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Der beschwerliche Weg ins Ausland

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Die am 9. Februar durch das Schweizervolk angenommene Initiative der SVP zur Beschränkung der Einwanderung zieht weitere Kreise. Ende Februar hat die Europäische Union (EU) die für den Bildungs- und Forschungsplatz Schweiz wichtigen Programme «Erasmus+» und «Horizon2020» auf Eis gelegt. Seither ist die Schweiz für die EU bei diesen Programmen ein Drittland. Wie früher muss sie sich nun von der EU aufwendig Projekt für Projekt genehmigen lassen. Und selbst dann bleiben ihr gewisse Privilegien wie die Leitung von Projekten vorenthalten, schreibt der Staatsrat. Die konkreten Folgen auf die Bildungs- und Forschungslandschaft seien noch nicht abschätzbar.

Wie die Kantonsregierung auf zwei ähnlich lautende Anfragen der SP-Grossräte Pierre Mauron (Riaz), Solange Berset (Belfaux) und Benjamin Gasser (Villars-sur-Glâne) antwortet, hängt die Entwicklung entscheidend von der Ausgestaltung der neuen Gesetzgebung und von den Ergebnissen der Verhandlungen mit der EU ab. Allerdings sei klar, so der Staatsrat, dass der administrative Aufwand steigen werde.

Namentlich bei der Rekrutierung von Forschern und Professoren auf internationaler Ebene drohen Einschränkungen. Der Staatsrat betont, dass erst der Beizug von hoch qualifiziertem Fachpersonal die Qualität des Studien- und Forschungsplatzes Schweiz garantieren und fördern könne. Nicht nur Freiburg, auch die anderen Hochschulstandorte werden laut dem Staatsrat Probleme habe.

Es geht um Millionen

Umgerechnet erhielt die Universität Freiburg bisher 12,5 Millionen Franken aus gemeinsamen Forschungsmitteln der Schweiz und der EU. Hinzu kamen pro Jahr rund eine Million Franken aus dem «Erasmus+»-Topf. Dieses Geld dürfen im Gegensatz zum früheren «Erasmus-Programm» nicht nur Studierende, sondern auch Lernende beanspruchen. Die Studierenden werteten ihren Auslandsaufenthalt als Gewinn und unverzichtbaren Teil ihres Lebenslaufs, schreibt der Staatsrat.

Das EU-Forschungspaket «Horizon2020» soll bis 2020 total über 100 Milliarden Franken verteilen. Es hätte 20 bis 25 Millionen Franken nach Freiburg gespült (die FN berichteten). Laut dem Staatsrat ist der Schaden durch den Wegfall von Fördergeldern für die Fachhochschulen zwar geringer, da sie über andere Programme laufen. Doch auch die Freiburger Fachhochschulen sind an der Teilnahme an insgesamt sechs Projekten des Programms interessiert.

Immer mehr erhalten

Laut dem Staatsrat profitieren nicht nur die Teilnehmenden von den Austauschprogrammen. Auch die internationale Atmosphäre der Stadt hatte bisher einen Nutzen davon, dass dauernd etwa 200 Studierende aus dem Ausland sowie eine wechselnde Anzahl Forscher sich in Freiburg aufhielten, betont der Staatsrat. «Die Internationalität trägt zum Ansehen der Universität bei und ist Teil ihres Profils; somit ist es wichtig, sie zu erhalten.» In einzelnen Fächern sei ein Austausch gar eine Grundbedingung für eine Karriere. Zudem sei davon auszugehen, dass die ausländischen Studierenden nach ihrer Zeit in Freiburg für die Uni, die Stadt und den Kanton Werbung machen und allenfalls später als Touristen wiederkehren.

Wie der Staatsrat ausführt, hat der Bund zwar Gegenmassnahmen ergriffen und Mittel als Ersatz für weggefallene Forschungsbeiträge bereitgestellt. Doch diese Finanzquelle sei beschränkt und die Teilnahmebedingungen erschwert, schreibt die Kantonsregierung in ihrer Antwort. Dies habe auch damit zu tun, dass die Schweiz immer mehr Geld aus dem EU-Topf bezogen, als sie selbst einbezahlt hatte. Nun sei sie für die Fördermittel auf ihre eigenen Beiträge begrenzt. Der Kanton Freiburg erwäge nicht, eigene Massnahmen zu ergreifen.

Zahlen und Fakten

Immer sind etwa 200 im Ausland

Vergangenes Jahr gingen laut einer Erhebung des Staatsrates 184 Freiburger ins europäische Ausland. Das sei im Vergleich mit anderen Schweizer Unis prozentual ein hoher Anteil. Freiburg ist eine der wenigen Hochschulen, die in etwa gleich viele Gaststudierende haben wie eigene Studierende im Ausland. Die Gesamtzahl sei in den letzten Jahren immer stabil geblieben. Auch gegen 30 Freiburger Fachhochschulstudierende nahmen das Programm in Anspruch.fca

 

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