Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der Kanton nimmt sich den Jungen an

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

95 000 Personen im Kanton Freiburg sind unter 25 Jahre alt. Entsprechend viele Freiburgerinnen und Freiburger sind somit von der Strategie «I mache mit!» betroffen, die inskünftig als Leitfaden für die Kinder- und Jugendpolitik des Kantons dienen soll. «Wir müssen die Rahmenbedingungen für eine harmonische Entwicklung der Kinder bereitstellen», sagte Sozialdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) gestern bei der Präsentation dieses Grundlagenpapiers.

Studien hätten gezeigt, dass es dem Grossteil der Kinder und Jugendlichen im Kanton Freiburg gut gehe, doch blieben einige auch vor Schwierigkeiten nicht verschont, hielt die Staatsrätin fest.

Anstatt mit einzelnen Antworten auf diese Probleme zu reagieren, wolle der Kanton Massnahmen vorschlagen, welche die harmonische Entwicklung der Kinder und Jugendlichen fördern. Entsprechend hat die Gesundheit- und Sozialdirektion gestern gemeinsam mit der Strategie auch einen Aktionsplan mit 73 Massnahmen präsentiert. Sie sollen die Kinder- und Jugendpolitik bis ins Jahr 2020 prägen, so Demierre.

Breite Erhebung

Den Anstoss zu der nun formulierten und im Oktober vom Staatsrat genehmigten Strategie gab eine Finanzierung des Bundesamts für Sozialversicherungen in der Höhe von 450 000 Franken. Damit konnte der Kanton die notwendige Grundlagenarbeit tätigen. Diese bestand in erster Linie in der Erhebung dessen, was bisher bereits für Kinder und Jugendliche geleistet wurde.

Zudem machte die Freiburger Fachstelle für Kinder- und Jugendförderung eine Umfrage unter 1100 Jugendlichen des Kantons, und sie lud Jugendliche zu kantonalen Tagungen ein, um die Wünsche und Erwartungen der Direktbetroffenen einzuholen. «So konnten wir den Bedürfnissen maximal gerecht werden», sagte Christel Berset, Kinder- und Jugendbeauftragte des Kantons.

Tatsächlich ist Kinder- und Jugendpolitik in erster Linie eine Angelegenheit der Gemeinden, stellte Anne-Claude Demierre klar. Dazu kommt eine Vielzahl von Akteuren aus der Zivilgesellschaft. «Der Kanton steht als Partner unterstützend zur Seite», so die Staatsrätin. Dennoch hält sich das finanzielle Engagement des Kantons in Grenzen. Im Finanzplan bis 2021 ist ein jährlicher kantonaler Beitrag von 170 000 Franken vorgesehen.

Eine Vielzahl von Projekten

«Das übegreifende strategische und organisatorische Ziel beabsichtigt die Schaffung eines strukturierten Austausches zwischen den verschiedenen institutionellen Akteuren und privaten Partnern. Diese sollen durch die kantonale Strategie einen Orientierungsrahmen erhalten, innerhalb dessen sie Massnahmen umsetzen können», heisst es einleitend in der Strategie.

An Ideen fehlt es in Freiburg nicht, betonte Christel Berset. «Jedes Jahr kommen wieder neue Projekte hinzu.» Seit 2007 wurden im Kanton rund 300 Kinder- und Jugendprojekte unterstützt. «Mit unserer Strategie muss das Rad nicht neu erfunden werden», sagte Berset. Die aktuelle Aufgabenteilung wird bestätigt, kantonale Massnahmen seien als Ergänzung zu den zahlreichen Initiativen der Gemeinden und der Zivilgesellschaft zu verstehen.

In Aussicht wurde beispielsweise die Schaffung einer kantonalen Jugendsession gestellt. Wann eine solche erstmals stattfinden wird, ist derzeit noch offen. Sicher aber noch nicht 2018.

Der Kanton sieht weiter vor, einen Preis «I mache mit!» einzuführen, mit dem alle zwei Jahre ein Projekt ausgezeichnet werden soll, das Kinder und Jugendliche beispielhaft einbezieht. Weiter will der Kanton die Jungen in Richtplänen speziell berücksichtigen, und er will Weiterbildung auf Neuen Medien für Lehrpersonen ermöglichen.

Politik auf vier Pfeilern

Allgemein basiert die Freiburger Kinder- und Jugendpolitik auf den vier Pfeilern Bildung, Schutz, Förderung und Partizipation. Die Strategie hat als übergreifendes Ziel die Entwicklung einer Globalpolitik und als thematische Ziele die Förderung der Bildung, die Ermutigung zur Partizipation und das Fördern kinder- und jugendfreundlicher Lebensräume. Dazu hebt die Strategie neun prioritäre Handlungsbereiche hervor, die von Elternunterstützung über Kinder- und Jugendanimation, berufliche Eingliederung bis zur Mobilität und den Neuen Medien reichen. Um die lokalen Akteure mit den Inhalten der kantonalen Strategie vertraut zu machen, findet am 15. November hauptsächlich für Gemeinden eine kantonale Tagung statt.

Chronologie

Zuerst ein Gesetz, nun die Strategie

Eine eigentliche Jugendpolitik gibt es im Kanton Freiburg noch nicht lange. Zwar wurde bereits 1978 auf einen parlamentarischen Vorstoss hin eine Arbeitsgruppe zur Untersuchung der Probleme der Familien und der Jugendlichen ins Leben gerufen. Doch sieben Jahre später beschied der Staatsrat, ein umfassendes Konzept sei keine Priorität. 1989 forderte aber eine grossrätliche Motion, ein Jugendgesetz auszuarbeiten und die Bedingungen zur Betreuung von Kindern im Vorschulalter zu verbessern. Das Freiburger Jugendgesetz wurde dann 2006 Realität. Seit 2015 laufen die Arbeiten an einer kantonalen Strategie. Diese wird ab 2018 umgesetzt.

uh

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema