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Die beste Ausgangslage der Geschichte: Darum glauben wir an den WM-Titel unserer Hockey-Nati

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Der Goalie, der Trainer, die NHL-Stars, die Haudegen und ein nimmermüder Oldie: Es gibt etliche gute Gründe, warum wir dem WM-Titel vielleicht nie mehr so nahe kommen werden wie in Prag, wo die Schweiz am Samstag im Halbfinal (18.20 Uhr) auf Kanada trifft.

Klaus Zaugg, Prag

Leonardo Genoni, der Halbfinal-Held von 2018 (3:2 gegen Kanada), wird im August 37. Patrick Fischer hat ihn bei der letzten WM in Riga im Viertelfinal gegen Deutschland auf die Bank gesetzt und Robert Mayer ins Tor gestellt. Der wichtigste Grund für die schmähliche 1:3-Pleite.

Nun ist Leonardo Genoni auf einer Mission: diese Schmach von 2023 tilgen. Diese Mission ist mit dem Viertelfinal-Triumph gegen die Deutschen (3:1) noch nicht erfüllt. Nach sieben Meistertiteln bekommt Leonardo Genoni nun die einmalige und vielleicht letzte Chance, seine Karriere mit dem WM-Titel zu krönen.

Und umgekehrt hat unser WM-Team womöglich für längere Zeit zum letzten Mal einen Goalie zur Verfügung, der bereits einen WM-Halbfinal gewonnen hat. Wenn Patrick Fischer Leonardo Genoni gegen Kanada tatsächlich einsetzt, dann kann der ehemalige ZSC-Junior in einem «letzten Hurra» einer der Architekten des ersten WM-Titels oder der nächsten WM-Medaille werden. So oder so: Den nächsten Leonardo Genoni gibt es noch nicht.

Unser offensives Bermuda-Dreieck: Josi, Hischier, Fiala

Wann werden wir je wieder ein so gutes WM-Team haben? Der fliegende Verteidiger Roman Josi, von dem seine Bewunderer sagen, er schreite übers Eis wie Jesus übers Wasser, ist der beste Spieler. Der schlaue, coole Nico Hischier der beste Center und Kevin Fiala der bissigste und kreativste Schillerfalter unserer Hockey-Geschichte. Dank einmalig günstiger Umstände (für alle drei ist die NHL-Saison frühzeitig zu Ende gegangen) sind sie nun in Prag, und sie bilden in lichten Momenten ein offensives Bermuda-Dreieck, in dem ganze gegnerische Verteidigungen verschwinden.

Wann werden wir wieder eine so gute Mischung aus Magie und Maloche in einem WM-Team haben? Selbst Roman Josi, Nico Hischier und Kevin Fiala sind sich für raues Handwerk nicht zu schade und werfen sich in die Flugbahn des Pucks, um Gegentreffer zu verhindern.

Wann werden wir wieder so viele demütige NHL-Stars in einem WM-Team haben, die sich selbstlos in den Dienst der defensiven Allgemeinheit stellen? Luganos Calvin Thürkauf, Gottérons Christoph Bertschy, Zürichs Sven Andrighetto, Zugs Dario Simion und Fabrice Herzog sind in der heimischen Liga selbstbewusste offensive Leitwölfe und Toremacher. Nun übernehmen sie im WM-Team klaglos, ja mit Leidenschaft auch die Rolle eines Toreverhinderers.

Wann werden wir je wieder drei so raue Haudegen im WM-Team haben? Christian Marti werden wir noch oft bei einer WM sehen. Er ist ein Raubein in unserer Liga und steht immer zur Verfügung. Aber mit Jonas Siegenthaler (New Jersey) und Nino Niederreiter (Winnipeg) haben wir in Prag zwei harte Jungs dabei, die selbst in der NHL keine Angst vor grossen Tieren haben und vorne und hinten dafür sorgen, dass wir nicht herumgeschubst werden.

Werden wir Andres Ambühl noch einmal bei einer WM sehen? Er wird im September 41 und ist längst WM-Rekordspieler aller Zeiten und Länder (19. WM, 139 Spiele/28 Tore/28 Assists). Nicht seine Form (in Prag 5 Assists!), sondern sein Alter provoziert die Frage, ob es seine letzte WM sein könnte. Die Rolle, die der Davoser Kultstürmer im WM-Team spielt, kann gar nicht hoch genug bewertet werden: Jede erfolgreiche Mannschaft braucht ihre Legende: einen Spieler, der mit Klugheit, Erfahrung und Charisma eine ohnehin gute Chemie im Team optimiert.

Trainer Patrick Fischer wie Michelangelo

Werden wir je wieder bei einer WM einen so guten Bandengeneral haben? Patrick Fischer ist so tiefenentspannt wie noch nie. Was das Deckenfresko der Sixtinischen Kapelle zu Rom für Michelangelo, das ist das WM-Team 2024 zu Prag für unseren Nationaltrainer: das ultimative, das absolute Meisterwerk. Sein Vertrag läuft bis und mit der WM 2026 in Zürich und Fribourg.

Keine Frage: Fischer ist in der Lage, auch für die WM 2025 und 2026 und fürs olympische Turnier von 2026 weitere Meisterwerke zu schaffen (wie ja auch Michelangelo mehrere Meisterwerke gelungen sind). Aber für ein Meisterwerk ist Patrick Fischer auf Umstände angewiesen, die er nicht beeinflussen kann. Werden die Hockey-Götter noch einmal so gnädig sein wie 2024 und diese Umstände schaffen wie unter anderem das rechtzeitige Scheitern der NHL-Arbeitgeber unserer Stars in den Stanley Cup-Playoffs? Denn ohne NHL-Stars geht es nicht.

1992 fehlt nach dem Viertelfinal gegen Deutschland (3:1) im Halbfinal (1:4 gegen Schweden) und fürs Bronzespiel (gegen die CSSR 2:5, nach 40 Minuten noch 2:2) die Kraft. 1998 folgen nach der Vorrunde direkt die Halbfinals, die in Hin- und Rückspiel ausgetragen werden. Wir sind gegen die Hartbeton-Schweden chancen- (1:4, 2:7) und um Bronze gegen Tschechien (0:4) kraftlos. Nach einem 3:0 im Halbfinal gegen die USA ist Schweden 2013 trotz einer 1:0-Führung im Final eine Nummer zu gross (1:5). 2018 kommen wir dem WM-Titel nach einem 3:2 im Halbfinal gegen Kanada so nahe wie noch nie und verlieren gegen Schweden erst nach Penaltys (2:3). (kza)

Werden wir je wieder vor einer WM eine so gute Ausgangslage haben? Nichts ist für eine erfolgreiche WM-Expedition so hilfreich wie bissige Kritik, heftige Polemik, Demut und Bescheidenheit vor der Abreise. 2013 war Sean Simpson nach einer miserablen WM 2012 (11. Schlussrang!) nur noch im Amt, weil dem freundlichen Verbandssportdirektor Ueli Schwarz der Mut fehlte, den Kanadier zu feuern.

Und siehe da: Mit Sean Simpson holten wir 2013 völlig unerwartet zum ersten Mal seit 1953 wieder eine Medaille. Im Rückblick erkennen wir: vielleicht ja auch, weil Patrick Fischer sein Assistent war.

Nach dem olympischen Turnier von 2018 (im Achtelfinal schmählich gegen Deutschland ausgeschieden) stand Patrick Fischer im eisigen Gegenwind der Kritik. Ein paar Wochen später führte er die Schweizer in Kopenhagen so nahe an den WM-Titel heran wie noch nie ein Nationaltrainer vor ihm: Wir verloren den Final gegen Schweden erst nach Penaltys.

Nach 13 Niederlagen in Serie ist Patrick Fischer diese Saison sogar noch ärger in die Kritik geraten als vor der WM 2018. Nun, da wir Deutschland gebodigt haben, wird er nie mehr kritisiert werden wie 2018 oder während dieser Saison – komme, was wolle.

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