesetzt: «Der ist recycelbar.» Beton werde möglichst wenig verbaut, ganz darauf zu verzichten sei aber nicht zuletzt wegen des Brandschutzes nicht möglich. «Aber wir verwenden Recyclingbeton», sagt der Direktor. Nachhaltigkeit und Energie seien im Papiliorama ein grosses Thema – und zwar immer. Wenn alles nach Plan verlaufe, werde das Papiliorama ab 2024 an das Fernwärmenetz von Kerzers angeschlossen sein. Zudem sollen weitere Solarpanels hinzukommen. Klar sei für ihn, dass das Papiliorama nach Abschluss dieses Projekts nicht weiterwachsen soll: «Wir wollen nicht immer grösser werden und noch mehr überbauen.» 

Damit das Papiliorama pädagogische Angebote für Schulklassen oder Seminare sowie Konferenzen anbieten kann, braucht es aber mehr Platz. «Wir sind gemeinnützig und idealistisch», sagt Caspar Bijleveld. «Wir wollen den Reichtum der Ökosysteme und ihrer zahlreichen Bewohner gerade auch Kindern und Jugendlichen vermitteln.» Denn das Papiliorama stehe auch für konkretes Handeln im Naturschutz. «Nun haben wir einiges Neues vor, um diese Botschaft noch besser weitertragen zu können.»

Das Restaurant erfahre ebenfalls eine Vergrösserung mit dem Neubau, denn auch hier werde es oft eng in den aktuellen Räumlichkeiten. Das ganze Projekt sei im Team entstanden, betont der Direktor. «Das Schlimmste ist, wenn einer meint, er wisse alles.»

Baustellenbesuch «Papiliorama 2030+»: Die Arbeiten sind in vollem Gang.
Aldo Ellena

Bedrohte Singvögel

Der obere Teil des Canopea-Gebäudes ist für hängende Gärten reserviert: «Der Anblick wird die Gäste mitten in einen Tropenwald versetzen, dessen Bäume komplett von anderen Pflanzen überwachsen sind. Ein lebendiger Dschungel mit Lianen, Orchideen und Bromelien.» Eine Holzbrücke im dritten Stock werde den Gästen ermöglichen, den Dschungel von oben zu sehen. Die Bäume, an denen sich diese sogenannten Epiphyten ausbreiten können, sind aus Stahl: «Es war ein glücklicher Zufall, dass ich den Künstler Roberto Bessin getroffen habe», erzählt Caspar Bijleveld fröhlich. Der Künstler ist für seine Stahlfiguren bekannt, nicht zuletzt für seine Skulptur «Morning Call» in New York: Sie ist ein Adler, hergestellt aus Stahlresten des World Trade Centers. Roberto Bessin habe bereits einen Prototyp aus Edelstahl hergestellt, die Aufgabe sei eine Herausforderung und absolut hightech: «Die Bäume werden bis zu acht Meter hoch sein, und sie dürfen nicht zu schwer sein.» In dem Wald sollen künftig Singvögel aus Südostasien leben: «Wir wollen im europäischen Zuchtprogramm bedrohter Arten mithelfen.» 

Caspar Bijleveld, Direktor des Papilioramas, auf der Baustelle.
Aldo Ellena

Er hoffe, dass das neue Canopea-Gebäude 2024 öffnen könne, sagt Caspar Bijleveld. Die Pflanzen werde das Papiliorama zum Teil aus Costa Rica importieren, die meisten aber von botanischen Gärten und anderen Zoos in Europa erhalten. Die hängenden Gärten werden geografisch geordnet sein und auch wissenschaftlich etwas bieten. «Das Papiliorama ist auch ein botanischer Garten, und das Canopea-Gebäude kann zum Mekka für Epiphyten werden.» Es gehe schlicht darum, etwas Sinnvolles zu schaffen: «Wir sind gemeinnützig.»

Chronologie

Seit 20 Jahren in Kerzers

Mehr als 60 tropische Schmetterlingsarten leben im Kuppel-Dom in Kerzers: Das Papiliorama ist längst bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt, auch als botanischer Garten und als Zuchtstation für selten gewordene Tiere und Pflanzen. Die gemeinnützige Stiftung setzt sich für den Erhalt der Tierwelt und der Natur im Drei-Seen-Land wie auch im zentralamerikanischen Belize ein. Alles begann vor rund 35 Jahren:

1988: Naturschützer Maarten Bijleveld, Mitgründer des WWF Holland, und seine Frau Catheline eröffnen in Marin NE das Papiliorama: einen Tropengarten mit Schmetterlingen.

1989: Das Papiliorama beginnt, sich dem Schutz der Tropenwälder zu widmen: Eine Schwesterstiftung kauft 8000 Hektar Tropenwald in Belize, Zentralamerika. Damit ist der Grundstein für das Shipstern-Naturreservat gelegt.

1995: Eine Glace-Truhe entzündet sich, der folgende Grossbrand zerstört in der Neujahrsnacht einen Grossteil des Papilioramas. Der Wiederaufbau beginnt noch im gleichen Jahr.

2003: Das Papiliorama zieht aus Platzgründen nach Kerzers um und widmet sich auch der Artenvielfalt der Region.

2005: Die SBB weiht die neue Haltestelle «Kerzers Papiliorama» ein.

2008: Der Jungle Trek entsteht. Er ist ein Abbild des Shipstern-Naturreservats.

2022: Der Bau des Canopea-Gebäudes beginnt. Wenn alles nach Plan verläuft, ist es ab 2024 offen für das Publikum. emu

Ein Schmetterling im Papiliorama Kerzers.
Charly Rappo/a

Finanzierung

Unterstützung aus Freiburg und Bern

Die Kosten für das Gesamtprojekt «Papiliorama 2030+» belaufen sich auf 14 Millionen Franken. Davon fallen rund 6 Millionen auf das Canopea-Gebäude. Auch eine Modernisierung der bestehenden Infrastruktur ist eingerechnet in den Gesamtbetrag, dafür sind 2,5 Millionen reserviert. Der Kanton Bern unterstützt das Projekt mit 3,59 Millionen Franken und die Loterie Romande Intercantonale mit 2,1 Millionen Franken. Die Loterie Romande Fribourgeoise steuert 1,9 Millionen Franken bei. Auch private Organisationen und Persönlichkeiten haben laut Papiliorama namhafte Beiträge geleistet. Die Gestaltung und Finanzierung des Projekts «Papiliorama 2030+» verantwortet der Förderverein Pro Papiliorama. emu

Die Schmetterlinge im Papiliorama ziehen bis über die Landesgrenze hinaus Besucherinnen und Besucher nach Kerzers. 
Charles Ellena/a

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