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Die Faszination Berg ist für SAC-Mitglieder nach 150 Jahren ungebrochen – auch die Gefahren sind noch dieselben

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Seit 150 Jahren erklimmen Mitglieder des SAC Moléson die Freiburger Voralpen. Was vom Pioniergeist der Gründer übrig ist und wie sich der Alpinismus um Freiburg entwickelt hat, sagt Réne Gavillet, Präsident der Sektion, im Gespräch.

Mit dem Velo fuhren die Bergsteiger Ende des 19. Jahrhunderts an ihren Ausgangspunkt. Mit rudimentärer Ausrüstung erklommen sie die Gipfel der Freiburger Voralpen und das Walliser Hochgebirge. «Das waren wirkliche Abenteurer», sagt René Gavillet, Präsident des SAC Moléson, mit Betonung auf dem Wort wirklich.

Noch heute, 150 Jahre nach Gründung der Sektion Moléson, klettern deren Mitglieder entlang der unzähligen Routen in den Gastlosen und erklimmen Gipfel auf Hochtouren. Sind heutige Alpinisten keine Abenteurer mehr? Innerlich wohl schon. Äusserlich haben sich die Bergsteiger verändert. Per App ist das Wetter schon Tage im Vorfeld zu beobachten, die Kletterrouten sind anhand GPS-Daten ersichtlich und die Ausrüstung wetterfest und federleicht.

Und auch Bergsteigerinnen gehören nun zur Seilschaft. «Bis 1980 waren Frauen nicht Teil des SAC Moléson», sagt der Präsident und blättert durch ein Buch, das zum 125-Jahr-Jubiläum seiner Sektion entstanden ist. Doch das Hin- und Herblättern bringt kein früheres Datum hervor. Heute steht dem Schweizer Alpen-Club (SAC) eine Frau vor: Françoise Jaquet. Die Freiburgerin ist Mitglied der Sektion Moléson. 

Konkurrenz von Engländern

58 Männer haben den SAC Moléson am 17. September 1871 in Romont gegründet, am 8. Oktober unterschrieben sie die Statuten in Bulle. «Ihr Ziel war es, einerseits die Voralpen kennenzulernen und andererseits sie bekannt zu machen», sagt Gavillet. Die Engländer hatten den Alpinisten schweizweit die Erstbesteigungen gestohlen. Zwischen 1903 und 1913 haben die SAC-Moléson-Mitglieder alle Gipfel der Gastlosen erklommen. Die englische Konkurrenz war Ansporn, ihre Übernachtungen gern verdientes Geld.

Die Ausrüstung ist mit heute nicht zu vergleichen. Im Bild ein Alpinist auf dem Gipfel der Grande Dent de Veisivi im Wallis.
zvg / © Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg, Sammlung Schweizer Alpen-Club – Sektion Moléson

Die damaligen SAC-Mitglieder darbten nicht. «Es waren alles wohlhabende und gut gebildete Herren.» Bis vor rund dreissig Jahren mussten Neumitglieder einen Götti haben, um überhaupt Mitglied werden zu dürfen. René Gavillet erinnert sich an seinen Eintritt vor 26 Jahren: «Ich kannte niemanden, und es war eine Herausforderung, einen Götti zu finden.» 

In Krawatte erklommen die Alpinisten die Berge. Im Bild eine Seilschaft auf dem Bietschhorn im Wallis.
zvg / © Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg, Sammlung Schweizer Alpen-Club – Sektion Moléson

Abstufung je nach Aktivität

Heute gäbe es kein typisches Mitglied mehr. «Von Anwälten bis zu Lernenden», fasst er das Spektrum zusammen. Auch das Alter variiert. Hauptvoraussetzung ist die körperliche Fitness, doch auch diese gliedert sich auf in Schwierigkeitsstufen der Touren.

Das Angebot spiegelt die breite Nachfrage. Im Aktivitätenkalender der Sektion Moléson ist fast täglich etwas aufgelistet: von Eisklettern bis Bergwanderungen. In den Anfängen gingen die Mitglieder drei Mal im Jahr z‘Berg. Doch die Strapazen waren grösser. «Heute ist es fast wie Velofahren», sagt René Gavillet.

Solide Ausbildung

Wie Velofahren muss auch Klettern und Bergsteigen geübt sein. Deshalb hat der SAC Moléson seit 2005 ein Ausbildungskonzept. «Mitglieder stossen eigens wegen der Kurse zu uns.» Jährlich findet beispielsweise ein Lawinenkurs statt. 150 Personen würden daran teilnehmen – Skitouren sind das beliebteste Angebot. Tourenleiter und -leiterinnen müssten darauf vertrauen können, dass die Teilnehmenden selbstständig sind. Deshalb sind gewisse Kurse auch Pflicht, um an Aktivitäten teilzunehmen. «Bei einer privaten Tour schaut ein Guide auf zwei bis drei Personen, bei uns sind es vielleicht sieben Personen.»

In den Kursen werden Abläufe geübt, damit sie zur Routine werden. Ziel sei es immer, nicht in eine Lawine zu geraten. «Bei Lawinen gibt es kein Schwarz oder Weiss, es ist immer eine Graustufe», sagt René Gavillet. Ob die Gefahr dunkelgrau oder hellgrau ist, darüber entscheide oft die Erfahrung. Wenn sich dann doch eine Lawine löst, sind heutige Tourengänger besser ausgerüstet als früher. «Natürlich muss man noch schaufeln, aber die Begleitpersonen können viel schneller die verschüttete Person orten.» Doch soll die Technik nicht von der Gefahr ablenken.

Der Berg bleibt gefährlich

Jährlich steigt die Mitgliederzahl des SAC Moléson leicht an. Aber die Gefahr in den Bergen sinkt nicht. Wegen des Klimawandels sei es noch schwieriger geworden. Wo früher durch Schnee gestapft wurde, müsse heute ein Fels hochgeklettert werden. «Bergsport ohne Risiko ist nicht möglich», sagt René Gavillet und richtet seinen Blick auf den Boden. Dann erzählt er von zwei Freunden, die diesen Sommer bei einer Tour ausserhalb des SAC-Angebots ums Leben gekommen sind. Kommt es zu Todesfällen, bietet der SAC Moléson eine externe psychologische Betreuung. «Die Gegebenheiten in den Voralpen sind technisch mindestens so schwierig wie in den Alpen.» 

Die Hütte der Sektion befindet sich in den Alpen. 1899 hat der SAC Moléson die Wildhornhütte gebaut. Sie liegt im Naturschutzgebiet Gelten-Iffigen auf Gemeindegebiet der Lenk im Simmental. Also nicht im Kanton Freiburg. Es sei üblich für SAC Hütten, dass sie nicht im Kantonsgebiet liegen, sondern nahe eines Ausgangspunkts. Denn eines haben Bergsteiger von heute und damals gemeinsam: Sie müssen früh aufstehen.

Zahlen und Fakten

Fünf Freiburger SAC-Sektionen

Im Kanton Freiburg gibt es fünf Sektionen des Schweizer Alpen-Clubs (SAC): Moléson, Dent-De-Lys, Gruyère, Kaiseregg und Murten. Moléson ist die älteste Sektion im Kanton und zählt rund 2180 Mitglieder. Die Sektion Dent-de-Lys wurde 1922 in Châtel-St-Denis gegründet und hat gemäss Webseite des SAC heute 309 Mitglieder. Im gleichen Jahr wurde die Sektion Gruyère mit Standort in Bulle gegründet. Sie ist mit rund 2700 die grösste Sektion im Kanton. Der SAC Murten wurde 1977 als Untersektion von Biel gegründet und ist seit 2018 eine eigenständige Sektion. Heute hat sie 428 Mitglieder. Auch die Sektion Kaiseregg mit Standort in Düdingen wurde 1977 gegründet und zählt 877 Mitglieder. sf

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