Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Befreiung der Liz Taylor

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zwei Frauen zwischen Freiheit und Abhängigkeit, zwei Frauen mit einer rebellischen Ader, einem chaotischen Liebesleben und gesundheitlichen Problemen, zwei Frauen voller Widersprüche: auf der einen Seite die Hollywood-Ikone Liz Taylor (1932–2011), auf der anderen die amerikanisch-holländische Künstlerin Kathe Burkhart (*1958).

Burkhart war eine 25-jährige Kunststudentin, als sie Liz Taylor erstmals auf ihre Leinwand bannte. Eine Abbildung im «Life Magazine» und eine Szene aus dem Film «Who’s Afraid of Virginia Woolf» dienten ihr als Ausgangspunkt für farbintensive, ausdrucksstarke Gemälde. Die beiden Diptychen aus dem Jahr 1983 sind jetzt im Fri Art in Freiburg zu sehen. Sie sind Teil der Ausstellung «The Liz Taylor Series», welche die Kunsthalle in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Filmfestival Freiburg zeigt.

Porträt und Selbstporträt

Es ist die erste Retrospektive von Kathe Burkhart in Europa, und es ist ein Streifzug durch über dreissig Schaffensjahre. Denn die Liz-Taylor-Serie begleitet die Künstlerin seit jenen ersten Arbeiten von 1983 ununterbrochen bis heute. Inzwischen umfasst die Reihe an die 300 Gemälde, Zeichnungen und Drucke. Jedes Werk ist zugleich ein Porträt von Liz Taylor und ein Selbstporträt von Kathe Burkhart. Die Arbeiten basieren auf Filmszenenbildern oder Pressefotografien. Meist reichen Burkhart kleine Details, um diese zu verfremden und neu zu interpretieren. Collagen-Elemente wie Plastikschmuck, Stoffe oder Briefe schaffen eine zusätzliche Ebene mit versteckten Bezügen zum Leben der Künstlerin.

Das augenfälligste Element der ganzen Serie ist jedoch die verbale Aggression, die in jedem Werk zu finden ist: «Pissed» steht da, «Fuck you» oder im jüngsten, eigens für die Freiburger Ausstellung entstandenen Werk, auf Französisch: «Putain». Die Bilder schreien die Betrachter regelrecht an, fordern sie heraus und lassen sie Teil werden von Kathe Burkharts feministischer Gesellschaftskritik. Denn soziale und politische Kritik steckt in jedem einzelnen Porträt der Serie, ein fast schon verzweifeltes Aufbegehren gegen die Mechanismen der Massenmedien, gegen überholte Geschlechterstereotypen, gegen sexuelle Domination und psychologische Unterwerfung. «Über die Figur des Stars Liz Taylor stellt Kathe Burkhart ihr eigenes Leben dar», sagt Balthazar Lovay, Direktor der Kunsthalle. Die komplexe Persönlichkeit der Schauspielerin spiele dabei eine wichtige Rolle. «Das öffentliche Bild von Liz Taylor war stark kontrolliert von der Produktionsgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer, bei der sie fast während ihrer ganzen Karriere unter Vertrag stand. Dies steht im Widerspruch zum Freiheitsdrang sowohl von Liz Taylor als auch von Kathe Burkhart.»

Die Künstlerin Kathe Burkhart hat mit «The Liz Taylor Series» ihren ganz eigenen Weg gefunden, um Liz Taylor und sich selbst aus dieser Kontrolle zu befreien.

Eine Fotografin zwischen zwei Kulturen

Die Westschweizer Fotografin Namsa Leuba stellt im Rahmen des Filmfestivals Freiburg in der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg aus. Ihre Bilder zeigen afrikanische Identitäten aus westlicher Perspektive.

Aufgewachsen in der Westschweiz, mit einem Schweizer Vater und einer guineischen Mutter, hat Namsa Leuba schon immer zwischen zwei Kulturen gelebt. Diese beiden Kulturen vereint die 34-jährige Fotografin auch in ihrer künstlerischen Arbeit. In einem ihrer wichtigsten Projekte stellt sie afrikanische Identitäten aus westlicher Perspektive dar, indem sie Elemente der afrikanischen Kultur wie Kleidung, Schmuck und Rituale auf theatralische Weise inszeniert und so neu interpretiert. «Es ist eine sehr subjektive Darstellung», sagt Namsa Leuba dazu. «Ich will weder die Realität zeigen noch will ich werten oder gar die eine Kultur über die andere stellen.» Ihre Arbeit sei ihre Art, sich mit ihren familiären Wurzeln auseinanderzusetzen: «Die Rituale und Traditionen Guineas haben mich von klein auf berührt.»

Eine Auswahl ihrer Fotografien zeigt Namsa Leuba bis zum 23. April in der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg, in Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Freiburg. Passend zu dessen Hauptthema, den Frauen, hat Leuba der Ausstellung den Titel «Nmabatho» gegeben, was in der Zulu-Sprache «Mutter des Volkes» heisst. Die Zulu verbänden damit eine Frau, die sich um andere kümmere und äusserlich wie innerlich schön sei, erklärt die Fotografin.

Von der Polizei verhaftet

Die ausgestellten Fotografien sind in Guinea, Südafrika und Paris entstanden, teilweise als Kunstprojekte, teilweise als Modefotografien für einen Auftraggeber. Für Modefotos arbeite sie mit professionellen Models, sagt Leuba, wenn sie für sich selber arbeite, suche sie ihre Models aber lieber auf der Strasse. Dort entstehen auch ihre Bilder–was in Guinea einmal damit endete, dass sie von der Polizei verhaftet wurde. «Für die Polizisten beging ich ein Sakrileg», so Leuba. Sie habe sich dann zum Glück erklären können, doch als Weisse wäre sie wohl nicht so glimpflich davon gekommen.

Trotz solcher Schwierigkeiten kommt es für Namsa Leuba nicht infrage, ihre Fotos in einem Studio zu realisieren. Das Projekt lebe von der Inspiration, die sie an den verschiedenen Orten finde, sagt sie. Darum will sie es in den kommenden Jahren in anderen Ländern weiterführen: als Nächstes in Benin, dann auch in Brasilien, Haiti und Kuba. cs

Neues Leben in der Schweiz 

Eine Ausstellung zeigt in zweigeteilten Fotoporträts die vielseitigen Lebensentwürfe von Migrantinnen.

«Derrière la migrante, la femme» ist ein Projekt des Neuenburger Vereins Recif für die Förderung des interkulturellen Austauschs zwischen Frauen. Es vereint Fotomontagen von Fabiola Barrientos Loebel und Texte von Florence Hügi. Bei den Bildern der gebürtigen Chilenin Barrientos handelt es sich um zweigeteilte Porträts von Frauen aus verschiedenen Ländern, die in der Schweiz ein neues Leben angefangen haben. Die eine Hälfte des Bildes zeigt die Frauen in ihrem Herkunftsland, die andere Hälfte in ihrem aktuellen Leben in der Schweiz. Die Texte von Florence Hügi liefern zusätzliche Informationen über die Frauen.

Das Internationale Filmfestival Freiburg (Fiff), die Stadt Freiburg und der Frauenraum präsentieren jetzt in Schaufenstern der Lausannegasse zwölf dieser Frauenporträts. Die Ausstellung passe perfekt zum Hauptthema des Fiff, das sich starken Frauen aus aller Welt widme, sagt die administrative Leiterin Giovanna Garghentini Python. «Sie zeigt die vielseitigen Geschichten unabhängiger Frauen und überwindet damit das Klischee der benachteiligten Migrantin.» cs

 

Programm

Vier Ausstellungen im Rahmen des Fiff

Vier Ausstellungen verlängern das Filmfestival Freiburg (Fiff), das heute zu Ende geht:

Kunsthalle Fri Art,Freiburg:Kathe Burkhart.Bis zum 8.Mai. Mi. bis Do. 12 bis 18 Uhr, Fr. 12 bis 22 Uhr, Sa. und So. 13 bis 18 Uhr (heute zum Abschluss des Fiff 11 bis 19 Uhr). Parallel dazu: Videoarbeiten von jungen Schweizer Künstlern.

Lausannegasse,Freiburg (in den Schaufenstern):«Derrière la migrante, la femme».Bis zum 21. März.

Kantons- und Universitätsbibliothek,Freiburg:Namsa Leuba–«Nmabatho».Bis zum 23. April. Mo. bis Fr. 8 bis 22 Uhr, Sa. 8 bis 16 Uhr. Geführte Besichtigungen: Do., 14. April, 18 Uhr; Mi., 20. April, 12.30 Uhr.

Stiftung APCd,Marly Innovation Center:François Truffaut–«Passionnément»(siehe FN vom 5. März). Bis zum 29. Mai. Mi. bis Fr. 10 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 18 Uhr, So. 10 bis 16 Uhr.cs

 

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema