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Der vergessene Künstler aus Wahlern

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«Geliebter Bruder! So habe ich doch vernommen, du könntest nach Italien gehen! Welcher Jubel muss in deinem Gemüth wiederhallen, ich kann es mir vorstellen!» In diesem Brief von Margaretha Zahnd an ihren Bruder Johann aus dem Jahr 1871 drückt die ältere Schwester ihre Freude darüber aus, dass sich ihr Bruder in Florenz und Rom weiter ausbilden lassen kann. Der in Wahlern geborene Johann Zahnd (1854 bis 1934) wird später zu einem bekannten Landschafts- und Genremaler. Er malt insbesondere Landschaftsbilder und Alltagsszenen aus der ländlichen Umgebung Roms. Auch Bauwerke und Denkmäler wie der Titusbogen sind beliebte Sujets des Künstlers.

Nachlass des Urgrossneffen

Eine Monografie über das Leben und Wirken des Schwar­zenburger Künstlers Johann Zahnd ist in diesem Jahr im Berner Stämpfli Verlag herausgekommen. Umgesetzt hat das Buchprojekt Denise Frey, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft. Für die Entstehung des Buches zeichnet zu grossen Teilen der Schwarzenburger Unternehmer Walter Zahnd verantwortlich. Der Urgrossneffe hat jahrelang Material mit Werken seines Vorfahren zusammengetragen und dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft zur Verfügung gestellt.

Neben den Gemälden und Zeichnungen des Künstlers, welche von Denise Frey im Buch kommentiert werden, sind auch Briefe aus dem Nachlass Zahnds vorhanden. Die Briefwechsel mit seinen Familienangehörigen zeigen das Leben des Künstlers im fernen Rom. Der Leser erfährt in den rund 150 Briefen nicht nur vom Leben Zahnds als Maler, sondern auch von der Stimmungslage der familiären Verhältnisse in Schwarzenburg. Die Mehrheit der Briefe stammen von Familienangehörigen, die den Sohn und Bruder Zahnd «zu fleissiger Arbeit mahnen und Müssiggang verurteilen.»

Überdies besticht das Buch durch die Bildbesprechungen von Denise Frey. Diese schreibt, dass sich Zahnds Malerei «durch eine behäbige Ruhe und eine Buntheit» ausdrücke, die im Laufe der Jahre zunehme «und mit einer Aufhellung der Farbpalette einhergeht.»

Rückkehr in die Heimat

In Rom findet Zahnd eine Anstellung im Atelier des berühmten und einflussreichen schweizerisch-italienischen Künstlers Hermann Corrodi. Einer seiner grössten Erfolge verzeichnet Zahnd in der Ewigen Stadt: Hier hilft er mit, Papst Leo XIII zu malen – in welchem Ausmass er daran beteiligt ist, ist jedoch aufgrund der spärlichen Quellenlage unsicher.

Auf dem Kunstmarkt finden die Gemälde von Johann Zahnd durchaus Abnehmer – vor allem gegen Ende des 19. Jahrhunderts kommt der Künstler so zu einem gewissen Verdienst, den er mit seiner Familie in der Schweiz teilen kann.

1905 kehrt Zahnd aus Rom in die Schweiz zurück, zwei Jahre später lässt er sich wieder in Schwarzenburg nieder, wo er weitermalt. Als im Jahr 1908 in Schwarzenburg das Schützenfest stattfindet, fertigt Zahnd ein Gemälde an, das als Vorlage für das Plakat zum Schützenfest dient.

Zahnd malt noch bis zwei Jahre vor seinem Tod Bilder. Der Künstler stirbt 1934 im Alter von 80 Jahren und wird im kleinen Kreis in der Wahlernkirche beigesetzt.

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