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Die Bürgerlichen lassen sich in der Stadt Freiburg die Chance zur Wende entgehen

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Zwei Sachen sind jetzt schon klar: Die linken Parteien holen in der Stadt Freiburg wieder die Mehrheit im Gemeinderat. Und der Sozialdemokrat Thierry Steiert wird Syndic. Sonst ist bei den Gemeindewahlen vom 28. Februar alles so offen wie noch nie: Gleich drei Gemeinderäte verlassen das Gremium und machen neuen Köpfen Platz.

 

 Werden drei von fünf Sitzen frei, könnte das zu grossen Umwälzungen führen. Doch in Freiburg haben es die bürgerlichen Parteien verpasst, sich für die Rückeroberung der Mehrheit im Gemeinderat in Stellung zu bringen. Das beginnt schon bei der SVP: Bei den Nationalratswahlen im letzten Herbst holte sie in der Stadt 13 Prozent der Wählerstimmen. 16,6 Prozent Stimmenanteil braucht es, um sicher einen Freiburger Gemeinderatssitz zu erreichen; die SVP ist davon also nur knapp entfernt. Trotzdem zeigt sich die Volkspartei gar nicht angriffig und stellt zwei junge, unbekannte Mitglieder auf, denen jegliche politische Erfahrung fehlt. Dies zeigt auch gleich ein Problem der städtischen SVP auf: Sie hat viele erfahrene Rentner und einige Jungpolitiker–doch keine valablen Kandidaten mit Berufs- und Politerfahrung, die mitten im Leben stehen.

 

 Das wirkliche Problem der Bürgerlichen aber ist es, dass sie sich nicht zu einer gemeinsamen Liste zusammenraufen konnten. So gehen in der Proporzabstimmung wertvolle Stimmen verloren–und es ist jetzt schon klar, dass die Bürgerlichen nur zwei Sitze holen werden. Da der SVP das Personal fehlt, werden CVP und FDP die beiden Sitze unter sich verteilen.

Die FDP tritt mit der Bisherigen Antoinette de Weck an. Zwar ist der Wähleranteil der FDP–sie kam bei den Nationalratswahlen auf 8,1 Prozent–eher klein, doch könnte der Bisherigenbonus der Schul- und Sozialdirektorin reichen, um den Sitz zu verteidigen. De Weck hat sich über das bürgerliche Lager hinaus Respekt verschafft.

 

 Gleichzeitig ist die CVP wohl nicht stark genug, um der FDP den Sitz streitig zu machen. Die CVP hatte bei den letzten Gemeindewahlen ihren Tiefpunkt erlebt: Die einst stärkste Partei in der Stadt hat einen von zwei Sitzen verloren–die FDP kippte Charles de Reyff aus dem Gemeinderat. Die Freisinnigen ritten damals auf der Welle der Empörung gegen die Einbahnstrasse vor dem Bahnhof; die CVP verlor ihren zweiten Sitz aber auch, weil sie intern zerstritten war und die CVP-Mitglieder nicht geschlossen hinter ihren Kandidaten standen. Die Partei tritt unterdessen zwar wieder geeinter auf, doch reicht der Wähleranteil von 19,3 Prozent bei den Nationalratswahlen wohl nicht, um den zweiten Sitz zurückzuholen.

 

 Kommt hinzu, dass die Liste «Freie und unabhängige Bewegung» vor allem in der bürgerlichen Mitte Stimmen abholen wird–zum Schaden der CVP, wohl weniger der FDP. Die Künstlerpartei des Jazzgitarristen Claudio Rugo hingegen wird die Linke nicht so viele Stimmen kosten, dass sie um Sitze bangen muss.

 

 SP, Grüne und CSP könnten also ruhig in diese Wahlen gehen: Die linke Mehrheit im Gemeinderat ist gesichert. Doch das Wahlresultat könnte die künftige Zusammenarbeit auf eine harte Probe stellen. Sollten bei diesen Wahlen drei SP-Leute in den Gemeinderat gewählt werden, könnte es sein, dass CSP und Grüne künftig weniger einsichtig sind, warum sie auf einer gemeinsamen Liste die Wasserträger spielen sollten. Schon die jetzigen Verhandlungen für eine Einheitsliste waren zäh.

 

 Die grosse Frage in Freiburg wird auch sein, wer die Mehrheit im Generalrat holt. Heute stehen 42 Linke 38 Bürgerlichen gegenüber–hier reicht wenig, damit die Mehrheit kippt. Sollte der Generalrat eine bürgerliche Mehrheit haben, könnte das Regieren für den mehrheitlich linken Gemeinderat unbequemer werden. Umso mehr, falls sich auch CSP und Grüne in der Opposition wiederfinden sollten.

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