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Die Freiburger Bevölkerung soll fit bleiben für den Arbeitsmarkt

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Der Staatsrat prüft, für die berufliche Standortbestimmung von über 40-Jährigen in Zukunft mehr Geld auszugeben. Gleichzeitig will er Stipendien nicht für diese Altersgruppe öffnen. Freiburg sei bereits heute grosszügiger, als es eine interkantonale Vereinbarung vorsieht.

«Bildung ist ein Schlüsselelement, um Armut zu verringern», hält der Staatsrat in seinem Bericht zur beruflichen Umschulung von Erwachsenen fest. Im Kanton Freiburg hätten rund 61 Prozent der Sozialhilfebezüger und -bezügerinnen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren einen obligatorischen Schulabschluss, aber keinen Berufsabschluss. Der Bericht ist die Folge eines Postulats des Grossrats Savio Michellod (FDP, Granges) und der ehemaligen Grossrätin Muriel Besson Gumy (SP, Belfaux). Darin stellten sie Fragen zum Stand der Dinge bei Stipendien, Darlehen und Umschulungen und wollten einen Ausblick für die Zukunft.

Die aktuelle Gesetzgebung zu Stipendien und Studiendarlehen sei im Ausbildungsjahr 2008/09 in Kraft getreten, ruft der Staatsrat in Erinnerung. In diesem Bereich habe jeder Kanton eigene Gesetze. Um jedoch Unterschiede zu verringern, hätten alle Kantone – ausser Appenzell Innerrhoden, Nidwalden, Schwyz und Solothurn – eine Vereinbarung zur Harmonisierung von Ausbildungsbeiträgen unterzeichnet.

Freiburg sei dort in einem Punkt grosszügiger als andere Kantone. Während die Vereinbarung für Stipendien eine Altersgrenze vorsieht von 35 Jahren, gewährt der Kanton diese bis zum 40. Altersjahr. Die zwei Mitglieder des Grossen Rats fragten, wie Personen auch über 40 Jahren die gleichen Chancen für eine Umschulung erhalten könnten. Diese könnten zinslose Darlehen beantragen, antwortet der Staatsrat. Der jeweilige Höchstbetrag belaufe sich auf 30‘000 Franken für die Dauer der Ausbildung.

Erstausbildung priorisieren

Die Kantonsregierung anerkennt, dass Anpassungen in diesem Bereich sinnvoll sein könnten, hält sich aber in ihrem Bericht zurück mit konkret angestrebten Veränderungen. Um allgemein Erwachsenen die gleichen Chancen auf Weiterbildung zu geben, sollte die Altersgrenze angehoben werden, die Stipendien sollten nicht mehr an eine bestimmte Höhe gebunden und die finanzielle Situation der Eltern ab einem bestimmten Alter nicht mehr für die Berechnung eines Stipendiums berücksichtigt werden.

Gleichzeitig gibt der Staatsrat zu bedenken, dass solche Massnahmen erhebliche finanzielle Auswirkungen hätten und das kantonale Budget für Stipendien auf elf Millionen Franken beschränkt sei (siehe Kasten). «Es ist wichtig, dass dieser Betrag in erster Linie Jugendlichen zugutekommt, die die obligatorische Schule abschliessen und deren Eltern nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügen.»

Der Abschluss einer Erstausbildung sollte Priorität haben, anstatt bereits ausgebildeten Personen eine Umschulung anzubieten.

Nicht direkt um eine Umschulung, sondern um eine berufliche Standortbestimmung geht es beim Angebot Viamia. Dieses steht allen ab der Altersgruppe 40+ offen und ist kostenlos. Nach einer Definition der eigenen Bedürfnisse und Ziele werden im Rahmen einer persönlichen Beratung Möglichkeiten der Laufbahnentwicklung identifiziert. Dieses Angebot ist laut Kantonsregierung sehr erfolgreich. Fast 94 Prozent der Teilnehmenden hätten es mit sehr gut oder gut bewertet. «Es verdient, dauerhaft eingeführt zu werden.» Die zukünftige Finanzierung würde allerdings in der Verantwortung des Kantons liegen. Bisher übernimmt der Bund 80 Prozent der Kosten und der Kanton 20 Prozent. «Die Finanzierung des Bundes für dieses Projekt wird wahrscheinlich Ende 2024 auslaufen», so der Staatsrat. Er werde darum die Möglichkeit prüfen, die gesamte Finanzierung für die nächsten Jahre zu übernehmen.

Laufbahnberatung ist gefragt

Allgemein sei die Laufbahnberatung für Erwachsene in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Der Trend, über eine berufliche Veränderung nachzudenken, habe sich durch die Covid-Pandemie verstärkt.

Die Nachfrage nach Treffen mit Fachpersonen für die Laufbahnberatung ist explosionsartig gestiegen.

Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, sei in der Stadt Freiburg ein dritter Standort eröffnet worden, so die Ausführungen im Bericht. In Zukunft sollen diese Standorte an einem einzigen Ort zusammengelegt werden. Dieses Laufbahnzentrum werde dann eine kantonale Anlaufstelle sein für Fragen der Laufbahnentwicklung, der beruflichen Etappen sowie für alle beruflichen Übergänge. Die Umsetzung sei für Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres auf einem Areal an der Zeughausstrasse in Freiburg vorgesehen.

Zahlen und Fakten

Pro Jahr über elf Millionen Franken für Stipendien und Darlehen

In den Jahren 2016 bis 2021 waren gemäss Bericht des Staatsrats zwischen 75 und 80 Prozent der Stipendienbegünstigten unter 25 Jahre alt. Zwischen 10,1 und 11,8 Millionen Franken wurden Jahr für Jahr ausgezahlt. Die Höhe eines Stipendiums ist abhängig von der finanziellen Situation der Eltern sowie des Budgets der Person in Ausbildung. Sobald diese über 25 Jahre alt ist, werden die finanziellen Möglichkeiten der Eltern für die Stipendienberechnung nur noch teilweise berücksichtigt.

Die zinslosen Darlehen werden vor allem in Anspruch genommen von Personen ab 25 Jahren. Von 2016 bis 2021 wurden jährlich zwischen rund 393‘000 und 503‘000 Franken gesprochen. Die Darlehen sind über die gesamte Ausbildungsdauer auf 30‘000 Franken begrenzt. Sie können eine Ergänzung zu einem Stipendium sein oder dieses auch ersetzen, wenn jemand aufgrund des Alters oder einer zu langen Studiendauer die Kriterien für ein Stipendium nicht erfüllt. jmw

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