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«Der Gardedienst ist keine RS»

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Die Schweizergarde hat Rekrutierungsprobleme. Abhilfe schaffen könnte dabei die Vereinbarkeit von Familie und Offiziersdienst. Was die Schweizergarde-Stiftung dazu beiträgt, erklärt deren Präsidentin, Alt-Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold (CVP), im Interview.

Seit dem 1. Juli 2018 sind Sie Präsidentin der Stiftung für die Päpstliche Schweizergarde. Was hat Sie zu dieser Aufgabe motiviert?

Die Schweizergarde erfüllt nicht nur ihren Dienst für den Papst, sondern ist auch eine Visitenkarte für die Schweiz und unser Engagement im Ausland. Deshalb darf die Schweizergarde auch auf breite Unterstützung aus der Schweiz zählen, da ihr Bestehen und ihr Dienst nicht nur als «katholische Sache» betrachtet werden. Die Stiftung hat zum Zweck, den Bestand der Schweizergarde nachhaltig zu sichern. Ich bin gerne bereit, mich dafür zu engagieren.

Warum braucht es eine Stiftung für die Päpstliche Schweizergarde?

Der Vatikanstaat übernimmt als Arbeitgeber die Kosten des täglichen Einsatzes der Schweizergarde einschliesslich der Entschädigung der Garde-Angehörigen und gewissen Sozialversicherungsleistungen, welche jedoch in keiner Weise dem Standard von Arbeitnehmern in der Schweiz entsprechen. Die Stiftung erfüllt eine ergänzende Rolle: Im Jahr 2000 in Freiburg gegründet, unterstützt sie die Gardisten und ihre Familien im Vatikan, trägt zu den Kosten für die Ausbildung der Garde bei und erleichtert die Integration der Gardisten in Rom sowie ihre spätere Rückkehr in die Schweiz. Auch finanzielle Unterstützung für Öffentlichkeitsarbeit der Garde ist Teil des Stiftungszweckes und hilft somit bei der Rekrutierung neuer Gardisten.

Welche konkreten Leistungen werden denn für die Familien erbracht?

Die Stiftung übernimmt zum Beispiel die Kosten für die Schweizerschule in Rom, die je nach Schulstufe gut 2000 bis über 4000 Euro betragen. Zudem richtet die Stiftung Familienzulagen aus. Seit diesem Jahr übernimmt die Stiftung auch die Hälfte der Beiträge für die freiwillige AHV. Damit übernimmt die Stiftung auch eine wichtige Brückenfunktion zwischen dem Heimatland, in welches die Gardisten früher oder später zurückkehren werden, und dem Lohnniveau gemäss italienischem Arbeitsmarkt beziehungsweise den durch den Arbeitgeber Vatikan erbrachten Leistungen.

Die Päpstliche Schweizergarde steht vor wichtigen Veränderungen: Die Kaserne im Vatikan muss für 55 Millionen Franken neu gebaut werden, es steht eine mögliche Neuuniformierung an, und der Sollbestand soll von derzeit 115 Gardisten erhöht werden. Können all diese Aufgaben bewältigt werden?

Die Kaserne ist in einem sehr schlechten Zustand. Die drei bestehenden Gebäude entstanden im 19. Jahrhundert, seither wurden kaum Erneuerungen durchgeführt. Die mangelhafte Isolation und die schlechte Gebäudesubstanz verursachen unverhältnismässig hohe Unterhaltskosten. Zudem verfügt die Kaserne nicht über genügend Platz für die Gardisten, zumal der Papst vor kurzem auch eine Bestandeserhöhung beschlossen hat. Die Lebensumstände der Gardisten müssen unbedingt verbessert werden: Sie leben ja mindestens zwei Jahre im Vatikan, einige aber auch viel länger – das ist nicht nur die Zeitdauer einer Rekrutenschule. Für die Sicherstellung der Finanzierung dieses Neubaus wurde vor rund drei Jahren eine separate Stiftung gegründet.

Sie haben die Schweizergarde schon mehrmals persönlich in Rom besucht. Welchen Eindruck haben Sie mitgenommen?

Es ist nicht einfach, junge und qualifizierte Männer für den Dienst zu finden. Das hat auch mit dem sehr guten wirtschaftlichen Umfeld in der Schweiz zu tun. Daher will unsere Stiftung ihnen und ihren Familien eine Perspektive bieten. Von den Besuchen nehme ich viel mit. Ich bin begeistert von diesen aufgeweckten jungen Männern, die mit ihrer Überzeugung und ihren Wertvorstellungen bereit sind, im Extremfall ihr Leben für den Papst zu lassen.

«Die Lebens­umstände der Gardisten müssen unbedingt ver­bessert werden.»

Ruth Metzler-Arnold

Alt-Bundesrätin

Zur Person

Vier Jahre lang in der Landesregierung

Ruth Metzler-Arnold (CVP) war von 1999 bis 2003 Mitglied des Bundesrats und führte das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement. 2003 war sie zudem Vizepräsidentin des Bundesrates. 1996 wurde sie als erste Frau in die Kantonsregierung von Appenzell Innerrhoden gewählt, wo sie bis zu ihrer Wahl in den Bundesrat dem Finanzdepartement vorstand. Heute ist sie als Präsidentin beziehungsweise Mitglied mehrerer Verwaltungsräte sowie von Aufsichts-, Stiftungs-und Beratungsgremien tätig. Sie präsidiert unter anderem Switzerland Global Enterprise sowie FehrAdvice, und sie amtet als Vizepräsidentin von Axa Schweiz.

jcg

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