Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Desillusionierte Frau von Welt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Adèle d’Affry war facettenreich: Bildhauen, malen, politisieren–kaum eine Beschäftigung liess die Freiburgerin aus. Unter ihrem Pseudonym «Marcello» meisselte sie unter anderem eine Pythia in Stein, die in der Pariser Oper steht. Im Freiburger Staatsarchiv liegt nun ein Merkblatt auf, das aus 2000 vorliegenden Papieren die erstaunlichsten und spektakulärsten Fakten zu der Künstlerin Marcello zusammenfasst.

Kontakt mit Künstlern

Die meisten Informationen stammen aus Briefwechseln Adèle d’Affrys mit verschiedensten Leuten: Darunter waren namhafte Persönlichkeiten wie der französische Bildhauer Jean-Baptiste Carpeaux oder Kaiserin Eugenie. Aus ihren Briefen lässt sich viel über das Freiburg des 19. Jahrhunderts ableiten. So fand sie beispielsweise wegen ihrer Sympathien für die Bonapartisten ab 1870 in Freiburg keine Käufer mehr und wurde auch je länger, je einsamer.

Isolation und Krankheit

Marcello fühlte sich in Grossstädten besser. Sie verbrachte ihr Leben in Paris und Rom. In Freiburg war es ihr teils etwas unwohl–wegen des Alltags, der von Routine und Lästern geprägt war, wie im Merkblatt steht. Dennoch gab es in ihrer Heimatstadt durchaus glückliche Momente–Adèle d’Affry liebte das Nikolausfest in der Altstadt. Weil sie mit der Berühmtheit und dem künstlerischen Dasein manchmal nicht zurecht kam, wurde sie mit der Zeit desillusioniert, depressiv und hatte Anfälle von Verfolgungswahn. Auch physisch baute die Bildhauerin stark ab: Sie litt an Tuberkulose, was aber zu dieser Zeit nicht festgestellt wurde. 1879 erlag die 43-Jährige ihrer Krankheit, nachdem sie ihren Lebensabend in Neapel verbracht hatte.

Einblick in die Gesellschaft

In einer zweiten Publikation des Staatsarchivs steht, dass sich Freiburger Historiker vermehrt auch mit dem kantonalen Notariat bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts beschäftigt haben. Während fünf Jahrhunderten kamen insgesamt 13 754 Notariatsregister zusammen, die en detail erforscht wurden. Notariats-Unterlagen bieten interessante Einblicke in die Freiburger Geschichte–jeder Kauf, Verkauf, jede Vererbung, Heirat und viele Umzüge sind in ihnen festgehalten. So zeugen wiederholte Verkäufe von Land und Gut und eine immer stärkere Verschuldung beispielsweise vom sozialen Untergang einer Familie.

Meistgelesen

Mehr zum Thema