Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der Kanton gibt sich einen Rahmen für die Immobilienentwicklung

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Kanton Freiburg hat bisher eine Immobilienpolitik ohne eigentliche Strategie verfolgt. Nun liegt eine solche vor – und auch eine Verordnung als gesetzliche Grundlage. So sollen künftig Pannen verhindert werden.

Der Kanton Freiburg besitzt fast 700 Immobilien-Objekte. Dieser Bestand umfasst so diverse Gebäude wie Schulhäuser, Sporthallen, Schlösser, Wald- und Alphütten bis hin zu Ringmauern. Nur rund 300 dieser Gebäude sind beheizt, dienen also als Hauptgebäude. Etwa 40 Prozent der Gebäude stellen historisches Kulturerbe dar, sind geschützt, zum Teil sogar in der höchsten Kategorie. 

Der Immobilienpark des Kantons ist also sehr vielfältig, erfüllt verschiedenste sich wandelnde Bedürfnisse und wächst ständig. Als Eigentümer, Bauherr, Betreiber und Nutzer dieser Gebäude kann sich der Kanton inskünftig auf eine einheitliche Immobilienstrategie abstützen, betonte Staatsrat Jean-François Steiert (SP) am Mittwoch anlässlich einer Medienkonferenz. Der Staatsrat hat die Strategie am Dienstag verabschiedet; sie gilt für die Zeitspanne von 2022 bis 2035. Gleichzeitig hat der Staatsrat eine neue Verordnung erlassen, welche insbesondere dem Hochbauamt als verlässliche Rechtsgrundlage dient. Die Verordnung ersetzt die bisherigen unvollständigen und veralteten Gesetzestexte, und sie klärt die Rollen aller Beteiligten. 

Lehren aus der Vergangenheit

Wie nötig diese neuen Grundlagen sind, veranschaulichen zwei Beispiele aus jüngster Zeit. Da ist einmal der Bau der Fischzucht in Estavayer, die aufgrund von Unzulänglichkeiten nie in Betrieb genommen werden konnte. So sollen gemäss der Verordnung während der ganzen Dauer eines Projekts das Wissen und die Verantwortlichkeiten der verschiedenen Beteiligten aufrechterhalten werden. Insbesondere sollen die Baudirektion und die auftraggebende Direktion wie etwa die Erziehungsdirektion von Anfang an Hand in Hand arbeiten. Bei grösseren Bauvorhaben kommen neu eine Kommission für die Bewertung von Immobilienvorhaben, ein Steuerungsausschuss und ein Projektausschuss zum Einsatz. Bisher sei im Projektprozess nicht zwischen strategischen, politischen und operativen Aufgaben unterschieden worden. Dies werde in Zukunft anders. 

Ein anderes Beispiel sind Kostenüberschreitungen wie zuletzt beim Schulbauernhof in Grangeneuve oder beim Kollegium Heilig Kreuz. Solche unvorhergesehenen Mehrkosten sollen in Zukunft vermieden werden, indem ein Kreditgesuch erst zum Zeitpunkt der Baubewilligung dem Grossen Rat präsentiert wird, wenn 70 Prozent der Offerten der beteiligten Firmen bereits vorliegen, sagte die Vorsteherin des Hochbauamts, Anne Jochem. So würden die Studienkredite zwar kostspieliger, Überraschungen wie in der Vergangenheit könnten aber vermieden werden. 

Hochbauamt neu strukturiert

Ebenfalls zur Verbesserung der Arbeit an Immobilienprojekten soll gemäss Kantonsarchitekt Michel Graber eine neue Organisation des Hochbauamts beitragen. Dieses steht seit Anfang Jahr unter einer zweiköpfigen Leitung und ist neu nach Vorgabe der Projektentwicklung und der SIA-Phasen (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) strukturiert. 

«Das Ziel ist ein einheitlicher Rahmen für jedes einzelne Immobilienprojekt», sagte Jean-François Steiert. «Bis jetzt hatte Freiburg keine solche Strategie: Jedes Projekt startete mit einer eigenen Logik.» 

Drei Pfeiler der Nachhaltigkeit

Die wichtigsten Grundsätze sind gemäss Steiert Kohärenz, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Mit Kohärenz wolle man angemessen auf die Bedürfnisse der Nutzer reagieren. Bei der Wirtschaftlichkeit ist das Ziel die Kostenkontrolle über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. So hob Kantonsarchitekt Graber hervor, dass nur 10 Prozent der Kosten beim Bau eines Gebäudes anfallen, aber rund 80 Prozent bei der Nutzung. Die restlichen 10 Prozent umfassen Planung und Rückbau. Schliesslich berücksichtigt die Strategie auch die Nachhaltigkeit mit ihren drei Pfeilern Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Gemäss Steiert fallen etwa die Wahl von Baumaterialien oder auch die Berücksichtigung neuer Arbeitsformen wie Homeoffice unter die Nachhaltigkeit.

Zum Projekt

Die neue Immobilienstrategie umfasst sechs Achsen

Die neue kantonale Immobilienstrategie stützt sich auf sechs strategische Achsen, wie an der Medienkonferenz vom Mittwoch bekannt wurde. Ein Punkt ist die optimale und flexible Nutzung der Räumlichkeiten, die eine Anpassung an neue Bedürfnisse erlaubt. Dann sollen der Bau, der Betrieb und der Unterhalt der Objekte gemäss den Zielen der nachhaltigen Entwicklung erfolgen. Die Wirtschaftlichkeit soll über den gesamten Lebenszyklus gewährleistet und der Immobilienbestand aufgewertet werden. Ein zuletzt klar angestrebtes Ziel ist, dass der Staat möglichst Eigentümer seiner Räumlichkeiten wird. Derzeit bezahlt er jährlich noch 16 Millionen Franken Miete. Spezifische Immobilienportfolios sollen identifiziert werden. Schliesslich werde die Organisation von Projekten innerhalb des Staats angepasst und verbessert. Die Immobilienstrategie soll alle fünf Jahre revidiert werden. Sie tritt durch die Verordnung per 1. Januar 2022 in Kraft. uh

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema