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Der Überraschungscoup ist der SVP gelungen

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Die Freiburger Staatskanzlei kann die Organisation eines zweiten Wahlgangs für die Ständeratswahlen einleiten. Mit dem Entscheid des SVP-Zentralvorstandes vom Dienstag in Mézières, dem Direktionskomitee die Kompetenz zu einer Ersatzkandidatur zu übertragen (FN von gestern), steht einer Stichwahl zwischen Christian Levrat (SP), Beat Vonlanthen (CVP) und einem offiziell noch zu benennenden SVP-Kandidaten nichts mehr im Wege.

Parteipräsident Roland Mesot hatte am Dienstag gesagt, es brauche «eine Kraft von rechts, die Levrat aus dem Amt kippen kann.» Vizepräsident Markus Zosso sprach von «einer Person, die der SP wehtun kann.»

Dabei kann es sich nur um Jean-François Rime handeln. Der Unternehmer aus Bulle hatte am Sonntag die Wahl in den Nationalrat mit 29 203 Stimmen geschafft, dem zweithöchsten Resultat aller Freiburger Kandidaten. Er hatte 10 000 und mehr Stimmen Vorsprung auf alle anderen Kandidaten der SVP-Liste.

Rime war an der Versammlung vom Dienstag nicht anwesend, sein Name wurde aber aus den Reihen der Delegierten genannt. Gestern sagte er gegenüber den FN, er werde vorerst keine Fragen beantworten, da die Partei bis am Freitag Zeit habe, einen neuen Kandidaten zu nominieren.

Parteipräsident Mesot sagte auf Anfrage, dass zur Nomination des Ersatzkandidaten heute Donnerstag um 6 Uhr eine Sitzung stattfinde.

«Muss offen für alles sein»

Überrascht über die Entwicklung zeigte sich CVP-Kandidat Beat Vonlanthen. Nachdem Jacques Bourgeois seine Analyse gemacht und auf eine Stichwahl verzichtet habe, sei Vonlanthen davon ausgegangen, dass auch die SVP die 420 000 Franken zusätzlichen Kosten für den Staat und die Gemeinden vermeiden wolle. «Aber die direkte Demokratie hat keine Kosten», sagte er. «Als Kandidat und Demokrat muss ich für alles offen sein. Ich nehme den zweiten Wahlgang zur Kenntnis und stelle mich dem mit voller Energie und Enthusiasmus.»

Vonlanthen will nicht auf die Namen der Widersacher eingehen, sondern seine Vorteile und Vorzüge einbringen, sagte er. Mit seiner Partei halte er aber an der «Zauberformel» fest mit einem deutsch- und einem französischsprachigen Ständerat, einem aus dem linken und einem aus dem Mitte-Lager, sowie einem ehemaligen Nationalrat und einem Vertreter aus der Kantonsregierung.

«Jeder darf antreten», sagt auch SP-Ständerat Christian Levrat zur wahrscheinlichen Kandidatur von SVP-Nationalrat Jean-François Rime. Er frage sich allerdings, ob die Parteileitung in Zürich die Kandidatur ferngesteuert habe. «Das Interesse, Gegner von Christoph Blocher auszuschalten, ist natürlich da.»

Er frage sich auch, weshalb Rime erst für den zweiten Wahlgang antrete, wenn er doch der ideale Kandidat sein solle, sagt Levrat. «Es zeigt, dass es hier um Parteispiele geht und nicht um die Interessen des Kantons.» Er selbst werde weiterhin für seine Überzeugung kämpfen, dass Freiburg durch einen linken und einen rechten Ständerat vertreten sein sollte. «Wären Rime und Vonlanthen im Ständerat, wäre das eine klar rechte Vertretung und damit eine einseitige Vertretung. In vielen Wirtschaftsdossiers haben sie die gleichen Positionen.» Mit der CVP habe die SP zudem in der Vergangenheit immer sehr gut zusammenarbeiten können.

Auf die leichte Schulter nimmt Levrat die Ankündigung der SVP nicht: «Ich nehme eine Kandidatur von Rime sehr ernst, er ist ein starker Gegner.»

«Wir sind bereit»

Kaum Sorgen um den Sitz von Levrat macht sich Benoît Piller, Präsident der SP Freiburg. «Wir sind bereit für die Kampagne.» Die SVP hingegen riskiere einiges. Er finde es anmassend, dass Rime möglicherweise den Sitz von Levrat angreifen wolle. «Christian Levrat hat am Sonntag das beste Resultat erreicht und er leistet gute Arbeit in Bern.» Vorerst gelte es, abzuwar- ten. «Gewisse SVP-Mitglieder möchten ja auch den Sitz von Beat Vonlanthen angreifen.»

Stichwahl: SVP informierte die Staatskanzlei

N ach dem Entscheid des Zentralvorstandes von Dienstagabend hat die SVP die Absicht eines Kandidatenwechsels gestern der Staatskanzlei mitgeteilt. Wie diese in einem Communiqué schreibt, haben sich bis zur gesetzlichen Frist gestern Mittag Jacques Bourgeois und Emanuel Waeber, die bisherigen Kandidaten der FDP und der SVP, offiziell von der Wahl in den Ständerat zurückgezogen.

Die FDP habe mitgeteilt, dass sie keinen Ersatz für Jacques Bourgeois aufstelle, hingegen habe die SVP eine Ersatzkandidatur angekündigt. Die gesetzliche Eingabefrist für eine Ersatzkandidatur ist Freitag, der 23. Oktober, um 12 Uhr. uh

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