Die Agglomeration als statistischer Begriff
Autor: Moritz Boschung
Landläufig spricht man dort von Agglomerationen, wo sich wie etwa bei Grossstädten samt ihrer Umgebung eine grosse Zahl von Häusern und Menschen auf relativ engem Raum zusammenfinden. In der Schweiz gibt es jedoch zusätzlich noch zwei spezielle Definitionen von «Agglomeration». Man unterscheidet zwischen einer «statistischen» und einer «politischen» Agglomeration.
Statistische Agglomeration
Im Jahre 1997 hat das Bundesamt für Statistik (BFS) die Agglomeration nach rein statistischen Kriterien definiert. Sie ermöglichen gemäss BFS einen «räumlichen Vergleich zwischen institutionell unterschiedlich abgegrenzten städtischen Gebieten». Zu den Kriterien gehören die Einwohnerzahl und die Bevölkerungsentwicklung, der bauliche Zusammenhang, das Verhältnis der Erwerbstätigen zur Wohnbevölkerung, die Wirtschaftsstruktur und die Verflechtung mit der Kernzone durch Pendler. Das Kriterium des Pendleranteils ist eines der wichtigsten (siehe Kasten/Definition).
Die so definierten Agglomerationen bilden zusammen mit den sogenannten isolierten Städten (Gemeinden, die keiner Agglomeration angehören, aber mindestens 10 000 Einwohner aufweisen) den städtischen Raum. Die übrigen Gebiete gehören zum ländlichen Raum.
Diese Definition der Agglomerationen ist laut BFS «als dynamisches Raumkonzept gedacht». Es wird alle zehn Jahre gemäss den Ergebnissen der eidgenössischen Volkszählung überarbeitet (letzte Aktualisierung: 2000).
Wichtig zu wissen ist, dass die vom BFS erstellte Defini- tion der statistischen Agglomeration keine rechtsverbindliche Kraft hat.
Im statistischen Sinn gibt es in der Schweiz 50 Agglomerationen und fünf Einzelstädte.
Der Kanton Freiburg weist gemäss Bundesamt für Statistik zwei statistische Agglomerationen auf: Freiburg und Bulle. Zusätzlich ist er am Rande auch von der Agglomeration Bern tangiert (siehe Kasten/Detailansicht).
Moritz Boschung ist Historiker und lebt in Düdingen.