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Der Braunbär im Broyetal

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Der Braunbär im Broyetal

Jahrestag der Entdeckung des Jagdmosaikes in Vallon

Die neue Sonderausstellung «la mosaïque de la venatio» im Römermuseum in Vallon möchte die Besucher wieder auf den Kern des Museums aufmerksam machen, auf das römische Jagdmosaik. 20 Jahre sind seit seiner Entdeckung vergangen.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

«Es geschah am Donnerstag, dem 30. Mai 1985, kurz vor der sechsten Stunde und die Spannung erreichte ihren Höhepunkt. Wir erwarteten es jeden Augenblick, seit Tagen bewegt sich was da oben. Wir fühlten uns weniger niedergedrückt. Fünf Fuss Erde, das wiegt bei Artio wahrhaftig schwer», diese Worte legte der Kantonsarchäologe Claus Wolf dem Braunbären am Tag seiner Entdeckung durch die Archäologen in die Schnauze. Der Braunbär war das erste Element des grossen Jagdmosaiks, das die Archäologen vor zwanzig Jahren in Carignan bei Vallon entdeckten.

Die Tierhatz (venatio) ist auf dem 87 Quadratmeter grossen und aussergewöhnlich gut erhaltenen Mosaikboden mit Steinchen in 63 verschiedenen Farbtönen das Hauptmotiv. In zehn Medaillons sind neben dem Bären auch ein Wildschwein, Stier, Reh, Löwe, Hund und die Venatoren (Jäger) abgebildet.

Original und Kopie im Vergleich

Die Museumsdirektorin Clara Agustoni und der Kantonsarchäologe entschieden sich dafür, den 20. Jahrestag der Entdeckung des Jagdmosaiks mit einer Sonderausstellung zu feiern. Im Erdgeschoss können die Besucher nach wie vor das Originalmosaik bewundern. Im Obergeschoss des Museums wird man auf anekdotenhafte Ich-Erzählungsweise ins damalige Jagdgeschehen eingestimmt. Die Mosaik-Medaillons liegen als Reproduktionen auf dem Boden, mit Spots beleuchtet. Erläuterungen zu den Jagdszenen, zum Ablauf der Spiele im Amphitheater und zur Jagdausrüstung sind, durch schriftliche und bildhafte Quellen gestützt, auf Tafeln geschrieben.

Gejagt wurde damals mit Hilfe von Gruben, Fallen und Netzen. Die Tiere wurden in den Amphitheatern ausgestellt, dressiert, gezähmt, aber meistens massakriert, schreiben die Aussteller. Vier von sechs Jägern aus der venatio sind durch Ausstellungspuppen dargestellt, die Kleider wurden vom Couture-Lehratelier in Freiburg extra hergestellt. Die Atelier-Leiterin Marie-Hélène Prongué suchte mit ihren Schülerinnen nach Leinen- und Wollstoffen und dekorierte diese gemäss dem Mosaik. So wird das Römerthema auch fühlbar.

Abbildungen aus vergleichbaren Jagd-Darstellungen auf Mosaikböden in Nenning und Bad Kreuznach in Deutschland und Reims in Frankreich ergänzen die Sonderausstellung.

Kunst mit Füssen treten

Ein besonderes Erlebnis wird es sein, für einmal mit den eigenen nackten Füssen über die römischen Mosaiksteinchen zu gehen. Agustoni und Wolf haben sich dieses Spezialerlebnis für die Museumsbesucher für einen Sonntag ausgedacht, der Termin steht noch nicht fest. Ein DVD aus Original-Filmdokumenten zeigt in der Sonderausstellung, wie die Grabungen vor zwanzig Jahren vonstatten gingen.

Claus Wolf plant zusammen mit der Museumsdirektorin vermehrt Sonderanlässe in Vallon. Vor dem Museum wird ein Nutzgarten nach römischem Vorbild entstehen. In den Sommerferien können Interessierte an echten Ausgrabungen teilnehmen und eine Weinausstellung mit römischen Leckerbissen gibt Einblick in den damaligen Lebensstil.

Die Sonderausstellung «venatio» wird heute um 18.30 Uhr eröffnet. Musée Romain Vallon, Carignan, 1565 Vallon, Tel.026 667 97 97, Öffnungszeiten : Mi.-So. 10-12 und 14-17 Uhr, Führungen für Gruppen auf Verlangen. Juni-August Sa. und So. 10-17 Uhr.
Das Programm zur Sonderausstellung

Thematische Führungen, Sonntagnachmittag (10. April, 8. Mai, 12. Juni, 10. Juli, 11. September); Mosaikatelier nach Voranmeldung; Tag der offenen Tür im Rahmen von Science et Cité (21. und 22. Mai); Museumsfest mit Gladiatoren (30. Juli) und Openair-Kino «Sandalenfilme» (nach Bekanntgabe). ess

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