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Die drei Ständeratskandidatinnen im Interview

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Vor dem zweiten Wahlgang in den Ständerat am 12. November hat die FN mit den drei Kandidatinnen gesprochen.

Alizée Rey erhielt im ersten Wahlgang 22 634 Stimmen.
Aldo Ellena

Alizée Rey, im ersten Wahlgang konnten Sie die Wählerschaft nicht wie gewünscht mobilisieren. Hat die SP ein Marketing-Problem?

Ich habe ein gutes Ergebnis erzielt. Denn ich habe bei meiner ersten Teilnahme an einer eidgenössischen Wahl im ersten Wahlgang den vierten Platz belegt. Ich habe noch Potenzial.

Die SP ist die zweitstärkste Partei im Kanton, was unsere Präsenz in Bern legitimiert.

Ausserdem schlagen wir konkrete Lösungen für die Sorgen der Bevölkerung vor, wie zum Beispiel die steigenden Krankenkassenprämien.

Warum glaube Sie, dass die Grünen-Wähler im zweiten Wahlgang geschlossen hinter Ihnen stehen werden?

Weil wir gemeinsame Werte teilen. Zum Beispiel bieten wir gemeinsam konkrete Lösungen für die Klimakrise an, wie unsere gemeinsame Initiative für einen Klimafonds beweist.

Was unterscheidet Sie von den beiden anderen Kandidatinnen?

Ich setze mich für die Frauen ein und hätte zum Beispiel die Erhöhung des Rentenalters für Frauen auf 65 Jahre abgelehnt, genau wie es die Freiburgerinnen und Freiburger in einer Volksabstimmung getan haben.

Was sind die drei grössten Herausforderungen, die die Schweiz in den nächsten Jahren bewältigen muss?

Steigende Kosten, das Gesundheitssystem und das Klima. Das sind die wichtigsten Anliegen, die mir während meiner Kampagne aufgefallen sind. Die SP bietet konkrete Lösungen an, wie zum Beispiel die Begrenzung der Höhe der Krankenkassenprämien oder die Einführung einer Einheitskrankenkasse.

Mit wem würden Sie in Bern lieber politisieren, mit Isabelle Chassot (Die Mitte)  oder mit Johanna Gapany (FDP)? Warum?

Es ist die Bevölkerung, die entscheiden wird, aber wenn ich wählen müsste, würde ich Isabelle Chassot eher den Vorzug geben, weil sie sich beispielsweise – im Gegensatz zu Johanna Gapany – dafür eingesetzt hat, die AHV-Renten in diesem Jahr von sieben auf 14 Franken zu erhöhen. Im Übrigen fehlte im Ständerat für die Zustimmung eine einzige Stimme.

Isabelle Chassot erhielt im ersten Wahlgang 34’838 Stimmen.
Charles Ellena 

Isabelle Chassot, Sie starten als klare Favoritin in den zweiten Wahlgang. Wie gehen Sie damit um?

Bei den zweiten Wahlgängen werden die Karten jeweils völlig neu gemischt. Ein gutes Resultat aus dem ersten Wahlgang heisst nicht automatisch, dass es auch im zweiten Wahlgang so sein wird. Meine Aufgabe ist es nun, diejenigen zu überzeugen und nochmals zu mobilisieren, die mir schon im ersten Wahlgang ihr Vertrauen geschenkt haben. Das Wichtigste dabei ist, seinen Überzeugungen und Werten treu zu bleiben. Und die Themen und Prioritäten, für die ich mich in Bern einsetzen will, klar zu benennen.

Was unterscheidet Sie von den beiden anderen Kandidatinnen?

Zwischen den beiden Kandidatinnen von links und rechts bin ich eine überzeugte Vertreterin der politischen Mitte, für die Werte der Verantwortung, der Freiheit und der Solidarität wichtig sind.

Ich gehöre nicht der gleichen Generation an und kann – das ist das Positive daran – auf Erfahrung und ein breites Netzwerk zurückgreifen, was gerade im Ständerat oft entscheidend ist. Zudem kann mich auf gute Kenntnisse der Bundesverwaltung und der kantonalen Behörden stützen.

Die Bürgerlichen in Freiburg haben einen Pakt geschlossen. Wie wirkt sich dies auf Ihre Arbeit in Bundesbern aus?

Der Begriff «bürgerlich» bildet die Realität dieses Pakts nur ungenau ab und bezieht sich zudem nur auf die kantonalen Wahlen. Für meine Arbeit in Bundesbern wird er keinen Einfluss haben, denn meine Unabhängigkeit ist für mich absolut zentral. Im Ständerat geht es in erster Linie darum, Mehrheiten zu bilden und konstruktive Lösungen zu finden. Die Fähigkeit, mit allen Seiten zusammenzuarbeiten, ist dabei eine Grundvoraussetzung.

Was sind die drei grössten Herausforderungen, die die Schweiz in den nächsten Jahren bewältigen muss?

Generell müssen wir die zunehmende Polarisierung bekämpfen. Zusammenzuarbeiten und gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden, ist wichtiger denn je. Angesichts des demografischen Wandels sind sichere Sozialwerke und ein bezahlbares Gesundheitssystem für alle zentral. Und wir müssen in unseren Beziehungen zur Europäischen Union vorwärts kommen. Die Schweiz darf bei der Bildung und Forschung nicht mehr von den EU-Programmen ausgeschlossen sein. Das ist für unsere Jugend zentral, aber auch für die Wirtschaft.

Mit wem würden Sie in Bern lieber politisieren, mit Isabelle Gapany (FDP) oder mit Alizée Rey (SP)? Warum?

Ich bilde mit Johanna Gapany ein funktionierendes und sich ergänzendes Duo: Zwei Persönlichkeiten, zwei Lebensläufe, zwei Generationen, zwei Parteien, gemeinsame Werte, aber auch eigene Überzeugungen, was teilweise zu unterschiedlichen Positionierungen und Abstimmungen führt. Wir arbeiten für Freiburg gut zusammen. Selbstverständlich werde ich aber, sofern mir die Freiburgerinnen und Freiburger erneut ihr Vertrauen schenken, mit der vom Volk Gewählten zusammenarbeiten. Das gehört zum Auftrag!

Johanna Gapany erzielte im ersten Wahlgang 27’989 Stimmen.
Charles Ellena

Johanna Gapany, das letzte Mal waren Sie die Jägerin, jetzt sind Sie die Gejagte. Was ist Ihre Strategie?

Ich kämpfe gegen niemanden, sondern für die Freiburgerinnen und Freiburger. Das werde ich auch weiterhin tun, wenn ich wiedergewählt werde. Mit Isabelle Chassot haben wir unsere Fähigkeit bewiesen, im Interesse des Kantons Freiburg Brücken zu schlagen und Mehrheiten zu schaffen.

Ich habe im ersten Wahlgang 40 Prozent mehr Stimmen erhalten als 2019, was zeigt, dass es eine breite Unterstützung in der Bevölkerung gibt.

Wie schätzen Sie im zweiten Wahlgang den Einfluss der Grünen-Wähler ein, deren Kandidat Gerhard Andrey es nicht in den zweiten Wahlgang geschafft hat?

Die Sozialdemokratische Partei hat den Kandidaten der Grünen nur schwach unterstützt, das zeigen die Zahlen. Die Wählerschaft der Grünen hat allen Grund, enttäuscht zu sein. Ich für meinen Teil werde mich weiterhin für eine solide, sichere und CO2-neutrale Energieversorgung einsetzen, damit wir Ressourcen haben, um unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft zu dekarbonisieren.

Was unterscheidet Sie von den beiden anderen Kandidatinnen?

Ich engagiere mich gegen neue Steuern und Steuererhöhungen. Dies wird ein zentrales Thema sein, um die Bundesfinanzen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Andererseits bin ich Mutter einer dreijährigen Tochter und erlebe täglich die Herausforderungen, denen sich Eltern gegenübersehen, wenn sie Familie und Beruf miteinander vereinbaren wollen. Isabelle Chassot und ich bilden ein sehr komplementäres Duo.

Kritiker sagen, Sie haben in den letzten vier Jahren in Bern wenig Spuren hinterlassen. Was sagen Sie zu diesem Vorwurf?

Man sollte sich nicht nur auf das verlassen, was die Journalisten schreiben. Die Arbeit findet hinter den Kulissen statt. Meine Wahl zur Präsidentin der Finanzkommission des Ständerats und mein 16. Platz von 246 in der Rangliste der einflussreichsten Parlamentarier zeigen, dass diese Kritik unbegründet ist.

Was sind die drei grössten Herausforderungen, die die Schweiz in den nächsten Jahren bewältigen muss?

Um die Kaufkraft zu stärken, brauchen wir zwei AHV-Renten pro Paar und den Verzicht auf Steuererhöhungen für diejenigen, die arbeiten und die Renten finanzieren. Um die Energie- und Agrarversorgung zu sichern, müssen wir stärker auf die Produktion in der Schweiz setzen.Ausserdem müssen wir die Bundesfinanzen sanieren und die Individualbesteuerung einführen.

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