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Die Alpwirtschaft ist ein Kulturgut

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Die Alpwirtschaft ist ein Kulturgut

Autor: Anton Jungo

Oskar Lötscher aus Plaffeien kennt die freiburgische Alpwirtschaft aus persönlicher Erfahrung. Er ist Vizepräsident des freiburgischen alpwirtschaftlichen Vereins und Präsident der Mehrzweckgenossenschaft Schwyberg-Ättenberg. Die FN unterhielten sich mit ihm über die Bedeutung und die Situation der heutigen Alpwirtschaft.

Wie schätzen Sie die Bedeutung der Alpwirtschaft im Sense-Oberland und im Jauntal ein?

Für viele Hirtenfamilien ist die Alpwirtschaft eine Existenzfrage. Indem sie im Sommer auf die Alp ziehen, steht ihnen im Winter auf dem Talbetrieb mehr Futter zur Verfügung. Viele Alpbewirtschafter gehen aber auch im Winter noch einer andern Arbeit nach. In vielen Fällen wären die Talbetriebe allein zu klein, um einer Bauernfamilie das Einkommen zu sichern. Fast 90 Prozent der Alpen in unserer Region werden als Familienbetriebe geführt.

Von bewirtschafteten und gepflegten Alpbetrieben profitiert aber vor allem auch der Tourismus.

Die Alpwirtschaft gehört zum kulturellen Erbe Freiburgs. Dass der Kanton an einer gesunden Alpwirtschaft interessiert ist, zeigen die 1,5 Millionen, die er aus dem Wirtschaftsförderungsfonds für die Sanierung der Alpkäsereien gesprochen hat. Zurzeit sind drei Experten unterwegs, um eine Bestandesaufnahme vornehmen.

Welchen Einfluss hat die neue Landwirtschaftspolitik auf die Alpwirtschaft?

Die neue Landwirtschaftspolitik bereitet uns wirklich Sorgen. Je mehr Talbetriebe aufgegeben werden, desto weniger Sömmerungstiere kommen auf die Alpen. Wer in seinen Alpbetrieb investieren will, sollte eine gewisse Garantie haben, dass er auch weiterhin auf Sömmerungstiere zählen kann. Wenn die Landwirtschaft im Flachland mit Problemen zu kämpfen hat, wird es in der Alpwirtschaft noch schwieriger. Auch dies ist ein Grund, dass man die Landwirtschaft aus dem Freihandelsabkommen mit der WTO ausgliedern müsste.

Ist die oft kleinräumige Bewirtschaftung der Alpen noch zeitgemäss?

Im schweizerischen Durchschnitt sind die freiburgischen Alpbetriebe wirklich klein: 15 ha stehen 58 ha gegenüber.

Es hat zwar schon Versuche gegeben, Alpbetriebe zusammenzuschliessen. Das ist aber nicht so einfach. Schon die Topografie, das stark coupierte Gelände, setzt einem Zusammenschluss enge Grenzen. Die Alpbesitzer hängen aber auch sehr an ihrem Eigentum. Käufe und Verkäufe sind deshalb selten.

Die Gantrischli-Käserei ist aber ein gutes Beispiel für Zusammenarbeit. Acht Alpbetriebe liefern die Milch in der Käserei an, so dass nicht jeder einzelne Betrieb die Milch verarbeiten muss. Pro Saison werden rund 17 000 Tonnen Käse hergestellt. Der Käse wird grösstenteils privat vermarktet, so dass der Zwischenhandel wegfällt. Der alpwirtschaftliche Verein und das landwirtschaftliche Institut Grangeneuve haben die Genossenschaft beim Vermarktungskonzept unterstützt.

Weshalb wird nicht auf mehr Alpbetrieben Käse fabriziert?

Früher wurde auf viel mehr Alpen gekäst. Die Tradition ging aber vor rund 100 Jahren durch die Entstehung der Talkäsereien verloren.

Die Region Riggisalp-Euschels wäre eigentlich ideal für die Milchkuhsömmerung und die Käsefabrikation.

Sind die Alpen genügend erschlossen?

Die wichtigsten Gebiete sind erschlossen, aber es gibt noch Lücken. Da der Bund für Rinderalpen keine Beiträge mehr ausrichtet, wird die Situation in Zukunft schwieriger.

Alperschliessungen haben auch im Rahmen des Projekts Integrale Berglandsanierung (IBS) nicht mehr Priorität. Das Hauptaugenmerk wird auf den Unterhalt der bestehenden Erschliessungen gerichtet.

«Hirten und Wirten» – Brauchen die Alpbewirtschafter diesen Zusatzverdienst?

Die Bewirtung von Passanten gibt den Hirtenfamilien einen willkommenen Zusatzverdienst. Diese Dienstleistung wird aber auch von den Touristen sehr geschätzt. Es gibt doch viele, die nicht ins Ausland in die Ferien verreisen und die Bergwelt geniessen.

Es sind meist Familienbetriebe, die neben der Alpwirtschaft auch eine Buvette betreiben. Bewirtung bedeutet zusätzliche Arbeit, und dafür muss das notwendige Personal vorhanden sein. Schön ist, dass vor allem Produkte aus der Region angeboten werden: Käse, Geisskäse, Trockenfleisch, Wurstwaren usw.

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