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«Die Einsätze geben mir viel zurück»

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Autor: Imelda Ruffieux

In der Schweiz üben gemäss Bundesamt für Statistik etwa 24 Prozent der Bevölkerung eine unbezahlte, ehrenamtliche oder freiwillige Tätigkeit in einem Verein, einer Institution oder Organisation aus.

Die Arbeit geschieht meist im Stillen, ohne dass viel darüber gesprochen wird. Die Gemeinde Tafers rückt dieses Engagement für einmal in den Vordergrund und organisiert am Samstag einen Aktionstag zum Thema Freiwilligenarbeit. Der 14. Juni soll ein «Dankeschön-Tag» sein (siehe auch Kasten).

Ruedi Meuwly und Susi Vonlanthen stellen seit Jahren einen Teil ihrer Freizeit für einen guten Zweck zur Verfügung. Der 59-jährige Planer Ruedi Meuwly engagiert sich seit 18 Jahren als Fahrer bei PassePartout, seit sechs Jahren auch im Vorstand. Susi Vonlanthen (54) hilft seit acht Jahren mit, Hilfspakete für Cartons du Coeur bereitzustellen und die Verteilung zu koordinieren.

Ruedi Meuwly, erinnern Sie sich noch, warum Sie damals angefangen haben?

Ich habe mich bei der Gründung von PassePartout Sense als Fahrer gemeldet, weil ich Zeit hatte, regelmässig einen Sonntag im Monat im Einsatz zu stehen.

Bekommen Sie etwas zurück?

Ruedi Meuwly: Auf jeden Fall. Die behinderten und betagten Leute, die ich begleite, strahlen über das ganze Gesicht, wenn sie irgendwohin gehen, einen Ausflug machen können. Mit der Zeit lernte ich viele von ihnen immer besser kennen und habe mit ihnen eine Beziehung aufgebaut.

Susi Vonlanthen: Ich habe angefangen, indem ich bei Aktionstagen von Cartons du Coeur mitgeholfen habe, und bin dann langsam reingerutscht. Wenn ich einer Familie oder einer Person ein Paket bringe, sehe ich oft die grosse Dankbarkeit. Für einige von ihnen ist es ja nicht einfach, überhaupt Hilfe anzufordern.

Können Sie einschätzen, wie viel Zeit Sie dafür einsetzen?

Vonlanthen: Das ist schwierig zu schätzen. Ich nehme Anrufe entgegen, jährlich etwa 90. Manchmal eine Woche lang keinen, manchmal drei oder vier. Ich bin im kaufmännischen Bereich tätig und darf die Anrufe zum Glück auch während der Arbeitszeit im Büro entgegennehmen. Dann geht es darum, die Pakete zusammenzustellen und zu bringen. Dabei kann ich auf die Hilfe weiterer Helfer zählen.

Was bringt Ihnen der Freiwilligen-Einsatz persönlich?

Meuwly: Für mich ist es eine Arbeit, die ich gut nebenher machen kann. Sie schränkt mich nicht stark ein, und ich mache sie gerne – auch wenn mal eine Fahrt kurz vor Mitternacht bestellt wird oder am frühen Morgen. Es gibt mir eine gewisse Befriedigung, wenn ich sehe, wie ich mit meiner Fahrerei – also mit relativ wenig Aufwand – jemandem eine Freude machen kann.

Ausserdem sind wir bei den 25 Fahrern und sieben Fahrerinnen ein gutes Team. Jeder ist bereit, seinen Anteil zu leisten, zum Beispiel, mit seinem Privatfahrzeug in die Einsatzzentrale nach Schmitten zu fahren, um das PassePartout-Fahrzeug zu holen oder auch kurzfristig Einsätze zu übernehmen, wenn jemand ausfällt. Das ist auch eine schöne Seite dieser Arbeit.

Vonlanthen: Es gibt mir eine gewisse Befriedigung, jemandem zu helfen. Ich denke dabei immer daran, dass es ja jedem passieren kann, mal in Not zu geraten. Und ich wäre froh, wenn ich Hilfe in Anspruch nehmen könnte, wenn ich mal in diese Lage komme.

Ich sage mir immer: Uns geht es gut, warum soll ich also nicht jemandem helfen, dem es schlechter geht. Das relativiert viele eigene kleine Probleme.

Meuwly: Mir hat diese Arbeit auch den Zugang zu behinderten Menschen geöffnet. Ich habe vorher gar nicht gewusst, wie ich mit ihnen umgehen soll. Jetzt ist diese Hemmschwelle abgebaut, und wir haben guten Kontakt – selbst, wenn einige von ihnen nicht sprechen können.

Erwarten Sie Anerkennung?

Meuwly: Ich mache es aus Überzeugung, von mir aus. Ich erwarte kein Merci links oder rechts. Die Einsätze geben mir viel zurück. Für mich lohnt es sich, die persönliche Freiheit zu Gunsten anderer ein wenig zurückzustecken.

Vonlanthen: Mir geht es ähnlich. Ich mache es für mich und die Leute. Es liegt mir nicht, mich in den Vordergrund zu stellen, ich arbeite lieber im Hintergrund. Das Strahlen der Leute und ihre Dankbarkeit zählen mehr als ein Merci von jemand anderem. Das erwarte ich gar nicht.

Warum wird es immer schwieriger?

Meuwly: Ich denke, dass hängt damit zusammen, dass jedes Engagement die persönliche Freiheit ein wenig einschränkt. Der Egoismus ist in der Gesellschaft in den letzten Jahren grösser geworden; niemand will sich engagieren, wenn er keinen persönlichen Vorteil mehr sieht.

Vonlanthen: Bei einer sozialen Einrichtung wie Cartons du Coeur müssen die Mitarbeiter flexibel sein. Das ist heute, da im Berufsleben von vielen stets mehr verlangt wird, nicht immer möglich. Dazu kommt, dass man diskret sein, ein Auto haben muss und sich nicht von Vorurteilen leiten lässt. Sie sehen, es braucht bei uns doch einige Voraussetzungen für ein solches Engagement.

Ich bin auch überzeugt, dass Freiwilligenarbeit aus Überzeugung gemacht werden muss, sonst bringt es nichts.

Was halten Sie von der Aktion der Gemeinde Tafers?

Meuwly: Auf der einen Seite finde ich es gut, dass die Gemeinde etwas macht und so vielleicht jemandem einen Impuls gibt, sich auch zu engagieren. Auf der anderen Seite hätte ich mich nicht dafür, mich zur Schau zu stellen. Ich tue die Arbeit für PassePartout nicht, um mich irgendwie krönen zu lassen.

Vonlanthen: Der Ansteckknopf kann auch an jemanden weitergegeben werden. Die Aktion trägt vielleicht dazu bei, auf die Sache aufmerksam zu machen.

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