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Die Deutschfreiburger beim Unspunnenfest: Wer wagt, gewinnt

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Christoph Baeriswyl, Lario Kramer, Steven Moser und Nicolas Sturny starten am Sonntag beim Unspunnenfest. Routinier Michel Dousse ordnet das Deutschfreiburger Quartett ein.

Verletzungshalber konnte Michel Dousse in diesem Jahr selbst nicht ins Sägemehl steigen. Mit bald 30 Jahren gehört der Sensler – der seine Zukunft weiter offen lässt – zu den routiniertesten Schwingern der Region und kennt seine Freiburger Mitstreiter bestens. Für die FN analysiert Dousse, der neben drei Eidgenössischen Festen auch die Teilnahme am Unspunnenfest 2017 auf seinem Steckbrief hat, die vier Deutschfreiburger Schwinger, die am Sonntag in Interlaken am nur alle sechs Jahre stattfindenden Unspunnenfest eingreifen werden. Während es für Lario Kramer und Steven Moser die zweite Teilnahme ist, feiern Christoph Baeriswyl und Nicolas Sturny in Interlaken ihre Premiere.

Michel Dousse nimmt für die FN die Deutschfreiburger am Unspunnenfest unter die Lupe.
Archivnild Corinne Aeberhard

Gross denken

Diesem Quartett – wie überhaupt der zwölfköpfigen Südwestschweizer Delegation – traut der 16-fache Kranzer Dousse einiges zu. «Vielleicht ist es für diesen Sonntag noch zu früh, aber ganz allgemein sollte man auch an einen eidgenössischen Anlass mit dem Ziel gehen, zu gewinnen. Patrick Fischer etwa hat diese Mentalität in die Schweizer Eishockey-Nati gebracht. Alle haben aufgemuckt, als er vom Titel sprach. Es hat zwar noch nicht geklappt, aber die Schweiz ist zum Spitzenteam avanciert.» Auch die Südwestschweizer hätten mit Kramer, Moser, Benjamin Gapany, Romain Collaud, Steve Duplan und Co. gute Schwinger. «Sie sind fähig, jedem Gegner ein Bein zu stellen. Wenn mehrere Romands einen Toptag erwischen, ist plötzlich einer ganz vorne dabei!»

Christoph Baeriswyl (St. Antoni)

Die Einschätzung von Michel Dousse: «Christoph hat heuer zwar nicht unbedingt resultatmässig, aber in seiner Entwicklung einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Er konnte sein Potenzial auf dem Platz nicht immer abrufen. Ich bin aber zuversichtlich, dass er sich für den Saisonhöhepunkt aufgespart hat. Bereits letztes Jahr beim Eidgenössischen konnte er noch einen drauflegen. Christoph investiert viel Zeit ins Training und hat viel an der Technik gearbeitet. Kräftemässig hat er eine beachtliche Schippe draufgelegt. Die muss er nun in Schnellkraft umwandeln. Von der Körpergrösse ist Christoph vergleichbar mit Joel Wicki, der von seiner Schnellkraft profitiert. Seine Möglichkeiten sind nach oben hin offen. In der Westschweiz ist er bereits ein sicherer Kranzer, das wird künftig auch bei den Bergfesten der Fall sein, und spätestens beim übernächsten Eidgenössischen wird er den Kranz holen können. Erfahrungen sammeln ist immer gut, aber auch bei ihm soll das in Interlaken nicht im Vordergrund stehen. Er ist stark genug, um gute Schwinger zu besiegen.»

Archivbild Alain Wicht

Christoph Baeriswyl vor dem Unspunnenfest: «Zu Saisonbeginn fehlte manchmal das Wettkampfglück. Gegen Schluss wurde es immer besser. Die Form stimmt. Ich will in Interlaken offensiv schwingen und sicher sechs Gänge bestreiten können. Es bringt nichts, mit vier gestellten Gängen duschen gehen zu können. Entweder klappt es, oder es klappt nicht. Ich werde volles Risiko gehen. Dass ich letztes Jahr das Eidgenössische bestreiten konnte, hilft sicherlich. Ich habe solche Eindrücke schon einmal erlebt und weiss, wie man sich auf einen Saisonhöhepunkt vorbereitet.»

Lario Kramer (Galmiz)

Die Einschätzung von Michel Dousse: «Der Siegeswille zeichnet Lario ganz klar aus. Er ist ein starker Schwinger, auch technisch. Mittlerweile hat er auch im Kraftbereich viel aufgearbeitet. An den wichtigen Festen, wenn es zählt, ist Lario im Kopf noch ein paar Prozent besser. Er will nicht stellen, sondern gewinnen. Er ist kein Taktiker. Stattdessen geht er mit absolutem Siegeswillen drauflos. Das macht ihn stark, führt aber auch dazu, dass er ab und zu einen Gang verliert, auch Schlussgänge. Lario muss diesen absoluten Siegeswillen bei 95 Prozent der Gänge beibehalten, aber manchmal mit mehr Geduld agieren. Zuletzt wartete Romain Collaud in den Schlussgängen des Freiburger und Walliser Kantonalen ab, während Lario drauflos ging. Das kam Collaud entgegen. Für Lario ist es eine Gratwanderung, aber mehr Geduld wäre zuweilen sinnvoll. Im Wallis hat Lario bewiesen, dass er nach seiner Verletzung zurück ist. Die Pause wird ihn nicht daran hindern, in Interlaken eine Topleistung abzurufen. Im Gegenteil, so wie ich ihn kenne, wird ihm das ein Ansporn sein, noch ein paar Prozente mehr zu geben. Am Sonntag geht es für ihn nicht ums Taktieren. Auch als guter Schwinger hat er nichts zu verlieren.»

Archivbild Alain Wicht

Lario Kramer vor dem Unspunnenfest: «Es ist einfacher, ein Ziel zu setzen, wenn keine Kränze vergeben werden. Ich muss so nicht schauen, ob ein Viertelpunkt mehr oder weniger reicht, und ich kann frisch von der Leber weg schwingen. Nach meinem Bruch im Schlüsselbeinbereich bin ich wieder zu 100 Prozent fit. Mit der Schlussgang-Teilnahme und dem zweiten Platz beim Walliser Kantonalen war ich zufrieden. Das Wichtigste war, dass die Schulter gehalten hat.»

Steven Moser (Rechthalten)

Die Einschätzung von Michel Dousse: «Steven ist einer der am schwersten zu bezwingenden Schwinger. Er verliert selten einen Gang, stellt aber den einen oder anderen zu viel. Er ist ein sehr guter, gefährlicher Schwinger. Am Sonntag in Interlaken muss er mehr Risiko eingehen, auch wenn es dazu führt, dass er mal auf dem Rücken landet. Wenn er dafür zweimal mehr siegt, wäre er gleichwohl weiter vorne, und es würde sich lohnen. Seine Zurückhaltung ist nicht eine Frage des Selbstvertrauens, er ist einfach eher der vorsichtige Typ. Sein Potenzial ist aber sicher grösser, als es seine Resultate bisher zeigen. Seine vielen Verletzungen haben ihm diesbezüglich sicher nicht geholfen. Ein bisschen mehr Risikobereitschaft würde ihn noch besser machen. Hat er einen guten Tag, bringt er alles für absolute Topresultate mit. Physisch ist er fit. Passt alles, kann er auch beim Unspunnenfest ganz vorne landen.»

Archivbild Alain Wicht

Steven Moser vor dem Unspunnenfest: «Ich habe diese Saison immer konstante Leistungen bringen können und bin fit. Auch bei den Auswärtsfesten war ich nahe am Kranz dran. Viele wissen nicht, wie sie bei mir angreifen sollen, deshalb verliere ich selten. Auf der anderen Seite habe ich viele gestellte Gänge, auch weil manche Gegner wegrennen. In Interlaken werde ich versuchen, mehr Risiko zu nehmen, schliesslich findet das Unspunnenfest nur alle sechs Jahr statt. Ich werde mein Bestes geben, es kommt aber auch immer auf die Tagesverfassung an.»

Nicolas Sturny (St. Antoni)

Die Einschätzung von Michel Dousse: «Nicolas ist der kräftigste Schwinger der Westschweiz und einer der kräftigsten schweizweit. Er hat unheimlich Power. Weil er relativ spät mit dem Schwingen begann, musste er im Bereich Technik viel aufarbeiten und muss das auch weiterhin tun. Aber er konnte in den letzten Jahren einen guten Schritt nach vorne machen. Heuer machte er bis zu seiner Verletzung solid zwei Kränze, danach fehlte ihm die Konstanz. Nicolas hatte gute Gänge gegen gute Schwinger, verlor aber auch solche gegen Schwinger, die er mit seinem Potenzial eigentlich schlagen müsste. Er muss die Kraft behalten und die Technik verfeinern, obwohl er bei Weitem kein schlechter Techniker ist. Am Unspunnenfest geht es für Nicolas darum, seine Verletzung zu vergessen und möglichst viele Siege zu feiern. Wenn du dich qualifizierst, bist du ein guter Schwinger und gehst nach Interlaken, um Erfolg zu haben.»

Archivbild Alain Wicht

Nicolas Sturny vor dem Unspunnenfest: «Nach der Fussgelenkblessur ist die Mobilität zwar noch etwas eingeschränkt, aber es sollte gehen. Weil ich erst mit 17 zu schwingen begann, habe ich bei der Technik noch Luft nach oben. Ich höre zwar immer wieder, dass ich zu den Kräftigsten gehöre, aber bei den Topschwingern hat jeder Kraft, und dann hängt eben viel vom Technischen ab. Dennoch ist es ein grosses Plus, wenn man viel Kraft hat. Es wäre schön, wenn ich in Interlaken sechs Gänge bestreiten könnte. Ich werde das Beste herausholen. Ich fühle mich geehrt, dass ich überhaupt teilnehmen kann. Damit hatte ich nicht gerechnet. Deshalb möchte ich meine Selektion mit guten Resultaten quasi bestätigen.»

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