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Der im Glockenturm eingemauerte Römer

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Im Glockenturm der Kirche von Bärfischen (Barberêche) war bis vor kurzem ein Grabaltar eingemauert. Die Inschrift deutet auf eine römische Herkunft hin. Ab sofort begrüsst der Kalksteinblock die Kirchgänger beim Eingang.

Die Kirche Saint-Maurice in Bärfischen gilt als eine der ältesten des Kantons. Es war deshalb an der Zeit, Restaurationsarbeiten vorzunehmen. Sie haben 2021 begonnen. Der Zerfall eines Teils der Fassaden hat dabei mehrere ältere architektonische Elemente zutage gebracht, die in einer Art Recycling für die Mauern verwendet wurden. Dazu gehören etwa einige Ziegel oder ein Stück einer Säule.

Besonders aufgefallen ist den Restaurateuren aber ein Kalksteinblock im Fundament in der Südwestecke des Glockenturms. Es handelt sich dabei um ein Stück Grabaltar von 114 mal 71 mal 56 Zentimetern. Im Mittelteil des Blocks figuriert die Inschrift eines bisher unbekannten römischen Bürgers.

Der Verantwortliche des Sektors Mittelalter des Amts für Archäologie wandte sich deshalb an einen Experten der Universität Lausanne. Erste Erkenntnisse zum Fund hat nun die kürzlich veröffentlichte Ausgabe der «Freiburger Hefte für Archäologie» veröffentlicht. Der Block ist unterdessen aus dem Glockenturm entfernt und neben den Eingang zur Kirche platziert worden.

Er hiess Marcus

Die Entdeckung sei wichtig, sei es doch erst die sechste solche Inschrift, die bisher im Kanton Freiburg gefunden wurde. Wie es im Artikel zum Fund in Bärfischen heisst, sei der Ausdruck «Altar» im Zusammenhang mit diesem Jurakalkblock etwas irreführend, habe er aufgrund seiner Form doch weder für Opfergaben noch für das Befeuern von Weihrauch gebraucht werden können. Das nicht komplette Kopfstück deute auf eine Pyramidenform hin.

Vom Namen des bisher unbekannten römischen Bürgers ist der Vorname Marcus und der Vatersname Tauricius gut lesbar. Vom Nachnamen sind nur die Mittelbuchstaben «mil» zu erkennen, wie sie etwa zu den in der Nähe vorkommenden Nachnamen Similis oder Camillus gehören. Mit der Inschrift wurde Marcus den Göttern anvertraut, welche die Seelen der Toten schützen. 

Von Avenches oder Bärfischen?

Interessiert hat auch die Frage, wie der Steinblock in den Bärfischer Glockenturm gekommen war. Eine Möglichkeit sei, dass der Stein aus einem der römischen Landgüter um Bärfischen herum stammte, heisst es im Artikel. Es fehlen aber andere Ausgrabungen, um dies zu erhärten. Zudem habe auch der Name Barberêche einen lateinischen Ursprung und stamme vom Gut des Barbarus/Barbarius, also nicht etwa von demjenigen eines Tauricius.

Schliesslich sei es auch möglich, dass der Grabaltar die acht Kilometer Luftlinie von Avenches  – dem römischen Aventicum – zurückgelegt hat. Das Verschieben von antiken architektonischen Elementen für neue Bauten sei oft vorgekommen. So sei in Courgevaux im Gut der Familie de Diesbach der Fuss einer monumentalen römischen Säule aus Donatyre entdeckt worden. Und weitere Blöcke mit Inschriften aus Avenches seien unter anderem in Münchenwiler und Môtier gefunden worden.

Im Glockenturm der Kirche von Bärfischen wurde ein Grabaltar mit römischer Inschrift gefunden.
Urs Haenni
Im Glockenturm der Kirche von Bärfischen wurde ein Grabaltar mit römischer Inschrift gefunden.
Urs Haenni

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