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Der zuverlässige Mann im Schatten

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Im Normalfall sorgt Marc Abplanalp bei den Freiburger Fans weder für Jubelstürme noch für Sorgenfalten. Wenn der 29-jährige Verteidiger auf dem Eis steht, fällt er meist nicht sonderlich auf–und das ist ein gutes Zeichen. Abplanalp ist ein klassischer Defensivverteidiger und dadurch vor allem anderen für das Verhindern von Toren zuständig. «Ich fühle mich sehr wohl in dieser Defensivrolle», sagt Abplanalp. Es ist einer der Trümpfe des Grindelwalders, dass er sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst ist und so kaum einmal ein unnötiges Risiko eingeht. Während viele Spieler in dieser Saison ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen, reiht Abplanalp ein grundsolides Spiel an das nächste. «Er spielt sehr gut, ist sehr regelmässig und zuverlässig. Ausserdem wird er auch in der Garderobe geschätzt. Er wird von vielen ein bisschen unterschätzt», sagt Trainer Hans Kossmann.

 Selbstvertrauen dank Toren

 Tatsächlich ist Abplanalp mit seiner bescheidenen Art und dadurch, dass er die Rolle des Defensivverteidigers ohne zu murren akzeptiert und pflichtbewusst erfüllt, prädestiniert dafür, unterschätzt zu werden. «Das ist sicher so. Ich habe in diesem Team schon immer diese Defensivrolle gehabt, eigentlich bereits bei den Junioren. Die Zuschauer kennen mich nur in dieser Rolle», sagt Abplanalp. «Aber nur, weil meine Rolle defensiv ist, heisst das nicht, dass ich nicht offensiv spielen kann. Aber klar, ich habe sicher nicht so gute Hände wie beispielsweise ein Romain Loeffel, der ein Offensivverteidiger ist.»

In dieser Saison hat Abplanalp aber bereits drei Tore geschossen, zwei mehr als Loeffel. «Ich strebe nach dem Topskorerhelm. Das war schon immer mein Ziel», sagt der Verteidiger, der in den beiden Saisons zuvor gar keinen Treffer erzielt hatte, augenzwinkernd. Die Erfolgserlebnisse haben ihm gut getan. «Ich hatte einen mässigen Saisonstart, danach das Glück, Tore zu schiessen–das hat mir viel Selbstvertrauen gegeben.» Er liess sich zuletzt auch von einer Verletzung nicht aus der Bahn werfen. Nachdem er sich im Dezember am Meniskus operieren lassen musste und rund einen Monat ausfiel, hat er den Tritt schnell wieder gefunden. «Ich fühle mich eigentlich sogar besser als vorher.»

 Chance im Powerplay

Zuletzt wurde Abplanalp sogar in Überzahl eingesetzt. Auch gestern trainierte er an der Seite von Loeffel in einer der beiden ersten Powerplay-Formationen. «Das freut mich extrem, auch wenn ich natürlich weiss, dass ich möglicherweise schnell wieder aus dem Powerplay verschwinde.»

Es habe in dieser Saison an der blauen Linie noch niemand so richtig gross aufgespielt, sagt Kossmann, deshalb wolle er auch einmal anderen die Chance geben, sich im Powerplay aufzudrängen. «Abplanalp ist ruhig an der Scheibe, hat eine ganz gute Übersicht und trifft oft gute Entscheide. Er spielt die Scheibe schnell und einfach weiter und kann so bestenfalls andere Spieler in eine gute Schussposition bringen.» Abplanalp sieht das ähnlich. «Ich sehe mich sicher nicht in der Rolle des Blueliners, sondern als Passgeber, der für die anderen eine Lücke auftut oder vielleicht einmal von der Seite her einen Abstauber verwerten kann.»

«In der Kabine mache ich kaum einmal das Maul auf»

Nicht nur auf dem Eis, sondern auch in der Kabine stellt sich Abplanalp selten ins Rampenlicht. Dies, obwohl er, mit einigen Unterbrüchen und Abstechern in die NLB, bereits seit 2002 für Gottéron spielt und damit zu den dienstältesten Spielern in der Mannschaft gehört. «Eine Leaderrolle ist mir nicht gegeben. Das wird immer auch ein bisschen vom Trainer bestimmt, und ich habe nie das Gefühl gehabt, dass ich nun einer der Teamleader bin. In der Kabine mache ich deshalb kaum einmal das Maul auf, ich bin eher derjenige, der vor dem Spiel im Kabinengang oder später auf der Bank den anderen etwas zuruft, um sie zu motivieren», so die Berner Frohnatur.

Zudem versuche er auf dem Eis oder beispielsweise im Kraftraum ein Vorbild zu sein, «indem ich ganz einfach immer 100 Prozent gebe und mich bestmöglich vorbereite». Eines ist klar: Wenn Kossmann oft vom Hang zu Selbstzufriedenheit bei einigen Spielern spricht, denkt er sicher nicht an Marc Abplanalp.

Gute Erinnerung an Lugano

Dieser wird auch heute in Lugano wieder alles, was er hat, in die Waagschale werfen, um dem Team mit gutem Zweikampfverhalten und einfachem, risikoarmem Spiel weiterzuhelfen. An die Tessiner hat Abplanalp, der in dieser Saison nur gerade sechs Strafminuten kassiert hat, gute Erinnerungen. Beim letzten Vergleich der beiden Teams zog er Anfang Dezember nach einem Stellungsfehler der Luganesi alleine aufs Tor zu, liess Torhüter Elvis Merzlikins mit einer Finte aussteigen, verwertete wunderschön im Stile eines Top-Torjägers und sorgte im St. Leonhard für staunende Gesichter. Es war einer der raren Momente, in denen die Nummer 2 seinen Platz im Schatten kurz verliess.

«Ich habe sicher nicht so gute Hände wie Romain Loeffel.»

Marc Abplanalp

Gottéron-Verteidiger

Vorschau: Schwerer Gang zum Tabellenzweiten

W ill Gottéron erstmals seit Mitte November wieder zwei Spiele in Folge gewinnen, müssen die Freiburger nach dem Erfolg gegen Leader Zürich heute (19.45 Uhr) auch noch auswärts den Tabellenzweiten Lugano besiegen. Die Tessiner sind nach schwachem Saisonstart immer stärker geworden. Freiburgs Trainer Hans Kossmann hat deshalb grössten Respekt vor dem heutigen Gegner. «Lugano hat ein sehr ausgeglichenes Kader. Schon seit Jahren hat der Club ein talentiertes Team, aber bisher hatte die Mischung nie gestimmt.» Das scheint sich nun geändert zu haben. Nach den schlechten Resultaten zu Beginn der Saison hatte sich die Führung klar hinter Trainer Patrick Fischer gestellt und sich stattdessen von zwei Spielern getrennt. Hnat Domenichelli ging zum SC Bern, Dan Fritsche zu den ZSC Lions. «Lugano hätte sich wohl schon vor Jahren besser von ein, zwei Spielern trennen sollen, anstatt immer den Trainer zu entlassen. Mit diesen Trainerwechseln sind sie so oft gescheitert, dass sie es nun mit dem anderen Weg probiert haben», so Kossmann. Mit Erfolg!

Wohl wieder mit Jeannin

Kossmann erwartet von seinem Team, dass es die gleiche Leidenschaft an den Tag legt wie beim Sieg gegen Zürich und so wiederum Tore erzwingt. «Man kann nicht nur schöne Tore schiessen. Man muss die Scheibe in den Slot bringen, und dort müssen unsere Spieler dann auch stehen. Das hängt immer mit Wille und Ehrgeiz zusammen.» Änderungen sind im Vergleich zum Samstag kaum zu erwarten. Einzig Sandy Jeannin wird voraussichtlich ins Kader zurückkehren. Tristan Vauclair trainierte gestern ebenfalls voll mit, ob er aber heute bereits spielt oder erst am Wochenende, entscheide man kurzfristig, so Kossmann. Timo Helbling trainierte gestern zwar nicht, weil er sich momentan im Prüfungsstress im Rahmen seines Betriebswirtschaftsstudiums befindet und ab und zu einmal einen Tag freibekommt. Heute wird er aber dennoch mit von der Partie sein.

Noch ein befristeter Vertrag für Stewart?

Ob der morgen auslaufende Vertrag mit dem kanadischen Stürmer Anthony Stewart verlängert wird oder nicht, entscheiden die Verantwortlichen heute nach dem Spiel. «Wir könnten unsere Option einlösen und ihn bis Ende Saison verpflichten. Es ist aber auch denkbar, dass wir ihm noch einmal einen befristeten Vertrag geben und er beispielsweise zumindest bis Ende Monat bleibt», sagt Kossmann.

Der Trainer befindet sich derweil weiter auf der Suche nach einem zusätzlichen ausländischen Verteidiger. Die Verpflichtung eines sechsten Ausländers sei für Gottéron unabdingbar. «Selbst wenn Antti Miettinen wieder fit sein wird, wird er einen unglaublichen Rückstand haben. Für ihn wird es in dieser Saison deshalb sehr knapp.» fm

Der heutige Gegner

Fakten zu Lugano

• Heimspiele gegen Gottéron behagen Lugano überhaupt nicht. Der letzte Sieg der Tessiner datiert vom 5. Februar 2011. Seither verlor Lugano gegen Freiburg acht Heimspiele in Folge.

 

• Momentan befinden sich die Tessiner aber in Topform. Sie gewannen acht ihrer letzten neun Spiele.

 

• Lugano hat die wenigsten Gegentore (93) aller NLA-Teams kassiert.

 

• Mit 17 Toren und 19 Assists ist Topskorer Brett McLean der drittbeste Skorer der Liga.

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