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Die Gedanken der Akademiker sind frei

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Hoch zu Ross reiten aktive und ehemalige Studenten durch das Murtner Stedtli, sogenannte Altherren von Studentenverbindungen aus der ganzen Schweiz schreiten singend durch das Berntor und viele mit Rang und Namen sitzen in einer der Kutschen des Cortège. So auch Armeechef André Blattmann, Nationalrätin und Murtner Gemeinderätin Ursula Schneider Schüttel, der Murtner Stadtpräsident Christian Brechbühl und der Oberamtmann des Seebezirks, Daniel Lehmann.

 

 Es ist Sonntag und der Tag des grossen Umzugs; der Schweizerische Studentenverein feiert sein Zentralfest zum ersten Mal in Murten. Die berittene Ehrengarde Cadre Noir et Blanc Fribourg führt den Trupp an. Strahlende Gesichter überall, ausser bei jenen jungen Studenten, die offensichtlich das erste Mal im Sattel sitzen. Doch Pferde gehören einfach zum Cortège, knapp 20 Kutschen und schätzungsweise 40 Pferde mit Reitern füllen das Stedtli mit ihrem Hufgetrappel auf den Pflastersteinen. Zudem beleben Bernhardinerhunde das traditionelle Spektakel.

 

 Der Duft von Bier und Pferden strömt durch die Nasen der Zuschauer, Pferdeäpfel liegen auf der Strasse, die der Eine oder die Andere übersehen–zum Vergnügen des Publikums, das die Hauptgasse säumt. Es sind nicht allzu viele Zuschauer aus der Region anzutreffen, das Fest ist eher eine interne Angelegenheit. Einige schauen verblüfft und fragen nach, was denn hier los sei. Studentenverbindungen sind nicht allen bekannt, ins Gespräch kommt der Eine und die Andere trotzdem, soll doch das Zentralfest in Murten auch ein Volksfest sein, wie der Vorstand bereits im Vorfeld betonte.

 

 Am Umzug nehmen Frauen und Männer allen Alters teil, Akademikerinnen und Akademiker aus allen Himmelsrichtungen sind nach Murten gereist, um zu feiern und Altbekannte zu treffen. Die Schweiz ist klein; der Historiker aus Bern kennt seinen Fakultätskollegen aus Zürich. Bei Altherren nachgefragt, wieso sie denn nicht beim Umzug mitmarschieren, antworten sie: «Wir wollen sehen, wer alles dabei ist.» Und schliesslich seien die Zeiten vorbei, in denen sie gehorchten. «Wir befolgen nicht mehr alle Befehle», sagen sie, lachen fröhlich und stossen an.

 

 Doch es ist nicht nur ein Studenten-, sondern auch ein Familienfest. Einige Männer tragen ihre Kinder auf dem Arm und stossen festlich geschmückte Kinderwagen durch das malerische Stedtli, Frauen nehmen ihr Kind während des Umzugs an die Hand. Die jeweilige Ehefrau oder der Ehemann winken ihrem Pendant zu, wenn sie vorbeischreiten. Es seien immer mehr Frauen dabei, sagt ein Student aus Zürich. Bei den Bernern sitzen Frauen gekonnt hoch zu Ross. Auch Studentinnen aus St. Gallen beherrschen die Reitkunst und blicken stolz in die Zuschauerreihen.Doch die Männer sind noch immer in der Überzahl. Bei einigen Studentenverbindungen sind noch heute keine Frauen erlaubt.

 

 Vereinigungen aus dem Tessin, Chur, Luzern, Basel und vielen weiteren Orten präsentieren sich. Teils in traditionellen und symbolträchtigen Kleidern sieht sich die Zuschauerin in alte Zeiten versetzt. Knallige Sonnenbrillen, schlechte Reiter und die vielen Kinderwagen holen einem wieder in die Realität zurück.

 

 Mit dem Wein- oder dem Bierglas in der Hand singen Altherren das Lied «Es Buurebüebli mani nid». Alle sind sie auf Feiern eingestellt: Professoren aus Freiburg oder auch junge Studenten aus dem Appenzell. Mutet es für die einen ulkig an, schwellt die Brust der anderen an. «Grad aus dem Wirthaus komme ich heraus», tönt es durch die Altstadt und auch «Die Gedanken sind frei» ist zu hören. Zu welchem Lied auch immer diese Textpassage gehört, es passt. Die Gedanken sind frei, sowohl jene der Studentinnen und Studenten als auch die der Zuschauerinnen und Zuschauer. Staatsrätin Isabelle Chassot hob in ihrer Festansprache hervor, dass gerade die Werte des Schweizerischen Studentenvereins wichtig seien, um die Willensnation Schweiz weiterhin vorwärts zu bringen.

 

 Mit Augenringen machen sich einige Studentinnen und Studenten im Anschluss an den Umzug auf zum Bahnhof Murten. Der Startschuss des Zentralfests war am Freitag, die Hotels in der Region ausgebucht und Bier und Wein sind geflossen. Liegen einige leere Bierbecher am Strassenrand, scheint das Fest jedoch gesittet über die Bühne gegangen zu sein.

 

 «Rund 2500 farbentragende aktive und ehemalige Studenten des Schweizerischen Studentenvereins trafen sich in Murten», schreibt der Vorstand in seiner Medienmitteilung. Die Stadt biete mit ihrem historischen Ambiente, den Arkaden und dem vielfältigen gastronomischen Angebot einen idealen Rahmen für das Zentralfest.

 

 Der neue Präsident des Zentralkomitees ist der Luzerner Kilian Ebert, der in Freiburg Kommunikationswissenschaften studierte. «Murten ist kompakt und übersichtlich–man trifft fast alle Festteilnehmer, hier haben wir die idealen Rahmenbedingungen für unser Fest», so Ebert.

Die Studenten feiern auch ein Familienfest. Vermutlich zum ersten Mal im Sattel. Noch nicht Studentin aber trotzdem dabei. 

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