Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Deshalb ist die Stadt Freiburg nie abgebrannt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Bis ins 19. Jahrhundert prägten Teiche, Aquädukte und Kanäle das Stadtbild von Freiburg. Das Stadtarchiv Freiburg zeigt in einer thematischen Ausstellung, wie diese Einrichtungen die Bevölkerung im Brandfall schützten. 

Verheerende Brände, wie sie die Städte Murten, Bulle oder auch Bern im Mittelalter erlebten – von denen blieb die Stadt Freiburg verschont. Das sei unter anderem den Teichen, Aquädukten und Kanälen in der Stadt zu verdanken, denken Raoul Blanchard und Anita Petrovski, Mitarbeitende des Stadtarchivs Freiburg. 

Die Kunsthistorikerin und der Kunsthistoriker sind während ihrer Arbeiten zur Entwicklung der Feuerwehr der Stadt und zum Freiburger Arzt Jean Dubas auf dieses Thema gestossen. «Es waren zwei separate Mandate, die aber das Wasser in der Stadt Freiburg als Gemeinsamkeit hatten», sagt Blanchard. Protokolle der Stadt, Archivalien, Zeichnungen und alte Zeitungsausschnitte dienten den Historikern zur Recherche zu diesem Thema. Nach mehreren Jahren Arbeit zeigt nun die neue Ausstellung im Stadtarchiv in schriftlichen sowie grafischen Quellen, wie die Stadt Freiburg während Jahrhunderten ihre Wasserreserven zur Brandbekämpfung nutzte. 

Aus den Auszügen der Gemeindeprotokolle erfuhren die Mitarbeiter des Stadtarchivs, wie das Brandschutzsystem funktionierte. 
Charles Ellena

Freiburg von verheerenden Bränden verschont

Zwei Weiher befanden sich an der Stelle der Universität Miséricorde und der heutigen Steuerverwaltung, ein weiterer kleiner Teich beim Kollegium Sankt Michael. «Das Wasser in den Teichen war Nutzwasser und hatte sogar Fische drin. Die Menschen haben auch darin gebadet», sagt Blanchard. An den Teichen gab es Schleusen, die einmal pro Woche zum Putzen der Strassen der Stadt oder beim Brandfall geöffnet wurden. Bis in die Altstadt gelangte das Wasser durch die Kanäle. An Stellen, wo das Wasser nicht durch die Schwerkraft hinunterfliessen konnte, wurden Aquädukte gebaut. Insgesamt gab es in der Stadt Freiburg zwei davon. Eines war zwischen der Kantonsbibliothek und dem Kollegium Sankt Michael. Ein weiteres bei der Steinbrückengasse. «Zu Beginn bestanden sie aus Holz. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts dann aus Stein», sagt Blanchard. 

Stadtplan von Freiburg in der Schweiz (1825 – Raedlé-Plan). 
Zeichner: Charles Raedlé; Lithografen: Karl Martin und Bernhard Eglin

Gab es irgendwo in der Stadt einen Brand, dann schlug die Feuerwache in der Kathedrale Alarm. Der Weiherinspektor öffnete die Schleusen, und das Wasser gelangte durch die Aquädukte und die Kanäle bis in die Altstadt hinunter. Durch weitere Schleusen an den Kanälen konnte die Richtung des Wassers kontrolliert werden: «So floss es genau dorthin, wo es gebraucht wurde», sagt Blanchard. Mit Feuereimern bildeten die Menschen eine Kette und transportierten das Wasser zu den Pumpen, damit die Feuerwehrleute den Brand löschen konnten. 

Der grösste Brand in der Stadt Freiburg ereignete sich im Jahr 1737 in der Reichengasse, wo mehrere Häuser niederbrannten. «Da hat sicher auch dieses System geholfen, dass sich das Feuer nicht weiter ausgebreitet hat», meint Leonardo Broillet, Stadtarchivar in Freiburg. Ansonsten sei die Stadt verschont geblieben von grösseren Bränden. Das System funktionierte in Freiburg auch so gut wegen seiner Topografie, ergänzt Blanchard. 

Vom Mittelalter bis in 19. Jahrhundert

Diese Einrichtungen zur Brandbekämpfung gab es wohl seit der Gründung der Stadt. 1859 wurde das Aquädukt bei der Steinbrückengasse niedergerissen und durch einen unterirdischen Kanal ersetzt. «Die Freiburger wollten die Strasse vergrössern und einen Bürgersteig errichten. Es wurde zu einem Verkehrshindernis», erklärt Anita Petrovski. Im Jahr 1861 verschwanden die zwei Teiche aus dem Stadtbild von Freiburg. Die Bahngleise für die Zuglinie kamen an ihre Stelle. Vier Jahre später verschwand auch der Teich beim Kollegium, weil sich die Professoren beschwerten, dass dieser Krankheiten verbreiten würde. Um 1865 wurde das Aquädukt beim Kollegium Sankt Michael niedergerissen. Fragmente der Kanäle sind heute noch an einzelnen Stellen in der Stadt zu sehen, beispielsweise bei der Treppe zum Kollegium Sankt Michael. 

Zur selben Zeit wurde die Staumauer in der Mageren Au an der Saane vom Ingenieur Guillaume Ritter erbaut. Damit sollte die Wasserversorgung der Stadt Freiburg gesichert werden. «Er hat den Fortschritt nach Freiburg gebracht», sagt Blanchard, «es ist aber auch schade, dass es seitdem kein Wasser mehr in der Stadt gibt. Es wurde unter die Erde verbannt.» Über unterirdische Hydranten hatten die Feuerwehrmänner seither Zugang zum Wasser in der Stadt. «Seither hat sich der Beruf und die Arbeit der Feuerwehrleute in Freiburg verändert», sagt Anita Petrovski.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema