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Detailhandel innert Stunden gefordert

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der erste Gedanke von Christian Riesen nach der Nachricht über die Aufhebung des Euro-Mindestkurses war, dass nun die nächsten Ferien billiger würden. Doch es dauerte nicht lange, bis sich der Geschäftsführer des Centre Riesen bewusst wurde, welche Auswirkungen der Entscheid der Nationalbank sonst noch haben würde. «Bereits in den ersten Stunden kamen Kunden und verlangten, dass wir unsere Preise um 20 Prozent senken», sagt Riesen, der gleichzeitig Präsident des Freiburger Kantonalverbandes der unabhängigen Detailhändler ist.

Die Forderungen der Kundschaft betrafen Haushaltsgeräte, Kühlschränke, aber auch ganze Kücheneinrichtungen. «Kunden, denen wir Offerten für Küchen über 15 000 oder 20 000 Franken ausgestellt hatten, wollten diese neu verhandeln», erinnert sich Riesen.

Dem Druck nachgegeben

Für Christian Riesen war erst einmal eine grosse Aufklärungsarbeit angesagt, bei den Mitarbeitern wie bei den Kunden. «Wir mussten erklären, dass diese Preissenkungen nicht sofort möglich waren», sagt er. «Wir führten bis dahin unsere Geräte nicht direkt ein, sondern nur über Importeure, und wir hatten Geräte am Lager, die noch zum alten Kurs gekauft worden waren. Dies zu ändern, hätte einige Wochen in Anspruch genommen.»

Und doch musste das Centre Riesen dem Druck der Kundschaft nachgeben. «Bereits eine Woche nach dem 15. Januar passten wir unsere Preise an. Die bereits ausgestellten Offerten haben wir abgeändert und dies unseren Kunden auch aktiv kommuniziert.»

Gleichzeitig versuchte Riesen, den Druck vonseiten der Kundschaft beim Einkauf weiterzugeben: «Einige Lieferanten haben schnell reagiert, bei anderen ist es etwas länger gegangen.»

 Als Folge des Frankenschocks kauft das Centre Riesen heute vermehrt direkt und nicht mehr über Lieferanten ein. Dies sei aber infolge längerfristiger Verträge zum Teil schwierig, so der Direktor. Zur Zeit des Euro-Mindestkurses habe er kaum auf die Wechselkurse geachtet. Nun beobachte er den Eurokurs aber ständig.

 So passte Riesen die Preise im vergangenen Jahr immer wieder an den Wechselkurs an. Dennoch sei die jetzige Situation immer mit einer Ungewissheit verbunden. «Ein Kunde bestellt heute eine Küche, die aber erst in anderthalb Jahren installiert wird. Da besteht das Risiko weiterer Kursunterschiede.»

Christian Riesen denkt, dass seinem Unternehmen durch den starken Franken 10 bis 15 Prozent Umsatz verloren ging. Dennoch ist er der Meinung, dass sich seine Firma noch relativ gut aus der Affäre gezogen hat. «Wir haben einige Marktanteile von Kollegen geholt, die nicht so schnell auf die Situation reagierten.» Positiv auf den Gesamtumsatz habe sich auch ausgewirkt, dass das Centre Riesen mit neuen Niederlassungen in Bulle und Payerne Kunden gewonnen habe.

«Allerdings hat der Frankenschock auch eine neue Konkurrenz geschaffen. Die neue Preissituation hat dazu geführt, dass Kunden heute vermehrt im benachbarten Ausland oder über Internet einkaufen», glaubt Riesen. Und wenn diese Gewohnheit einmal da sei, dann sei es schwierig, dieser entgegenzuwirken.

Letztlich bleibe dem Centre Riesen 2015 trotz einem gesamthaft grösseren Umsatz eine geringere Gewinnmarge. «Die Margen fliessen entweder in die Reserven oder in Investitionen. Wir haben weiter investiert. Für uns ist das die einzige Art, dynamisch zu bleiben», sagt Christian Riesen.

Eine negative Auswirkung des starken Frankens für den Detailhandel ist gemäss Riesen, dass manchmal Stellen nicht mehr ersetzt oder verlängert werden. Strukturelle Änderungen wie der Einkauf über Internet seien sowieso nicht aufzuhalten. «Die einzige Möglichkeit für uns, dem entgegenzuwirken, wären längere Öffnungszeiten. Da müssen wir uns den Gewohnheiten der Kunden anpassen können.»

«Eine Woche nach dem 15. Januar passten wir unsere Preise an.»

Christian Riesen

Direktor Centre Riesen

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