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Der Gasthof Sahli in Oberschrot steht zum Verkauf

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Restaurant Zollhaus ist geschlossen, das Alpenklub Plaffeien geht in absehbarer Zeit zu: Jetzt steht mit dem Sahli der dritte Gastronomiebetrieb in der Region Plaffeien still. Die Besitzerfamilie Aebischer schreibt das Gasthaus in Oberschrot zum Verkauf aus.

Seit letzten Freitag ist das Restaurant Sahli in Oberschrot geschlossen. Und es bleibt vorläufig auch zu, wie die Besitzer, die Firma AM Immobilien AG aus Alterswil, mitteilt. Daniel Aebischer von der Besitzerfamilie blickt auf das Ende einer «geschichtsträchtigen Ära» zurück, wie er in einer Mitteilung schreibt.

1989 hat die Familie Aebischer das Gasthaus Sahli gekauft. Oswald Fasel hat damals mit Michel Aebischer das Restaurant übernommen und zwei Jahre später alleine weitergeführt. Er war bis zu seinem Unfalltod vor einem Jahr während 33 Jahren Wirt des Sahli. 1996 stiess Anny Nydegger dazu. Für sie ging letzten Freitag also eine 27 Jahre dauernde Zeit als Wirtin in diesem Gasthaus zu Ende.

Daniel Aebischer, das «Sahli» ist seit 34 Jahren in Besitz Ihrer Familie. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Seit 1989 durften wir als Eigentümer des Gasthaus Sahli viele schöne und erfolgreiche Jahre zusammen mit unserem Freund und Pächter, Oswald Fasel, und seiner Partnerin Anny erleben. Mit dem tragischen Unfalltod von Oswald vor einem Jahr endete diese bemerkenswerte Zeit leider abrupt.

Nach dem Unfall herrschte Ungewissheit betreffend wie weiter im Sahli. Das liess Raum für Spekulationen und Mutmassungen.

Daniel Aebischer
Besitzerfamilie Gasthof Sahli
Der Spruch «Unter Freunden» trifft auf das Sahli zu, trafen sich doch hier viele Vereine und Familien.
Imelda Ruffieux

Als Oswald Fasel verunfallte, fragten sich viele Leute, wie es wohl weitergeht. Was waren Ihre Überlegungen?

Nach dem Unfall herrschte Ungewissheit betreffend «wie weiter im Sahli». Das liess Raum für Spekulationen und Mutmassungen. Für uns war klar, dass wir früher oder später einen Entscheid treffen mussten. Doch aus Rücksicht auf die tragischen Umstände haben wir uns Zeit genommen. Wir danken den vielen Gästen für ihre Treue. Ein riesiges Merci gilt der Lebenspartnerin und langjährigen, grossen Stütze von Oswald, Anny Nydegger. Sie hat das Sahli mit grossem Willen, Kraft und Würde bis Ende Juni weitergeführt. Wir wünschen ihr für den neuen Lebensabschnitt als Pensionärin viele bereichernde und heitere Momente und Begegnungen und hoffen, dass sie aus den vergangenen Jahren und gemeinsamen Erinnerungen auch viel neue Kraft schöpfen kann.

Das Schild «Heute geschlossen» gilt vorläufig für längere Zeit.
Imelda Ruffieux

Nicht erst mit dem Tod von Oswald Fasel hat Ihre Familie entschieden, das Sahli zu verkaufen?

Nein. Bereits vor Jahren haben wir zusammen mit Oswald den Entscheid gefällt, nach seiner Pensionierung das Gasthaus Sahli zu verkaufen, um neuen Ideen und frischem Unternehmergeist Platz zu machen.

Dann werden Sie das Gebäude nun zum Verkauf ausschreiben. Denken Sie, dass es als Restaurant erhalten bleibt?

Wir hoffen sehr, dass sich ein Käufer finden lässt, der das Restaurant weiter betreiben wird, und somit ein neues Kapitel aufgeschlagen werden kann. In welcher Form auch immer. Ich würde mich sehr freuen, weiterhin als Gast ins Sahli gehen zu können. In Anbetracht der Beizenschliessungen in der näheren Umgebung sind wir uns sicher, dass das Sahli auch weiterhin seine Berechtigung hat und eine Existenz bieten kann.

Rückblick

Die wechselvolle Geschichte des Gasthofs Sahli

Das Sahli ist ein geschichtsträchtiger Ort. Könnten die rund 140 Jahre alten Mauern reden, würden sie wohl viele interessante Geschichten erzählen. Bereits 1876 bis 1883 hat ein Johann Rumo im Sahli einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Wirtepatent geführt. 1886 hat Johann Zbinden das Wirtepatent für die Pinte «Zur Sonne» – so der frühere Name – erworben und das Gebäude neu gebaut. In den kommenden 30 Jahren wechselten die Besitzer mehrfach. In der Überlieferung werden aber sagenhafte Geschichten und Anekdoten erzählt. Es gab Spiel- und Tanzanlässe, manches legendäre Kilbifest. Im Gebäude war zu der Zeit auch ein Krämerladen untergebracht und es wurde Brot gebacken und verkauft.

Eine Postkartenansicht aus früheren Zeiten.
FN-Archiv

Es war ein beliebter Treffpunkt, an dem manches Geschäft besiegelt wurde. Manchmal sei es ziemlich unchristlich zugegangen, heisst es in der Überlieferung. 1929 hat die Gemeinde Oberschrot es gekauft, um darin obdachlose Familien unterzubringen. Um den Kaufbetrag aufbringen zu können, reiste eine Delegation des Gemeinderats nach Bern zum damaligen Freiburger Jean-Marie Musy, um von ihm eine Bundesanleihe von 61’000 Franken zu erhalten. Er gab das Geld und äusserte den Wunsch, dass die Wirtschaft in einem Jahr geschlossen wird.

1967 fanden im Sahli noch Gemeindeversammlungen statt.
FN-Archiv

1930 ging sie tatsächlich zu. Am 15. Oktober 1932 kam es zu einem Brand, bei dem das Bauernhaus mit der Schenkstube zerstört wurde. Das restliche Gebäude wurde für die kommenden Jahre zum Armenhaus, wo zeitweise bis zu 40 Familien lebten. Drei Jahrzehnte später verkaufte Oberschrot die Liegenschaft. 1971 kam es in die Hände von Fidel Ruffieux, der es umbaute und 1980 als Gasthaus wieder eröffnete. Seit 1989 gehört es der Familie Aebischer, das heisst, der AM Immobilien AG. im

Die damalige Equipe bei der Eröffnung im Oktober 1989.
FN-Archiv

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